25. April 2024 
 
10. März 2020

Power2Drive Europe 2020: Planungstools und Beispiele für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Deutschland

Mit dem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ und dem ehrgeizigen Ziel, bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zu errichten, hat die Bundesregierung ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Elektromobils gesetzt. Neben Städten und Kommunen investieren inzwischen auch immer mehr private Unternehmen und Akteure aus der Wohnungswirtschaft in die Ladeinfrastruktur. Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) hat die Auswirkungen der Elektromobilität für den Arbeitsmarkt analysiert und unterstreicht, dass die Umstellung zahlreiche neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen wird. Allein der Aufbau der Ladeinfrastruktur erfordere in den nächsten zehn Jahren ein Personalvolumen von 255.000 Fachkräften. Best Practice Beispiele, Aufbauaktivitäten aber auch die Herausforderungen im Ausbau der Ladeinfrastruktur können die Fachbesucher auf der Power2Drive Europe erleben, der internationalen Fachmesse für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur, die vom 17. bis 19. Juni 2020 in München stattfindet.

Foto: Solar Promotion GmbHFoto: Solar Promotion GmbH
Die Immobilienwirtschaft ist ein wichtiger Akteur beim Aufbau der Ladeinfrastruktur

Laut „Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung“ sollen bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte errichtet sein. Im November 2019 gab es in Deutschland nach Informationen der European Alternative Fuels Observatory (EAFO) rund 32.000 Ladepunkte. Entsprechende Programme für den Aufbau öffentlicher Ladesäulen sollen bis 2025 aufgelegt werden. Diese sollen nicht ausschließlich über Förderungen, sondern im Zusammenspiel mit Wirtschaft und Industrie gestemmt werden. Das Tanken von Strom beim Arbeitgeber und die Überlassung notwendiger Infrastruktur für das Tanken der Arbeitnehmer sollen zudem steuerlich begünstigt werden.

Planungstools erfassen vorhandene und mögliche Ladepunkte
In der Regel nutzen Eigentümer von Elektrofahrzeugen unterschiedlichste digitale Angebote um den nächsten Ladepunkt zu finden und den Bezug von Fahrstrom zu gewährleisten. Hier reicht die Auswahl von Webseiten und Apps einzelner Lade-Dienstleister bis zu Lösungen, die europaweit alle Ladepunkte aller Anbieter abbilden wollen. Um den Aufbau öffentlicher Ladepunkte zu steuern und visuell darzustellen, hat die Bundesregierung das sogenannte „StandortTOOL“ geschaffen. Es erfasst und zeigt vorhandene öffentliche Ladepunkte ebenso wie Ausbaubedarfe ausgehend von Hochlaufszenarien der Elektromobilität oder alternative Infrastrukturen für Wasserstoff- oder Erdgasantriebe. Mit dem StandortTOOL haben Investoren und Kommunen eine Planungsgrundlage für die Errichtung geeigneter Lade-Standorte. Es konzentriert sich auf den Pkw-Verkehr, kann aber auch den Nutzfahrzeugbereich abdecken und Synergien zwischen den verschiedenen Anwendungen identifizieren.

Im August 2019 waren in Deutschland rund 220.000 E-Fahrzeuge zugelassen. Je nachdem welche Daten herangezogen werden, lag die Relation zwischen Ladepunkt und Fahrzeugen damit in etwa innerhalb der Zielgröße der EU Kommission von 0,1 öffentlichen Ladepunkten pro E-Fahrzeug oder sogar darüber. Der Richtwert wurde 2014 in der EU-Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuel Infrastructure Directive /AFID) aufgestellt.
Die öffentliche und die nicht öffentliche Ladeinfrastruktur ergänzen sich und bedingen einander: Je mehr Ladevorgänge zu Hause oder beim Arbeitgeber erfolgen, desto weniger Ladeinfrastruktur ist im öffentlichen Raum notwendig. Beide Anwendungsbereiche mit ihren verschiedenen Ausgestaltungen und Leistungsklassen sind für das Gesamtsystem unbedingt notwendig. Nach unterschiedlichen Annahmen und Studien von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bedarf es zur Versorgung von 7 bis 10 Millionen Elektrofahrzeugen etwa genauso vieler Ladepunkte zu Hause und beim Arbeitgeber. Prognosen gehen davon aus, dass je nach Entwicklung des Aufbaus das Verhältnis von nicht-öffentlicher und öffentlicher Ladeinfrastruktur zwischen 60 zu 40 Prozent oder sogar zwischen 85 zu 15 Prozent liegen kann.

Wichtige Rolle der Immobilienwirtschaft
Im Aufbau der Ladeinfrastruktur spielen unterschiedliche Akteure eine wichtige Rolle. Beispielhaft entwickelt sich in der Immobilienwirtschaft die Bereitstellung von Ladelösungen im eigenen Unternehmen oder für vermietete Flächen zu einer neuen, anspruchsvollen und gemeinsamen Daueraufgabe für das Facility- und Fuhrpark-Management. Wenn Firmen ihre Fuhrparkflotte in Teilen auf vollelektrische und/oder Hybridfahrzeuge umstellen, gibt es für die Mitarbeiter zwei Möglichkeiten ihr Fahrzeug zu laden, nämlich da, wo das Auto in der Regel am längsten steht: Am Arbeitsplatz und zuhause. Die Wohnungswirtschaft mit all ihren Bereichen wird daher zu einem wichtigen Akteur beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sogenannte Facility-Services-Anbieter schnüren bereits Komplettpakete für den Aufbau der Ladeinfrastruktur. So gründete SPIE Deutschland & Zentraleuropa gemeinsam mit RheinEnergie das Joint Venture TankE GmbH, das alle Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um die E-Mobilität mit einem 24/7 Service-Ansatz aus einer Hand anbietet.

Herausfordernd für die Wohnungswirtschaft im Zusammenhang mit der Installation von Ladepunkten ist vor allem die oft nicht eindeutige Zuordnung von Auto-Stellplätzen und mögliche Unstimmigkeiten mit Eigentumsgrenzen. Derzeit wird das Wohnungseigentumsgesetz reformiert und befindet sich in der Verbändeanhörung: Zukünftig soll die Installation von Ladesäulen in Mehrfamilienhäusern mit mehreren Eigentümern nicht mehr dem Einstimmigkeitsprinzip unterliegen, wodurch die Installation von Ladesäulen erleichtert werden soll. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne) hat in seiner Stellungnahme gefordert, diese Regelung auch gleich auf Photovoltaik-Dachanlagen und PV- Balkonmodule auszuweiten. Denn Elektromobilität macht nur dann wirklich Sinn, wenn zugleich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wächst.

Alles über die aktuellen Unternehmen und Entwicklungen im Markt, die neuesten Konzepte und wichtigsten Trends erfahren Sie vom 17. bis 19. Juni 2020 auf der Power2Drive Europe, der führenden Fachmesse für Elektromobilität im erneuerbaren Energiesystem.

Weitere Infos unter www.thesmartere.de


Weitere Nachrichten zu "The Smarter E":


28. April 2021

The smarter E Europe findet als The smarter E Europe Restart 2021 im Oktober statt

The smarter E Europe und die vier parallel stattfindenden Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe finden pandemiebedingt vom 21. bis 23. Juli 2021 nicht statt. Stattdessen wird die The smarter E Europe Restart 2021 vom 6. bis 8. Oktober auf der Messe München durchgeführt. Während des zuletzt geplanten Veranstaltungszeitraums, vom 21. bis 23. Juli 2021, finden die The smarter E Industry Days inklusive der Preisverleihung für den The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD 2021 digital statt. (mehr …)


9. Februar 2021

Terminverschiebung von The smarter E Europe 2021

The smarter E Europe mit den vier Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe wird um sechs Wochen in das zweite Halbjahr 2021 verschoben. Die Innovationsplattform der neuen Energiewelt findet damit vom 21. bis 23. Juli 2021 auf der Messe München statt. The smarter E Europe ist Europas größte energiewirtschaftliche Plattform und wichtigster Branchentreff für die neue Energiewelt. (mehr …)


31. März 2020

The smarter E Europe 2020 abgesagt

The smarter E Europe und ihre vier parallel stattfindenden Energiefachmessen Intersolar Europe, Power2Drive Europe, ees Europe und EM-Power werden dieses Jahr nicht stattfinden. Aufgrund der weltweit zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) und auf Basis der Empfehlung der Bundesregierung sowie der Bayerischen Staatsregierung haben die Veranstalter entschieden, die Fachmessen sowie die begleitenden Konferenzen vom 16. bis 19. Juni 2020 abzusagen. Die nächste The smarter E Europe findet vom 09. bis 11. Juni 2021 statt. (mehr …)



10. Mai 2019

The smarter E: Erneuerbare Energien auf Überholspur

Im ersten Quartal 2019 ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um insgesamt 19 Prozent gestiegen. Diese Branchendynamik ist auch auf Europas größter energiewirtschaftlichen Plattform The smarter E Europe spürbar. Sie öffnet ihre Pforten vom 15. bis 17. Mai 2019 in München. (mehr …)


20. Juni 2018

The smarter E Europe: Gedruckte „in-situ“ Perowskitsolarzellen

Die Produktion von Solarzellen aus Silicium besteht aus einer Vielzahl von Einzelprozessschritten, von der Synthese des photoaktiven Materials und der Herstellung der Solarzellen bis zur elektrischen Verschaltung und Versiegelung des Solarmoduls. Einer Arbeitsgruppe am Fraunhofer ISE ist es gelungen, Produktionsschritte einzusparen. (mehr …)



15. Mai 2019

Solarenergie-Ausbau: „Siebenmeilenstiefel statt Trippelschritte“

Für mehr Tempo beim Ausbau der Solarenergie macht sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V., im Interview mit DIE MESSE stark. Ausbauziele müssten heraufgesetzt und Bremsen gelöst werden: „Statt Trippelschritten braucht es Siebenmeilenstiefel“, fordert der BSW-Chef. (mehr …)


14. Juni 2018

E-Mobilität: Power2Drive rückt Schnellladestationen in Fokus

Innovative Ladelösungen und Technologien für die Elektromobilität zeigt die Power2Drive Europe, die vom 20. bis 22. Juni 2018 unter dem Dach von The smarter E Europe in München stattfindet. Entscheidend für den Erfolg aktueller und künftiger elektromobiler Lösungen seien Schnellladestationen, heißt es bei den Veranstaltern. (mehr …)


18. Mai 2018

ees Europe: Innovationen für die Stromspeicherbranche

Die positive Entwicklung bei Photovoltaikanlagen beflügelt auch den Stromspeichermarkt. Dank gesunkener Kosten und guter Einsatzmöglichkeiten ist die Branche im Aufwind. Dies zeigt sich auch auf der ees Europe, die vom 20. bis 22. Juni 2018 in München stattfindet. (mehr …)

 

MESSENAVIGATOR
ENERGIEN
ALLE TERMINE

E-PAPER THE SMARTER E

NEWSLETTER
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand: Nutzen Sie unseren exklusiven Newsletter "Energien" und erfahren Sie alles aus der Welt der internationalen Messewirtschaft - kostenlos, einmal monatlich.
Ihre E-Mail-Adresse:
 
© 2018 by Connex AG