Rettmobil 2019

•••3••• Interview Neue Krisen,mehr Herausforderungen DIEMESSE im Gespräch mit Christoph Unger, Präsident des BBK Herr Unger, ist Deutschland ad- äquat vorbereitet auf einen Kata- strophenfall größeren Ausmaßes, also eine sogenannte Großscha- denslage – sei es verursacht durch Unwetter oder Terroranschläge? Deutschland ist im Bevölkerungs- schutz sehr gut aufgestellt und verfügt über eines der am besten organisierten Hilfeleistungssyste- me weltweit – getragen von über 1,8 Millionen für die Hilfe im Ka- tastrophenschutz ausgebildeten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Bund, Länder, Feuerweh- ren sowie die Hilfsorganisationen und viele weitere Partner arbeiten hier sehr gut zusammen. Deshalb lässt sich grundsätzlich sagen, dass wir gut gerüstet sind. Dennoch sehen wir, dass die He- rausforderungen wachsen. Ein Beispiel sind die von Ihnen an- gesprochenen Unwetter bezie- hungsweise Extremwetterereig- nisse, die in der Quantität, aber auch Intensität – bedingt durch den Klimawandel – zuneh- men. Um diesen Heraus- forderungen zu begegnen, ist es auch die Aufgabe des Bundes, mit seiner ergän- zenden Ausstattung die Ka- tastrophenschutzeinheiten der Länder zu stärken und den Feuerwehren und Hilfs- organisationen die nötige Technik zur Verfügung zu stellen. Hierfür nehmen wir im Jahr 2019 nochmal mehr Geld in die Hand als im Jahr zuvor. Nichtsdestotrotz gibt es auch Szenarien, wie zum Beispiel ein lang anhaltender, flä- chendeckender Stromausfall, an denen wir arbeiten, bei denen auch unser System an seine Gren- zen stoßen würde. Zur Warnung der Bevölkerung in Notsituationen gibt es mittlerwei- le mehrere Apps – NINA, Katwarn, BIWAPP, um nur drei zu nennen. Ist diese Vielfalt nicht verwirrend für die Bürger oder gibt es subs- tanzielle Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten? Der Bund hat als gesetzlicher Auf- gabenträger für die Warnung der Bevölkerung im Verteidigungsfall das Warnsystem MoWaS und die Warn-App NINA entwickelt und stellt beide Systeme den Ländern zur Nutzung zur Verfügung. Dies findet großen Anklang, im vergangenen Jahr haben die Länder in über 800 Fäl- len Warnungen ausgelöst. Wir schließen an MoWaS verschiedene weitere Warn- multiplikatoren an. Hierzu gehören mittlerweile sechs verschiedene Apps unter- schiedlicher Verbreitungs- grade. Seit Januar 2019 be- liefern wir auch Katwarn und Biwapp mit unseren Warnmeldungen. Um zu gewährleisten, dass auch Warnmeldungen aus Kat- warn und Biwapp den NINA- Nutzern angezeigt werden, übernehmen wir die dortigen Warnmeldungen in unser System. Die Warn-App NINA ist damit die einzige App, in der die Warnmel- dungen aller Systeme angezeigt werden. Zudem ist die Warn-App NINA die einzige behördlich be- triebene Warn-App für Bevölke- rungsschutz-Warnungen. Gleich- wohl ist es die Entscheidung jedes einzelnen Aufgabenträgers zu bestimmen, welches System er nutzt. Wir können außerhalb des Zivilschutzfalls den Ländern und Kommunen hierzu keine Vorga- ben machen. Das Grundgesetz trennt strikt zwischen Landes- und Bundesaufgaben. Das Bundesamt für Bevölkerungs- schutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist auf der Messe RETTmo- bil in Halle 2, Stand 202 zu finden. Welche Schwerpunkte setzen Sie in diesem Jahr in Fulda? Gemäß dem Messe-Schwerpunkt werden wir in diesem Jahr wie- der Fahrzeuge aus dem Ausstat- tungspotenzial des Bundes an unserem Stand zeigen. Sie sind Ausgangspunkt für unsere Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter vor Ort, die ganze Bandbreite der Arbeit des BBK vorzustellen. Das hier ebenfalls in Fulda am 16.05. stattfindende Symposium „Hilfe für Helferinnen und Helfer in den Feuerwehren“, welches in Koope- ration von BBK und Deutschem Feuerwehrverband organisiert wird, ist ein Beleg für die Viel- schichtigkeit unserer Arbeit. An unserem Stand auf der RETT- mobil erhalten die Besucher ver- schiedene Fachpublikationen und unsere Fachleute stehen auch für Fragen und persönliche Gesprä- che zur Verfügung. Alle Besucher sind dazu herzlich eingeladen – ein Besuch lohnt sich. Das BBK hat eine beachtliche Fülle von Aufgaben zu bewältigen, vom Krisen- und Risikomanagement über den Schutz von Kritischer Inf- rastruktur, Gesundheit und Kultur- gütern bis hin zur Sicherstellung von Trinkwasserreserven. Welche Bereiche sind besonders anfällig und könnten die Sicherheit der Be- völkerung gefährden? Angesichts von Terroranschlä- gen und Extremwetter wach- sen die Herausforderungen im Bevölkerungsschutz. Von be- sonderer Bedeutung sei „der Schutz Kritischer Infrastruktu- ren“, betont Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katas- trophenhilfe (BBK). Wie das BKK sich auf die neuen Bedrohungen einstellt, erzählt er im Gespräch mit DIEMESSE . Schutz Kritischer Infrastrukturen Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungs- schutz und Katastrophenhilfe (BBK) Foto: Mutzberg Fortsetzung auf Seite 4 Das BBK informiert über seine Arbeit. Foto: BBK Anzeige FlexiRamp™ Das einzigartige Einstiegssystem Die Firma API CZ s.r.o. hat ein neues System erfunden und die FlexiRamp für Rollstuhlfahrer auf den Markt gebracht. Damit hat API einen neuen Standard für den Transport von Personen mit einge- schränkter Mobilität erreicht. Das einzigartige System mit herabge- setztem Boden setzt ganz neue Maßstäbe für eine komfortable und bequeme Beförderung von Perso- nen in Rollstühlen. Die Fahrzeuge sind mit einer klappbaren Flexi Rampe ausgestattet, die in Verbin- dung mit dem herabgesetzten Bo- den ein sicheres und einfaches Be- fahren möglich macht. Durch das Abkippen der Rampe nach außen wird der problemlose Zugang in das Fahrzeug ermöglicht. Im Fahr- zeug wird der Rollstuhl zusammen mit der zu transportierenden Per- son mittels vier am Fahrzeugbo- den fixierten elektrischen Gurten mit Rückarretierung befestigt. Seit vielen Jahren – in denen wir dieses Produkt produziert und stets wei- terentwickelt haben – blicken wir weltweit auf tausende zufriedener Kunden. Gute Gründe für den Kauf eines Autos mit der API FlexiRamp: • Einfache Bedienung der Rampe • Deutliche Erleichterung des Transports von Menschen mit eingeschränkter Mobilität • Voll verwendbarer Kofferraum • Variable Platzkapazität • Weltweite Zulassung • Technische Gutachten (ECE usw.) für die Zulassung • Eigene Entwicklung und For- schung • Garantierte technische Qualität • Sicherheit – alle Flexi Rampen sind vom TÜV SÜD getestet. • Wir übertreffen Maßstäbe! Wir stellen Ihnen das revolutionäre Bedienungssystem unserer Fle- xiRamp vor. Alle unsere Ram- pen zeichneten sich bisher durch ihre Benutzerfreundlichkeit aus – jetzt sind sie mühelos. Kurz gesagt: ZeroEffort! 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