Rettmobil 2019

Innovationen Interview •••4••• Die Erfahrungen der letzten Jah- re haben deutlich gemacht, dass der Schutz Kritischer Infrastruk- turen vor dem Hintergrund sich verändernder sicherheitspoliti- scher und technologischer Rah- menbedingungen von besonde- rer Bedeutung ist. Ebenso hat sich durch die Zunahme extremer Na- turereignisse das Risikopotenzial für die Funktionstüchtigkeit Kriti- scher Infrastrukturen erhöht. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Ab- hängigkeit vieler Sektoren (unter anderem Gesundheit, Wasser, Er- nährung) von einer funktionieren- den Energieversorgung. So kann ein Stromausfall verheerende Folgen für die Bevölkerung durch den damit verbundenen Ausfall unter anderem der Wasser-, Le- bensmittel- oder Gesundheitsver- sorgung sowie insbesondere der Telekommunikation (zum Beispiel Telefon und Internet) haben. Mögliche Folgen eines Stromaus- falls werden beispielsweise in den 2013 und 2014 veröffentlichten Risikoanalysen im Bevölkerungs- schutz zu den Gefahren Sturm (2013) und Sturmflut (2014) sowie im bereits 2011 veröffentlichten Bericht „Gefährdung und Verletz- barkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und lang andauernden Ausfalls der Stromversorgung“ des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung dargestellt. Auch die in den letzten Jahren ge- wonnenen Erkenntnisse über die mögliche Anfälligkeit automati- sierter IT-Systeme sind in Hinblick auf eine Neubewertung der Risi- ken zu berücksichtigen. Von be- sonderer Relevanz für nahezu alle Sektoren Kritischer Infrastruktu- ren ist die Aufrechterhaltung der Kommunikationssysteme in einer Krise. Das BKK arbeitet ja nicht nur für den Schutz der Bürger, sondern bietet auch Unternehmen seine Hilfe an. Um welche Dienstleistun- gen handelt es sich dabei? Ereignisse der jüngsten Vergan- genheit – zum Beispiel im Zu- sammenhang mit extremen Na- turereignissen – haben deutlich gezeigt, dass es wichtig ist, au- ßergewöhnliche Gefahrenlagen in die bestehenden Risiko- und Krisenmanagementkonzepte der Unternehmen einzubeziehen. Das BBK unterstützt die Unternehmen durch die Erarbeitung von praxis- nahen Handlungsempfehlungen zum Risikomanagement und der Notfallvorsorge und die hiermit verbundene Beratung bei de- ren Umsetzung. Als Beispiel sei- en hier die BBK-Fachinformation „Notstromversorgung für Unter- nehmen und Behörden“ oder die BBK-Fachinformation „Sicherheit der Trinkwasserversorgung – Risi- koanalyse und Notfallvorsorgepla- nung“ genannt. Zudem werden diese Aspekte in verschiedenen Seminaren an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallpla- nung und Zivilschutz thematisiert und auch für Unternehmen ange- boten. Bei Helfern im Katastrophenfall denkt man unweigerlich zuerst an die Feuerwehr mit ihren Einsatz- kräften. Wie sind die deutschen Feuerwehren aufgestellt, auch im internationalen Vergleich: Gibt es Unterschiede zwischen Ländern oder gar Kommunen? Hier kann ich nur auf Zahlen des Deutschen Feuerwehrverbandes zurückgreifen. Auf rund 80 Ein- wohner kommt in Deutschland ein Aktiver. In Österreich liegt das Verhältnis sogar bei 43:1. Das ist der weltweite Spitzenwert. In Großbritannien ist es beispielswei- se ein Feuerwehrmann auf 10000 Einwohner. Und selbst das ist im weltweiten Vergleich noch eine Spitzenquote. In den USA bei- spielsweise gibt es zwar rund 1,15 Millionen Feuerwehrleute, aber dafür leben in den Staaten viermal so viele Einwohner (321 Millionen) wie in Deutschland und das Land ist 27,5-mal so groß wie unseres. Die Messe RETTmobil gilt als Leis- tungsschau der Branche. Auf wel- che Innovationen sind Sie per- sönlich in diesem Jahr besonders gespannt? Ohne eine spezielle Innovation hervorzuheben, ermöglicht die RETTmobil einen Überblick über die Neuigkeiten der Branche und bietet vor allem die Möglichkeit des Austausches mit den Exper- tinnen und Experten vor Ort. Von daher bin ich besonders auf diese Gespräche gespannt. Robot for emergency situations Foldable drone ies through narrow holes in rescue missions “Our solution is quite simple from a me- chanical point of view, but it is very versa- tile and very autonomous, with onboard perception and control systems,” explains Davide Falanga, researcher at the Universi- ty of Zurich. In comparison to other drones, this morphing drone can maneuver in tight spaces and guarantee a stable flight at all times. The scientists designed a quadrotor with four propellers that rotate indepen- dently, mounted on mobile arms that can fold around the main frame thanks to ser- vo-motors. The ace in the hole is a control system that adapts in real time to any new position of the arms, adjusting the propel- lers’ thrust as the center of gravity shifts. “The morphing drone can adopt different configurations according to what is needed in the field,” adds Stefano Mintchev, re- searcher at EPFL in Lausanne. The stand- ard configuration is X-shaped, with the four arms stretched out and the propellers at the widest possible distance from each other. When faced with a narrow passage, the drone can switch to a “H” shape, with all arms lined up along one axis or to a “O” shape, with all arms folded as close as pos- sible to the body. A “T” shape can be used to bring the onboard camera mounted on the central frame as close as possible to ob- jects that the drone needs to inspect. In the future, the researchers hope to further im- prove the drone structure so that it can fold in all three dimensions. Most importantly, they want to develop algorithms that will make the drone truly autonomous, allow- ing it to look for passages in a real disaster scenario and automatically choose the best way to pass through them. “The final goal is to give the drone a high-level instruction such as ‘enter that building, inspect every room and come back’ and let it figure out by itself how to do it,” says Falanga. When faced with a narrow passage, the drone can switch to the so-called “H” shape, with all arms lined up along one axis. Photo: UZH Am 1. Mai dieses Jahres feierte das BBK sein 15-jähriges Bestehen. Foto: BBK Continued from page 1 Firma Geilenkothen – Fabrik für Schutzkleidung GmbH Tel. 06591 95 71 - 0 www.gsg-schutzkleidung.de Halle F Stand 1219 + Freigelände 10 Fl ex x P r o leicht und super komfortabel aus unserem neuen, elastischen FLEXX Pro Baumwollmischgewebe – speziell entwickelt für Tagesdienste, Leitstellen und leichte bis mittel- schwere Arbeiten Tagesdiensthose Flexx Pro parisblue

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