Rettmobil 2019

•••2••• Innovationen Rettung für Rettungskräfte bei Hochwasser Mit neuer Sensortechnik wollen Wissenschaftler den Verkehr bei Überutung rechtzeitig umleiten B ei extremem Starkregen sind Straßen schnell überflutet und oft unpassierbar. Dies ist für alle Verkehrsteilnehmer gefähr- lich. Um Auto- und Radfahrer vor Unfällen zu schützen und Einsatz- und Rettungskräfte über die Ver- kehrslage zu informieren, arbeitet ein Konsortium an einem Sensor- system, das direkt meldet, wenn Straßen überflutet werden. Mit dabei ist die TU Kaiserslautern (TUK). Projektkoordinator sind die Berliner Wasserbetriebe. „Die Gefahr von Überflutungen nimmt zu. Dies gilt auch für ur- bane Räume“, sagt Professor Dr. Theo G. Schmitt, der an der TUK im Fachgebiet Siedlungswasser- wirtschaft forscht und sich auch damit beschäftigt, wie Städte und Gemeinden Folgen von Star- kregen vermeiden können. Über- schwemmungen haben auch Fol- gen für den Straßenverkehr: Nicht nur für Auto- und Fahrradfahrer oder den Öffentlichen Personen- verkehr (ÖPNV) steigt beispiels- weise das Unfallrisiko, sondern auch Feuerwehr, Polizei und Ret- tungskräfte haben bei Starkregen oftmals Probleme, schnell zu ei- nem Einsatzort zu gelangen. Abhilfe soll hier ein neues Sensor- system schaffen, mit dem sich das Forschungsvorhaben befasst. Ein Konsortium von Berliner Behör- den und Technikunternehmen arbeitet dabei eng zusammen mit Professor Schmitt und dem Team um seinen Kollegen Professor Dr. Wilko Manz. „Es soll unter ande- rem helfen, den Verkehr direkt umzuleiten und Einsatzkräfte, aber auch andere Verkehrsteilneh- mer in Echtzeit über die aktuelle Lage zu informieren“, erläutert Manz, der an der TUK das Institut für Mobilität und Verkehr (imove) leitet. Der Fokus liegt hierbei auf stark ausgelasteten und für den Verkehr bedeutsamen Straßenab- schnitten. Die Kaiserslauterer Forscher un- tersuchen zunächst in Berlin Stadtgebiete, in denen die Über- flutungsgefahr erhöht ist. Zum Einsatz kommen Messsensoren, die den Forschern Daten zum Wetter und zu Wasserständen in den Straßen bei Überflutungen aus den entsprechenden Stadtei- len senden. Diese Daten nutzen sie für ihre Computersimulatio- nen, mit denen sie analysieren werden, wie groß das Risiko ist, dass die Straßen überflutet wer- den. „Dabei spielen verschiedene Faktoren wie versiegelte Ober- flächen oder das unterirdische Kanalsystem eine entscheiden- de Rolle“, so Schmitt weiter. Das Modell zeigt dabei in Echtzeit an, wie schnell sich das Regenwasser etwa auf einer stark befahrenen Straße ansammeln kann. Parallel dazu wird das Team um Professor Manz in diesen Stadtge- bieten verkehrskritische Strecken und Knotenpunkte identifizieren, für die Straßen-Überflutungen besondere Verkehrsbeeinträchti- gungen bedeuten würden. Dann entwickeln die Ingenieure Strate- gien, um den Verkehr bei Über- flutungen für Autos, Busse und Rettungsdienste umzulenken. Hierbei spielen Ampelschaltun- gen und Wegweiser eine Rolle sowie Szenarien mit autonomen Fahrzeugen. Alle Erkenntnisse flie- ßen in eine Sensortechnik ein, die bei Überschwemmungen warnen soll. Das Verfahren wird zunächst in Berlin erprobt, kann aber auch in anderen Städten zum Einsatz kommen. Die Arbeiten sind Teil des Verbundvorhabens „Sensor- basierte Stadtgebietsanalyse für Starkregengefährdungen zur War- nung und Resilienz Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur (SENSA- RE)“. Projektkoordinator sind die Berliner Wasserbetriebe. Bei starkem Regen steigt die Gefahr, dass Straßen überfluten. Foto: Prof. Theo Schmitt Machines will assist fire fighters and rescue teams in future Fraunhofer FKIE takes part in establishing the German Rescue Robotics Center to develop autonomous rescue-support robots The Fraunhofer Institute for Com- munication, Information Process- ing and Ergonomics FKIE is one of 13 partners from the fields of emergency response, research and industry involved in the es- tablishment of the German Res- cue Robotics Center (A-DRZ) in Dortmund. The project is funded with 11.9 million euros from the Federal Ministry of Education and Research (BMBF). Its mission is to promote the use of robots in res- cue scenarios that pose excessive risks to emergency personnel. Thousands of rescue workers worldwide are injured or killed every year while carrying out their work. Despite good training and ever-improving protective equip- ment, they always run the risk of being exposed to situations that pose a danger to life and limb. This is where robots can help. Ro- bots can conduct reconnaissance of the area of operation, collect important information about pre- cise conditions on site and injured persons, and even perform active rescue tasks in precarious situa- tions such as recovering injured persons, detecting and securing hazardous substances or extin- guishing fires. The establishment of the German Rescue Robotics Center means that for the first time ever in Germany, emergency forces, re- searchers and industry can work in a coordinated manner to build autonomous rescue-support ro- bots and the establishment of both a national and international robotics task force. Four key sce- narios form the basis of the cent- er‘s work: fire, collapse and burial, detection of hazardous substanc- es, and flooding. On the site of the former Dortmund industrial site Phönix-West, where the new center is located, a “living lab” will also be set up for this pur- pose. The laboratory will have ad- joining interior and exterior test areas where scientists, companies and users can jointly research so- lutions for rescue-support robots and test them under realistic op- erating conditions. “The aim is to make the technol- ogy and functions of the robots as modular and flexible as possi- ble,” explains Thomas Barz, head of the project at the Fraunhofer FKIE. “The more different mobil- ity platforms that can be used, the greater the potential for col- laboration among research insti- tutions, industry and users, and thus those who study, supply and use the technology.” Barz says that this offers advantages for the timely introduction and prac- tical application of these systems. Fraunhofer FKIE’s key task is therefore to develop a cross-plat- form modularization concept for robots of different size classes. This will serve as a technical con- solidation point for cross-partner cooperation. The institute draws on more than 25 years of experi- ence in the research and develop- ment of unmanned mobile sys- tems and innovative procedures for their assisted semi-autono- mous and autonomous guidance. In the future, robots will support emergency personnel in dangerous situations. Photo: Fraunhofer FKIE

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