iba 2018

•••4••• Interview Der zweite Themenschwerpunkt des Museums betrifft den Hunger im Laufe der Menschheitsgeschich- te mangels ausreichender Ver- sorgung mit Brot. Wie aktuell ist dieser Aspekt, wenn man sich die Fülle von Backwaren in deutschen Bäckereien vor Augen führt? Dazu gibt es verschiedene Aspek- te. Zum einen hungern auch heute noch mehr als 800000 Menschen auf der Welt, vor allem in Afrika und Asien, und Kinder sterben an Unter- oder Mangelernährung. Wohlstand ist sehr ungleich ver- teilt. Das merken wir hier spätes- tens dann, wennMenschen aus an- deren Teilen der Welt kommen, um an unserem Wohlstand teilzuha- ben. Für uns ist es selbstverständ- lich, dass die Regale immer gut ge- füllt sind. Doch niemand garantiert uns, dass das immer so bleibt. Die Deutschen haben unbestritten eine besondere Beziehung zum Brot. Das deutsche Brotregister listet über 3200 verschiedene Brot- sorten auf. Und für viele Familien ist die Hauptmahlzeit das Abend- brot. Wie ist diese Vielfalt und die- se Symbiose zu erklären? Die Vielfalt der Brotsorten kommt daher, dass bis weit ins 19. Jahr- hundert das heutige Deutschland in eine Vielzahl von Fürstentümern und Kleinstaaten aufgeteilt war und in jeder Region eigene Tradi- tionen gelebt wurden. Außerdem sind die Böden und Wetterverhält- nisse unterschiedlich. Im Süden wuchs der anspruchsvollere Wei- zen, imNorden baute man Roggen an. Solche Traditionen sind langle- big. Die besondere Bedeutung von dunklem Brot für die Deutschen erklärt sich auch aus der Vorstel- lung, Roggenbrot sei gesünder, naturverbundener, ehrlicher. Das ist bis heute noch verbreitet. Das Abendbrot hat eine recht lange Tradition und hat auch mit der Arbeit auf dem Feld und dem Mittagessen zu tun: Mittags aß man deftig, um zu neuen Kräf- ten zu kommen. Wenn dann der Arbeitstag lang war, war es prak- tisch, eine schnell zubereitete unkomplizierte und doch sätti- gende Mahlzeit zu haben. Und wenn das Brot dann die Mahlzeit prägt, ist es wichtig, dass es gut schmeckt. Brot ist weltweit auf dem Vor- marsch, auch in einigen Ländern Asiens, deren Grundnahrungsmit- tel traditionell Reis ist, zum Bei- spiel Japan. Wie erklären Sie sich das und wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung? In vielen Ländern ist es ein Status- symbol, sich der westlichen Le- bens- und Konsumweise anzunä- hern: Das ist eine Erklärung dafür, dass der Konsum von Brot, Milch und Fleisch global ansteigt. Eine andere ist, dass das Essen über- all vielfältiger und internationa- ler wird. Umgekehrt hat sich der Reiskonsum in Deutschland in den letzten 20 Jahren mehr als ver- doppelt. Es ist also nicht so, dass das Brot den Reis verdrängt. Aber immer mehr Menschen möchten nicht nur Reis oder nur Brot, son- dern von beidem etwas. Den Deutschen gilt das Schwarz- oder Vollkornbrot ja als besonders heilig, auch wenn es nur zehn Pro- zent des Brotkorbs ausmacht. Die Franzosen halten ihr Baguette aus Weißmehl dagegen. Was transpor- tieren solche nationalen Zuschrei- bungen und wie interpretieren Sie diese als Historikerin? Auch hier sehen wir, dass wir mit dem Brot nicht nur Nährwerte und Geschmack zu uns nehmen, sondern auch ein Stück Kultur. Für die Franzosen ging es in der großen Revolution um Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Nicht nur Adlige sollten das früher kost- bare Weißbrot essen können, sondern alle. Das Baguette ist al- lerdings eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, wohl von einem Wiener Bäcker. Während man in Frankreich mit dem Baguette Gleichheit und Brüderlichkeit zu sich nimmt, isst man in Deutsch- land mit dem dunklen Brot ein Stück Naturverbundenheit und gesunde Ernährung. Das waren im 19./20. Jahrhundert die Werte, die man damit verbunden hat – und vielleicht heute noch verbindet. Immer wieder ist zu lesen, dass Weizen krank mache und Gluten sowieso. Dagegen erhofft man sich von sogenannten „Urgetrei- den“ wie Emmer, Dinkel oder Ein- korn Wunderdinge für die Gesund- heit. Wird das Brot von morgen ein gänzlich anderes sein, also ein er- nährungsmedizinisch optimiertes Backwerk mit einer Sortenvielfalt, die auf die Beschwerden der Kon- sumenten ausgerichtet ist? Nichts hat die Menschen in ihrer wechselhaften Geschichte der letzten 6 000 Jahre so konstant begleitet wie das Brot. Und es hat sich immer wieder auch ein bisschen verändert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in Zukunft individuell angepasste Rezepturen haben werden, mit individuellen Logarithmen für Varianten, sonst wäre es ja lang- weilig. Die Wiederentdeckung der Urgetreide, ursprünglich aus ge- sundheitlichen Gründen, hat dazu geführt, dass neue, sehr schmack- hafte Brotsorten kreiert wurden. Mal sehen, was noch folgt. Das Gemälde „Die Sieben Werke der Barmherzigkeit“ (1616-1638) von Pieter Brueghel d. J. zeigt eine Armen- speisung mit Brot, das in großen Körben aufbewahrt und an Bedürftige verteilt wird. Foto: Museum der Brotkultur Hunger und Überfluss: Der Reiche tafelt üppig, während der Arme verprügelt wird, wie hier bei Frans Francken II. „Der Reiche und der arme Lazarus“ (um 1605). Foto: Museum der Brotkultur Fortsetzung von Seite 3 Branchen-Newsletter Food / Beverage – 1 x im Monat • Aktuelle Messetermine • Messenews • Branchennews Bleiben Sie auf dem Laufenden! Kostenlos. Hier: https://www.exxpo.com/newsletter The Newsletter is presented by DIE MESSE: www.die-messe.de Trade Fair Schedule Food / Beverage 15-20 September, 2018 iba Munich, Germany 17-20 September, 2018 WorldFood Moscow Moscow, Russia 23-23 September, 2018 BioSüd Augsburg, Germany 27-29 September, 2018 Expoalimentaria Peru, Lima 27-29 September, 2018 ANUTEC - International FoodTec India Mumbai, India 29-30 September, 2018 Kulinarik Salzburg Salzburg, Austria 29 September, 2018 Home&Craft Stralsund, Germany 08-10 October, 2018 Bar Convent Berlin, Germany 13-14 October, 2018 Evenord Nuremberg, Germany 14-16 October, 2018 GastroTageWest Essen, Germany 20-22 October, 2018 SÜFFA Stuttgart, Germany 21-25 October, 2018 SIAL Paris Paris, France 23-26 October, 2018 China Brew China Beverage Shanghai, China 24-26 October, 2018 drink technology India Mumbai, India 25-27 October, 2018 Biofach India New Delhi, India 30 October-01 November, 2018 yummex Middle East Dubai, United Arab Emirates 04-06 November, 2018 Intervitis Interfructa Hortitechnica Stuttgart, Germany Anzeige Messestadt Düsseldorf DieRhein-Metropolepunktetmit regionalerund internationaler Gastronomie | Seite 16 Anzeige Anzeige AuflagengruppeR ,,Bepartof it :DieBranche zu GastaufderWeltleitmesse für MedizinundMedizintechnik MEDICAund COMPAMED 2016 Düsseldorf 14.bis17.November2016 LesenSiehierzuein InterviewaufSeite3 E inenDemonstrator,der aktive Implantatedrahtlos viaUltra- schallmit Energie versorgt, stel- lenWissenschaftlerdes Fraunho- fer-Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT) in Sulzbach (Saar- land) auf derMedica inHalle 10, StandG05vor. DieTechnologie isteineAlternati- vezurEnergieversorgungmitBat- terieund Induktion.Die innovati- ve Lösung kommt platzsparend ohne integrierte Batterien aus und ist effizienter als eine induk- tiveEnergieübertragung. Platzsparendund energieeƥzient NeueTechnologieversorgtaktive ImplantateviaUltraschallmitEnergie From extremely sensitive robots towearables forallsituations:The digitalisationofhealthcare ispro- gressing at an unstoppable rate, and this concernsall fields,outpa- tientandclinicalcare,aswellaspa- tientsandphysiciansalike. Medica 2016will reflect this pro- cess – 5,000 exhibitors from around 70 countrieswill be pre- senting tailored solutions forout- patientandclinicalcare. 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Foto:Fraunhofer IBMT /MarkusMichel Whereautomationmeets future: Der internationaleMarktplatz derAutomatisierungsbranche spsipc drives2016 Nürnberg 22.bis24.November2016 Anzeige Anzeige Messestadt Nürnberg Gastronomie-Tipps fürdie Franken-Metropole | Seite 19 AuflagengruppeG LesenSiedaskomplette InterviewaufSeite3 W ie Industrie-4.0-Konzepte inmittelständischenUnter- nehmenumzusetzensind, isteine derKernfragen im Forum „Auto- mationmeets IT“ aufder sps ipc drives (Halle3A-451). „Das Gerüst für Industrie 4.0 stehtweitgehend, zum Beispiel unterdemBegriffRAMI4.0“,sagt PeterFrüauf,stellvertretenderGe- schäftsführer Elektrische Auto- mation imVerbandDeutscherMa- schinen-undAnlagenbau (VDMA). Jetzt gelte es, die Lösungswege indiePraxisumzusetzen,betont er imGesprächmit DIEMESSE . Wiedies gelingen kann,diskutie- rendie Experten aufdem Forum „Automationmeets IT“.Darüber hinausbieteauchderVDMAprak- tische Handreichungen – etwa mit Veröffentlichungenwie dem „Leitfaden Industrie4.0“oderder „Industrie4.0ReadinessStudie“. Industrie4.0:DasGerüst steht Forum„Automationmeets IT“diskutiertPraxis-Umsetzung fürMittelstand Scientists have developed a fle- xible system conceptusing radio frequency identification (RFID) sensors tomonitormachines in industrialenvironments.Through continuouswireless andbattery- freemeasurement of tempera- tureandotherparametersaswell asan intelligentanalysisofsensor data, it becomes possible to de- tect failure risks early and opti- mizemaintenance times. Detecting risksearly New systemusesRFID sensors tomonitormachines Messewelten Schaufensterder Automatisierung Industrie4.0Area,„Automation meets IT“und„MESgoes Automation“ | Seite6 Ausdem Inhalt: ePaper LesenSie digital www.exxpo.com/epaper/ sps_2016 Readmoreonpage 12 RFID sensor transponders can be installed in hard-to-access areasor rotatingmachineparts. Photo:Fraunhofer IPMS Smarte Fertigung in der Industrie 4.0: Das Gerüst steht, nun giltes,dieLösungswegeumzusetzen. Foto:PhoenixContact /VDMA Branchennews Standards required Thechallengeof Industry4.0: Datacommunicationhas tobe secured | Page9 Stand7-550 Halle7A/340 ü f e s int i n z . Düsseldorf DieRhein-Metropolepunktetmit regionalerund internationaler Gastronomie | Seite 12 AuflagengruppeC LesenSiedaskomplette InterviewaufSeite3 D iewachsendeNachfragenach neuen Leichtbaukomponen- ten – insbesondere durch die Automobilindustrie – sorgt bei den deutschen Aluminiumgie- ßereien für einen Investitions- schubundbefeuertdasMarktpo- tenzial der Branche. Gießereien würden „runderneuert“ bezie- hungsweise komplett neu ge- baut, skizziertMax Schumacher, Hauptgeschäftsführer des Bun- desverbands derDeutschenGie- ßerei-Industrie, die Aktivitäten derLeichtmetallgießereien imGe- sprächmit DIEMESSE . BefeuertesMarktpotenzial BedarfanneuenLeichtbau-Komponenten sorgt für Investitionsschub In 2016,Aluminiumwill focus on lightweight construction aswell as resource and cost efficien- cy. The trade fair inHalls 9 to 14 showcases new pioneering solu- tions formore efficiency in pro- duction and processing – from raw materials to semi-finished goods to finished products from the user industries, frommachi- nery toproductionplants and ac- cessories to surface treatments. Excellentopportunities Megatrend lightweightconstructionatAluminium ePaper LesenSie digital www.exxpo.com/epaper/ aluminium_2016 Readmoreonpage2 DerLeichtbau-Trend imAutomobilbauträgtzu„stabilpositiven Perspektiven“ imAluminiumgussbei. Foto:DieterSchütz /pixelio.de Anzeige Messewelten KostbarerRohstoff InZeiten chrumpfenderReser- venwirdRecyclingvonAlumi- nium immerwichtiger | Seite4 Innovationen Lightervehicles Advancedmanufacturing tech- nologiespave theway fornew, lightercars thatallowpollution tobe reduced | Page6 Ausdem Inhalt: Messestadt Aluminium 2016 showcases innovative lightweight construc- tion solutions. 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