Biofach 2020

•••4••• Interview Messe-Rundgang zur Anzeigen-Spezial BIOFACH2020 VIVANESS 2020 Ich habe an der Hochschule eine sehr vielfältige Stelle – ich mache vorrangig Lehre und Koordinati- on, aber hin und wieder bin ich in Forschungsprojekte eingebun- den. Momentan ist es das bun- desweite Projekt NutriNet, wo- rin viele Akteure involviert sind. Dort ist meine Baustelle die Kon- zeptentwicklung einer sogenann- ten Field School, die Gruppen- beratung und Praxisforschung gewinnbringend verknüpft. Das Spannende und gleichzeitig Her- ausfordernde ist, dass es parallel sechs Netzwerke à zehn Landwir- ten sechs Regionen gibt. Sechs Regioberater arbeiten zusam- men mit den Landwirten an ihren Nährstoffmanagementstrategi- en. Wir stehen noch am Anfang. Jetzt ist das aber kein klassisches Thema für die BioFach. Daher kann ich die neugierigen Leser nur für die Wissenschaftstagung Ökolandbau und die Öko-Feldta- ge interessieren. Meine Kollegin, Dr. Melanie Krö- ger, aus dem unverpackt-Projekt „Der verpackungsfreie Super- markt: Stand und Perspektiven“ hat allerdings zwei Beiträge auf dem Biofach Kongress. Und wer noch mehr über unsere laufenden Forschungsprojekte wissen möch- te, besucht uns am Stand, wo wir dazu Flyer ausliegen haben. Wie Sie erwähnt haben, bietet die HNE Eberswalde Studienangebote speziell für den Ökolandbau an, sowohl auf Bachelor- als auch auf Master-Niveau. Werden Ihre Ab- solventen gut vom Arbeitsmarkt angenommen oder gibt es Schwie- rigkeiten bei der Suche nach ad- äquater Beschäftigung? Ja, klar werden unsere Absolven- ten gut vom Arbeitsmarkt aufge- nommen. Gefühlt würde ich das pauschal so formulieren. Eine fundierte statistische Erfassung ist uns leider nicht möglich. Aber die Biofach bietet uns die Chance, ein alljährliches Alumni-Treffen zu veranstalten. Falls das jemand liest, der oder die sich angespro- chen fühlt: Donnerstag um 13 Uhr. Dort erfahren wir über den persönlichen Kontakt und den Austausch, wo unsere Absolven- ten untergekommen sind. Das ist sehr wichtig für uns, um auch das Berufsfeld im Auge zu behalten. Denn zur regelmäßigen Qualitäts- sicherung überarbeiten wir unse- re Studienprogramme turnusmä- ßig. Das motivierende Wort dafür lautet: Re-Akkreditierung – wir sind gerade mittendrin. Die ökologische Anbaufläche nimmt in Deutschland bereits ei- nen beachtlichen Teil ein, liegt aber auch in absoluten Zahlen weit hinter Ländern wie Spani- en, Frankreich und Italien. Woran liegt das und wie könnte man das ändern? Die Konzepte sind da, oftmals die Wege und Maßnahmenpakete auch, motivierte Absolventen aus Eberswalde – und von all den an- deren Standorten natürlich auch – sind da. Daher: Auf geht’s und ins Handeln kommen. Für Bran- denburg kommt bei allem Enthu- siasmus die Landfrage hinzu. Für Gründer ohne Land ist es oftmals schwer bis unmöglich, an die Res- source Land als unabdingbare Vo- raussetzung für Landwirtschaft ranzukommen. Ziel einer nach- haltigen Flächenvergabe muss es sein, ortsansässige Betriebe zu erhalten, Existenzgründungen zu fördern sowie ökologische und soziale Faktoren zu berücksichti- gen. Wer sind die Bremser beim Öko- landbau: Die Bauern? Die Lebens- mittelindustrie? Die Handelsket- ten? Oder die Verbraucher? Da ich mich viel mit Beratungs- prozessen beschäftigt habe, ver- suche ich mal, hier eine Bremse zu benennen. eher eine struktu- relle Bremse. Denn Beratung ist ein wichtiger Hebel, um Verände- rungsprozesse in Gang zu bringen und zu unterstützen – ob in Ein- zelberatung, in Gruppen oder als kollegialer Austausch organisiert. Gut investiertes öffentliches Geld sehe ich im Bereich der Be- ratungsförderung von jungen und nicht mehr so jungen Grün- dern, Angebote für Menschen, die inner- oder außerfamiliär nachfolgen und abgeben. Auch der Bereich der sozioökonomi- schen Beratung, beispielsweise existenzgefährdeter Betriebe, verträgt eine Ausweitung. Be- ratung ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich aufgestellt. Daher müssen Angebote immer auch für die Beratungssysteme in den jeweiligen Bundesländern angepasst werden. Außerdem benötigt es dringend den Ausbau der Öko-Forschungsinfrastruktur sowie die Stärkung von Koopera- tionen zwischen Forschung und Praxis. Vom Hörsaal direkt auf den Acker: die HNE Eberswalde bietet Studiengänge auf Bachelor- und Master-Niveau mit hohem Praxisbezug an. Foto: HNEE / Frederic Schweizer Fortsetzung von Seite 3 Studienangebote für Ökolandbau Beratung fördern ^ĐŚćĚůŝŶŐƐďĞĨƌĞŝƵŶŐ Ͳ ŐĂŶnj ŶĂƚƺƌůŝĐŚ͊ Zs y Ͳ ĚŝĞ ĞƌƐƚĞ ĚƌĞƐƐĞ͕ ǁĞŶŶ ĞƐ ĚĂͲ ƌƵŵ ŐĞŚƚ͕ ^ĐŚćĚůŝŶŐĞ ǁŝĞ >ĂƌǀĞŶ ĂƵĨ ƵŵͲ ǁĞůƞƌĞƵŶĚůŝĐŚĞ ƵŶĚ ŶĂƚƺƌůŝĐŚĞ ƌƚ njƵ ĞŶƚͲ ĨĞƌŶĞŶ͘ ĂŶŬ ůĂŶŐũćŚͲ ƌŝŐĞƌ &ŽƌƐĐŚƵŶŐ ƵŶĚ ŶƚǁŝĐŬůƵŶŐ ďŝĞƚĞŶ ǁŝƌ ĞŝŶĞ >ƂƐƵŶŐ͕ ĚŝĞ ŶŝĐŚƚ ŶƵƌ ƉƌŽĚƵŬƚͲ ƐĐŚŽŶĞŶĚ͕ ƐŽŶĚĞƌŶ ĂƵĐŚ ŶĂĐŚŚĂůƟŐ ŝƐƚ͘ ƌƵĐŬĞŶƚǁĞƐƵŶŐƐ Ͳ ǀĞƌĨĂŚƌĞŶ ŵŝƚ <ŽŚͲ ůĞŶƐćƵƌĞ ŬĂŶŶ ĚĂŚĞƌ ďĞĚĞŶŬĞŶůŽƐ ŝŶ ĂůůĞŶ ĞƌĞŝĐŚĞŶ ĞŝŶŐĞƐĞƚnjƚ ǁĞƌĚĞŶ͘ :ĞĚĞ ŶůĂŐĞ ǁŝƌĚ ŐĞŶĂƵ ĂƵĨ ĚŝĞ ĞͲ ĚƺƌĨŶŝƐƐĞ ũĞĚĞƐ <ƵŶͲ ĚĞŶ ĂďŐĞƐƟŵŵƚ͘ tŝƌ ďĞƌĂƚĞŶ ^ŝĞ ŐĞƌŶĞ͕ Ƶŵ ĂƵĐŚ Ĩƺƌ ^ŝĞ ĚŝĞ ƌŝĐŚͲ ƟŐĞ ƵŶĚ ŐůĞŝĐŚnjĞŝƟŐ ƉƌĞŝƐŐƺŶƐƟŐƐƚĞ >ƂƐƵŶŐ njƵ ĮŶĚĞŶ͘ 'ĞŚĞŶ ^ŝĞ ŵŝƚ ƵŶƐ ĚĞŶ ĞƌƐƚĞŶ ^ĐŚƌŝƩ ŝŶ ĞŝŶĞ ŶĂƚƺƌůŝĐŚĞ ƵŶĚ ŶĂĐŚͲ ŚĂůƟŐĞ ƵŬƵŶŌ͘ ,ĂůůĞ ϵ Ͳ ^ƚĂŶĚ ϵͲϱϬϰ ǁǁǁ͘ĐĂƌǀĞdž͘ĚĞ Halle 9 - Stand 9-504

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