The smarter E 2018

•••3••• Interview Hohe Bereitschaft für Investitionen DIEMESSE im Gespräch mit Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer BSW-Solar e.V. Herr Körnig, die Nachfrage nach Solarstromanlagen ist zuletzt wie- der kräftig angezogen. Wie macht sich dies in Zahlen fest? 2017 wuchs die Binnennachfrage um rund 15 Prozent auf gut 1,75 Gigawatt – das erste zweistellige prozentuale Marktwachstum seit sieben Jahren. Auch dieses Jahr rechnen wir mit einem wachsen- den Markt. Erstmals seit vielen Jahren könnte bei einem weiteren Aufhellen des Investitionsklimas zumindest das Ausbauziel der Bun- desregierung von 2,5 GWp/Jahr er- reicht werden. Die in Deutschland installierten 1,66 Millionen Photo- voltaik-Anlagen produzierten 2017 fast vierzig Milliarden Kilowatt- stunden klimafreundlichen Strom, damit erreichten sie einen Anteil von rund sieben Prozent an der Stromerzeugung. Welche Gründe gibt es für die gestiegene Nachfrage? Photovoltaik lohnt sich! In Deutschland kosten Photo- voltaik-Module heutzutage rund neunzig Prozent weni- ger als im Jahr 2006. Bei den diesjährigen Ausschreibun- gen der Bundesnetzagen- tur wurden im Kraftwerks- maßstab schon unter fünf Cent für die Kilowattstunde Solarstrom und damit sogar weniger als für Strom aus Windkraftanlagen an Land geboten. Und auch auf dem Dach lässt sich bereits ab zehn Cent pro Kilowattstunde klimafreundlicher Solarstrom erzeugen. Noch vor wenigen Jahren haben selbst die größten Optimisten ein derartig niedriges Preisniveau kaum für möglich gehalten. Angesichts der positiven Marktsig- nale fordern Sie, der Energiewen- de noch deutlich mehr Schwung zu verleihen. Welche Hebel sind hier anzusetzen? Für einen wirksamen Klima- schutz führt kein Weg daran vorbei. Der jährliche Aus- bau der Photovoltaik muss auf ein Niveau von jährlich rund zehn Gigawatt ver- vielfacht werden, um den wachsenden Ökoenergie- bedarf im Strom-, Wär- me- und Mobilitätssektor zu decken. Die im Koali- tionsvertrag beschlossene Aufstockung der Auktio- nen für Freiflächenanlagen im Rahmen von Sonderaus- schreibungen muss schnell kommen, kann jedoch nur ein erster Schritt sein. Rund die Hälfte der Son- nenernte muss künftig in Solarparks eingefahren werden. Dies erfordert nicht nur eine ent- sprechend dauerhafte Anhebung der Auktionsvolumina, sondern auch den bundesweiten Abbau von Restriktionen bei der Stand- ortwahl. Die mehrfachen Über- zeichnungen der bisherigen Aus- schreibungen zeigen die hohe Bereitschaft, in Solarkraftwerke zu investieren. Auch im Gebäu- debereich muss der Solarausbau noch deutlich stärker an Fahrt aufnehmen. Das große Poten- zial der Solarenergie, den Strom direkt dort zu erzeugen, wo er auch verbraucht wird, darf nicht verschenkt werden. Wie ist dies zu erreichen? Eigenverbrauch und Direktversor- gung, etwa in Mieterstrommo- dellen, entlasten die Stromnetze und lassen breite Teile der Be- völkerung an der Energiewende teilhaben und von günstigen So- larstrompreisen profitieren. Als Treiber der Energiewende gebührt Prosumenten hohe gesellschaftli- che Anerkennung und keine Dis- kriminierung. Die Streichung der „Sonnensteuer“ auf solare Selbst- und Direktversorgung ist deshalb längst überfällig. Das EEG ist in die Jahre gekommen, der notwendi- ge Förderbedarf sinkt stetig und neue selbsttragende Geschäfts- modelle werden sich im nächsten Jahrzehnt durchsetzen. Noch hat das EEG jedoch eine wichtige Ab- sicherungsfunktion, für deren Er- halt wir gemeinsam kämpfen müs- sen! Der 52 GW-Förderdeckel muss noch in diesem Jahr fallen. Photovoltaik auf Wachstums- kurs: „2017 wuchs die Binnen- nachfrage um rund 15 Prozent auf gut 1,75 Gigawatt – das erste zweistellige prozentua- le Marktwachstum seit sieben Jahren“, sagt Carsten Körnig, Chef des Bundesverbands So- larwirtschaft e. V. Auch für 2018 rechnet der Verband mit einem wachsenden Markt. Warum die Bereitschaft hoch ist, in Solar- kraftwerke zu investieren und welche Erwartungen er an das neue Messeformat „The smar- ter E“ hat, erläutert Körnig im Gespräch mit DIEMESSE . Förderbedarf sinkt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Foto: BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Unübersehbarer Trend: Photovoltaik ist in Deutschland auf Wachstumskurs. Foto: BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Fortsetzung auf Seite 4 Anzeige Industrielle Kennzeichnung – Ink-Jet, Laser, Markiersysteme und vieles mehr Das Ingenieurbüro Lawrenow OHG und IBL Handelsunterneh- men Lawrenow e. 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