WindEnergy 2018

•••2••• Interview Wenn das Windrad auf demMeer schwimmt DIEMESSE im Gespräch mit Professor Dr. rer. nat. habil. Uwe Ritschel, Universität Rostock Herr Prof. Dr. Ritschel, Sie haben den Stiftungslehrstuhl für Wind- energietechnik an der Universi- tät Rostock inne und sind auf der WindEnergy in Halle A4, Stand 310.11 zu finden. Welche Schwer- punkte setzen Sie in Hamburg? Mit dem Lehrstuhl für Wind- energietechnik, der von der Firma Nordex SE gestiftet wurde, sind wir im Jahr 2014 an den Start gegangen. Seit- her ist es uns, das heißt ei- nem Team mit mittlerweile zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mir gelun- gen, Mittel für eine Reihe von Forschungsprojekten einzuwerben. Ergebnisse dieser Forschungsprojekte wollen wir auf der Messe präsentieren. Schwerpunkt dabei sind sicherlich die Arbeiten zu schwimmen- den Gründungen für Off- shore-WEA – dazu weiter unten mehr. Wir wollen auf der Messe aber auch unse- re Angebote in der Lehre präsentieren. Wir bieten zur Windenergietechnik ein halbes Dutzend ein- und weiterführende Lehrmodule in Deutsch und Eng- lisch an, die Studierende aus ver- schiedenen Studiengängen bele- gen können. Sie arbeiten mit Ihrem Lehr- stuhlteam schon länger an der Entwicklung schwim- mender Offshore-Fundamen- te für Windenergieanlagen der dritten Generation. Was ist das Besondere an diesem Vorhaben und wo liegen die technischen Herausforderun- gen? Es handelt sich dabei um schwimmende Unterstruk- turen für Offshore-WEA der neuesten Generation mit Leistungen von sechs MW und darüber. In Meck- lenburg-Vorpommern gibt es federführend durch die Firma GICON schon länger F&E-Aktivitäten im Bereich schwimmende Unterstruk- turen. Mein Lehrstuhl ist erst im Jahr 2015 eingestie- gen. Mit Dr. Frank Adam haben wir hier einen Mitarbeiter, der bereits langjährige Erfahrung in die Arbeit am Lehrstuhl einge- bracht hat. Schwimmende Grün- dungen eröffnen große Chancen. Mit dieser Technologie lassen sich Standorte mit größeren Was- sertiefen erschließen, was die Möglichkeiten zur Nutzung der Offshore-Windenergie immens erweitern würde. Außerdem entsteht erhebliches Potenzial zur Kostenreduktion. Hohe Kos- tenfaktoren sind die Gründung selbst, Transport und aufwendi- ge Montage. Mit schwimmenden Gründungen könnte die Errich- tung im Hafen praktisch wie an Land stattfinden. Die fertige WEA wird auf der Gründung an den Standort geschleppt. Auf hoher See bläst der Wind kräftig, Offshore-Windenergie- anlagen (WEA) besitzen daher großes Potenzial zur Strom- erzeugung. Ein Problem ist je- doch die Fixierung der Wind- räder auf dem Meeresgrund: je größer die Meerestiefe, desto aufwendiger die Montage. An der Universität Rostock entwi- ckelt Professor Dr. Uwe Ritschel schwimmende Fundamente für WEA. Welche technischen Her- ausforderungen dabei zu meis- tern sind, erzählt er im Exklusiv- Interview mit DIEMESSE . Prof. Dr. rer. nat. habil. Uwe Rit- schel, Inhaber des Stiftungslehr- stuhls für Windenergietechnik an der Universität Rostock Foto: Universität Rostock / ITMZ Leichtere Struktur, geringere Kosten CARTER WT 320 Langlebiger Schmierstoff für den ultimativen Schutz von Windkraftanlagen und ein maximales Ölwechselintervall bis zu 10 Jahre. Ihr persönlicher Ansprechpartner: Mathias Ebeling · 0162 / 1333 116 · mathias.ebeling@total.de · www.total.de/windenergie.html Besuchen Sie uns auf der WindEnergy Hamburg 2018: Halle B5 – Stand 433

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