RETTmobil 2017

•••3••• Innovationen Interview Enabling human-robot rescue teams New communication system could help prevent robots from overwhelming human teammates with information At the annual meeting of the As- sociation for the Advancement of Artificial Intelligence, researchers at MIT’s Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) presented a new way of modeling robot collaboration that reduces the need for communica- tion by 60 per cent. They believe that their model could make it ea- sier to design systems that enable humans and robots to work to- gether – in, for example, emer- gency-response teams. Autonomous robots performing a joint task send each other con- tinual updates: “I’ve passed through a door and am turning 90 degrees right.” “After advancing two feet I’ve encountered a wall. I’m turning 90 degrees right.” “After advancing four feet I’ve en- countered a wall.” And so on. Computers, of course, have no trouble filing this information away until they need it. But such a barrage of data would drive a human being crazy. The new model could solve this problem. “We haven’t implemented it yet in human-robot teams,” says Ju- lie Shah, an associate professor of aeronautics and astronautics and one of the paper’s two au- thors. “But it’s very exciting, be- cause you can imagine: You’ve just reduced the number of com- munications by 60 per cent, and presumably those other commu- nications weren’t really necessary toward the person achieving their part of the task in that team.” The work could have also have impli- cations for multirobot collabora- tions that don’t involve humans. „In dieserWeise waren wir noch nie gefordert“ DIEMESSE im Gespräch mit Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin, Deutsches Rotes Kreuz Herr Prof. Dr. Sefrin, angesichts der gestiegenen Bedrohungslage – durch Terroranschläge auch in Deutschland – fordern Sie neue medizinische Versorgungskonzep- te. Was schlagen Sie vor? Wenn es zu Terroranschlägen kommt, lassen sich die üblichen Rettungskonzepte der Individual- medizin nicht umsetzen. Das hängt einerseits mit den organi- satorischen Rahmenbedingungen zusammen: Wir können am Ort des Geschehens nicht tätig wer- den, weil der Gefahrenbereich nur von der Polizei betreten werden darf. Andererseits sind neue Ver- letzungsmuster festzustellen, die es bislang so noch nicht gab. Des- wegen ist das gesamte Vorgehen völlig anders, als das im Rettungs- dienst üblicherweise der Fall ist. Umwelche neuen Verletzungsmus- ter handelt es sich? Das sind Verletzungen, die im Rettungsdienst in die- sem Ausmaß bislang nicht vorkamen – zum Beispiel Schuss- oder Explosionsver- letzungen. Welchen neuen Herausfor- derungen müssen sich Ret- tungskräfte vor diesem Hin- tergrund stellen? Für die Versorgung dieser Patienten gibt es neue Maß- nahmen – etwa andere Blut- stillungsmöglichkeiten – und neue Gerätschaften: Für die Versorgung von Explo- sionsverletzungen stehen beispielsweise besondere Verbände zur Verfügung, auch zur Blutstillung gibt es spezielle Ver- bandmittel. Das ist alles neu – und entsprechend benötigen wir hier die notwenige Praxis und Expertise. Was bedeuten die neuen Einsätze für Rettungskräfte in psychologi- scher Hinsicht? Emotionen können dabei nicht im Vordergrund stehen – vor allem mit Blick auf die zeitliche Dringlichkeit der Versor- gung. Auch können die Ret- tungskräfte nicht unter den üblichen Voraussetzungen am Patienten tätig werden, weil er erst von der Polizei zugebracht werden muss. Eine psychologische Vor- bereitung ist nur über die Darstellung möglicher Ver- letzungsfolgen zu leisten – also im Rahmen einer theo- retischen Vorbereitung der Einsatzkräfte. Wo sehen Sie angesichts der neuen Bedrohungslage dringenden Nachholbedarf? Welche Unterstützung erwarten Sie hier von der Politik? Die Politik ist weniger gefragt. Vielmehr geht es um die Zusam- menarbeit mit anderen Einsatz- kräften, insbesondere der Polizei. In dieser Weise waren weder die Polizei noch wir in der Vergan- genheit gefordert. Wir versuchen gerade, die Kommunikation zwi- schen Rettungskräften und Poli- zeikräften zu verbessern. Funktioniert das? Wir sind dabei, dies sowohl im Be- reich des Rettungsdienstes wie auch der Polizeikräfte abzustimmen. In einer Medizinisch-Rettungs- dienstlichen Fortbildung dis- kutieren Sie am 11. Mai auf der RETTmobil das Thema „MANV (Massenanfall von Verletzten) – Gibt es den Königsweg?“. Ist diese Frage so einfach zu beantworten? Wenn es so einfach wäre, hätten wir das Thema nicht auf das Pro- gramm gesetzt. Heute kommt es zu einer Vielzahl von möglichen Massenanfällen. Während wir früher immer nur von Massenan- fällen auf der Autobahn ausgehen mussten, ist heute festzustellen, dass es nicht nur eine Vielzahl Verletzter gibt, sondern auch ei- ne Vielzahl Erkrankter. Früher war dies eine Ausnahme, heute kommt es immer häufiger dazu. Konfrontiert sehen wir uns bei- spielsweise auch mit massenhaf- ten Intoxikationen. Neue Bedrohungslagen stellen die Rettungskräfte vor enorme Herausforderungen: „Wenn es zu Terroranschlägen kommt, lassen sich die üblichen Ret- tungskonzepte der Individual- medizin nicht umsetzen“, sagt DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin. Die Helfer sehen sich vor Ort mit neuen Verletzungsmus- tern konfrontiert, gleichzeitig muss die Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften funktio- nieren. „In dieser Weise waren weder die Polizei noch wir in der Vergangenheit gefordert.“ Massenhafte Intoxikationen Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin, Deutsches Rotes Kreuz Foto: DRK Versorgung von Verletzten: Neue Gefährdungslagen erfordern neue Rettungskonzepte und eine genau abgestimmte Zusammenarbeit mit den Polizeikräften. Foto: Thibault Maitre / IFRK Fortsetzung auf Seite 4 Humans and robots could work together in emergency- response teams. Photo: Jose-Luis Olivares / MIT

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