RehaCare 2018

••• 11 ••• Innovationen Wenn der Roboter alte Menschen wäscht Wissenschaftler entwickeln zusammen mit Pegefachkräften Zukunftsszenarien für die Pege D ie Universität Siegen und die Fachhochschule (FH) Kiel ent- wickeln zusammen mit Pflege- kräften roboter-basierte Szena- rien und Modelle für die Zukunft der Pflege. Im Wissenschaftsjahr 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ reist die Forschungsgruppe durch Deutschland, um ihr Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wie kann Robotik in der Pflege sozial verträglich eingesetzt wer- den, um den Herausforderungen in der Arbeitswelt der Zukunft zu begegnen? Im Projekt „AriA“ (An- wendungsnahe Robotik in der Al- tenpflege) entwickeln Fachleute der Universität Siegen und der FH Kiel gemeinsammit Pflegekräften Modelle zum Einsatz von Robotik und verknüpfen diese mit Weiter- bildungsangeboten und Entwick- lungsszenarien für die Praxis. Die Forscher bieten Workshops und Info-Veranstaltungen an. Dabei geht es um den Austausch mit der Öffentlichkeit als auch mit ange- henden Pflegeschülern, Lehren- den und Fachkräften des Pflege- und Gesundheitsbereichs. „Der demografische Wandel und die damit einhergehende Überalterung der Gesellschaft werden die Pflegelandschaft in Deutschland stark verändern“, sagt Felix Carros vom Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik und Neue Medien an der Universität Siegen. Während der Bedarf an professio- neller und institutioneller Pflege stark ansteige, sinke gleichzeitig die Zahl qualifizierter Pflegekräf- te. Diese stoßen durch erhöhte Anforderungen in der Betreuung zunehmend an ihre Grenzen. Die Hochschulteams untersuchen, welche Rollen und Aufgaben Ro- boter im Altenheim übernehmen können und sollen. Dabei kom- men ethische Gesichtspunkte ebenso zum Tragen wie Fragen nach den rechtlichen Grundlagen und der sozialen Verträglichkeit der neuen Technik. Mit humanoi- den Robotern des Typs „Pepper“ besuchen die Wissenschaftler Pflegeeinrichtungen und analy- sieren, wie offen Bewohner und Pflegekräfte für die neuartigen Technologien sind. Im intensiven Austausch werden Anwendun- gen für den Roboter entwickelt, gemeinsam mit den involvierten Zielgruppen getestet und an- schließend bewertet. Prof. Dr. Jens Lüssem, Projektlei- ter an der FH Kiel, betont, dass der Erfolg eines zukünftigen Ein- satzes von Robotern im mensch- lichen Arbeitsumfeld davon ab- hänge, ob der Mensch den neuen Kollegen aus Blech akzeptiere. „Es ist wichtig, frühzeitig die Er- fahrungen, Bedürfnisse und Ideen der Pflegekräfte, Pflegebedürfti- gen und Angehörigen einzubin- den“, ergänzt sein Kollege Hannes Eilers, FH Kiel. Relevante Problem- stellungen in diesem Spannungs- feld sind zum Beispiel die Gewähr- leistung des Datenschutzes und die Wahrung von Persönlichkeits- rechten. „Der Roboter soll Pflege- kräfte auf keinen Fall ersetzen, sondern unterstützen. Er soll Frei- räume schaffen für mehr mensch- liche Nähe in der Pflege“, sagt Dr. Rainer Wieching, der das Projekt an der Universität Siegen leitet. Zum Auftakt des Wissenschaftsjahres 2018 begrüßt der humanoide Pepper-Roboter „Emma“ die damalige Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Foto: BMBF / Wissenschaftsjahr 2018 Neues Buch zur Versorgungs- situation bei Brustprothesen Externe Brustprothesen sind in Deutschland als me- dizinisches Hilfsmittel nach vollständiger oder teilwei- ser Entfernung der Brustdrüse bei Brustkrebs aner- kannt. Rund 150 000 Prothesen werden jährlich angepasst, dennoch fehlen Erkenntnisse über die Versorgung in Brustzentren und ambulant. Damit hat sich die Pflegewissenschaftlerin Regina Wiedemann von der Universität Witten/Herdecke beschäftigt. Ihr Buch „Brustprothetische Versorgung von Frauen nach Mastektomie in Deutschland“ (2018) beruht auf Interviews mit Frauen und Fachkräften. Impressum REHACARE 2018 Verlag: CONNEX Print & Multimedia AG Große Packhofstraße 27/28 · 30159 Hannover Telefon: +49 511 830936 · Telefax: +49 511 56364608 E-Mail: connex@die-messe.de · Internet: www.die-messe.de Auflage IVW-geprüft. Auflagengruppe: J Redaktion: Cyrus Salimi-Asl Verantwortlich für den Anzeigenteil: Tina Wedekind Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH, 40196 Düsseldorf MESSEJOURNAL DIE MESSE 28 MM BREITE FÜR DIE SCHWALBE BESTSELLER. Beim Marathon Plus und Right Run haben wir die Standardbreite auf 28 mm geändert. Genial, gleich drei entscheidende Faktoren werden so positiv beeinflusst: Komfort, Rollwiderstand und Sicherheit. schwalbe.com BESUCHEN SIE UNS: HALLE 6 / B56 TAKE A RIDE ON THE WIDE SIDE

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=