REHACARE 2017

•••4••• Messewelten Palliativ-Medizin: Was am Lebensende für Menschen wichtig ist „Sterbebegleitung ist keine Wis- senschaft, das kann jeder lernen“, meint Dr. med. Georg Bollig, lei- tender Arzt eines Palliativ-Teams. Er stellt im Rehacare-Pflegeforum den Ansatz der „Letzten Hilfe“ vor: Gute Palliativ-Versorgung kann Leiden auf ein erträgliches Maß reduzieren, auch im häusli- chen Umfeld. Menschen sollten lernen, was am Lebensende wich- tig ist, welche Bedürfnisse Ver- sterbende haben. Zeynep Babada- g i, K r ankenschwester und Inhaberin eines Pflegedienstes in Duisburg, beschäftigt sich mit dem Thema der „palliativen Wundversorgung“. Sie beantwor- tet auf der Rehacare auch die Fra- ge, wie mit dem Geruch von schwer belastenden sogenannten exulzerierenden Wunden umzu- gehen ist, um die Lebensqualität zu erhalten. Wie Aroma-Therapien hilfreich in der Palliativ-Pflege eingesetzt werden können, erläutert Heil- praktikerin Heike Goebel. Die Aromatherapie gehört zu den ältesten Therapieformen der Menschheit und ist eine sanfte, ganzheitliche Behandlungsform. Das Wirkspektrum der ätheri- schen Öle ist breit gefächert. Aromen können nicht nur gezielt Stimmungen, wie Ängste oder depressive Verstimmungen, posi- tiv beeinflussen, sie wirken nach- weislich auch bei Schmerzen oder fördern die Wundheilung. Welche Schwerpunkte setzen Sie in Düsseldorf? Körperliche Einschränkungen be- inhalten für die Betroffenen auch immer einen großen Aspekt der Würde. Wir sind überzeugt, dass dies im Sanitärbereich anfängt. Aus diesem Grund wollen wir auf der Rehacare unsere Produkte Lift- Waschtische und Lift-WCs, die wir nun seit circa 17 Jahren produzie- ren, in diesem Bereich zeigen. Zu Ihren Lösungen mit Blick auf barrierefreies Wohnen gehört ein Lift-Waschtisch. Wodurch zeich- net sich diese Lösung aus? Da es nun einmal ein breites Spektrum an Einschränkungen gibt, haben wir bei unseren Ent- wicklungen darauf Wert gelegt, so vielen Bereichen wie möglich gerecht zu werden. Ein Hub von 40 Zentimetern, der mitfahrende Spiegel und der Klemmschutz aus Sicherheitsgründen wären hier als nur einige Punkte hervorzuheben. Dabei durfte auch nicht die andere Seite der Medaille vergessen wer- den und so sind unsere Module leicht zu reinigen und es fallen keine Wartungsarbeiten an. Unter Berücksichtigung dieser Punkte ist es uns gelungen, heute ein Produkt anzubieten, welches für Heime, Krankenhäuser ebenso hervorra- gend geeignet ist wie auch für den privaten Haushalt. Es kann sich sowohl der kleine Familiennach- wuchs, sein Papa und auch der be- reits motorisch eingeschränkte Opa im Rollstuhl in annähernd gleicher Qualität seiner Hygiene widmen. Ein Knopfdruck genügt und man kann sich in der für jeden angeneh- men Waschbecken-Höhe waschen. Zudem stellen Sie innovative Lift- WC-Gestelle vor – als Unterputz- und als Aufputzmodell. Welche Anwendungsmöglichkeiten er- geben sich hieraus? Da unsere Lift-WC-Modelle eben- falls einen Hub von 40 Zentimetern haben und wir dies bis zu einem Gewicht von 150 Kilogramm ga- rantieren, können Sie sich sicherlich vorstellen, dass man einen Geräte- Rahmen benötigt, der die nötige Sta- bilität liefert. Baut man sein Heim neu, so kann man diesen Rahmen natürlich in der Wand versenken, daher die Bezeichnung Unterputz. Es gibt aber auch Fälle, wo Men- schen unvorhergesehen mit einem gesundheitlichen Problem konfron- tiert werden, dann kann es aus Kos- ten- oder Platzgründen nötig sein, eine Aufputz-Modell zu wählen. Das heißt, die vorhandene Keramik wird abgeschraubt, unser Modul- Rahmen auf die Fliesenwand aufge- schraubt, die Verkleidung montiert und es kann sogar die bisherige Ke- ramik weiterverwendet werden. Eine weitere Lösung für bar- rierefreies Wohnen ist das Lift- WC mit Neigung, ebenfalls als Unterputz-und Aufputzmodell verfügbar. Was ist das Besonde- re daran? Um aufzustehen, muss man als Gesunder die Beine unter den Schwerpunkt bekommen und sich so zum Stand hochdrücken, wobei die Oberschenkel-Muskulatur das Gewicht des Körpers hebt. Bei un- terschiedlichen Einschränkungen der Muskulatur ist dies Betroffe- nen nicht oder nur unter großer An- strengung möglich. Unsere Modelle mit Neigung helfen diesen nun dabei, indem die Kera- mik um bis zu sieben Grad nach unten geschwenkt werden kann. Fährt man dann mit der geneigten Schüssel nach oben, haben es die Nutzer wesentlich leichter oder in extremen Fällen ist es ihnen über- haupt erst dann möglich, sich wie- der selbst zu erheben. Welchen Stellenwert hat die Reha- care für Ihr Unternehmen, was er- warten Sie von IhremMesseauftritt? Für ein mittelständisches Un- ternehmen ist ein Messeauftritt natürlich immer eine Kosten- Nutzen-Rechnung, da man sehr schnell hohe Kosten produzieren kann, die man dann erst wieder er- wirtschaften muss. Trotzdem ist er notwendig, damit die Betroffenen überhaupt erst einmal wissen, dass es unsere Produkte gibt, und das demonstrieren wir hier anfassbar. Darüber hinaus sind wir der Mei- nung, dass wir und auch unsere Mitbewerber auf diesem unterstüt- zenden Medizin-Sektor Flagge zei- gen müssen. Sowohl die Kranken- kassen als auch die Politik sollen einmal mehr erkennen, dass hier noch sehr viel Nachholbedarf be- steht. Nur damit können Mitbürger, die schon durch ihre körperliche Einschränkung Leid und zum Teil Entwürdigung erfahren, sich wie- der als ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft fühlen. Elektrisch höhenverstellbare WC- Gestelle präsentiert bentronic in Halle 6 am Stand C60. Foto: bentronic „Es besteht sehr viel Nachholbedarf“ zeigt innovative Lösungen für barrierefreies Wohnen DIEMESSE im Gespräch mit Ulrich Scholz, bentronic Medizintechnik GmbH – Rehacare-Stand C60 in Halle 6 Anzeige Bentronic Medizintechnik GmbH • Hagertshausen 7 • D-85283 Wolnzach • Telefon: +49 8442 67-0 Bei der täglichen Körperhygiene nicht länger auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, ist für betroffene Menschen von unschätzbarem Wert. Auf Knopfdruck passen sich unsere elektrisch verstellbaren Module auch unter Belastung (150 kg max.) nach Ihren Bedürfnissen an. Lift WCs und Lift-Waschtische für Auf- und Unterputz-Anwendungen sowie Renovierungen und Neubau Halle 6 • Stand C60

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