NUFAM 2017

•••3••• Branchennews Interview Damit derTrucker aktiv und gesund bleibt DIEMESSE im Gespräch mit Alexandra Gwiazdowicz, Projektleiterin Truckers Life Stiftung Frau Gwiazdowicz, die Truckers Life Stiftung ist auf der Messe NU- FAM am Stand BG 21 zu finden. Welche Schwerpunkte setzen Sie in Karlsruhe? Sitzen Sie oft im Auto? Fahren Sie viele Stunden am Tag? Fühlen Sie sich oft übermüdet und ver- krampft? Damit ist jetzt Schluss. Wir haben für Sie Outdoor-Fit- nessanlagen an Autohöfen und Raststätten. Auf der Messe zei- gen wir Ihnen unsere Mobile Fit- nessanlage, wo Sie mit unserem Trainer ein Ganzkörpertraining machen können. Die Anlage be- steht aus sieben Geräten. Zusätz- lich werden Wettbewerbe auf der Fitnessanlage mit tollen Preisen und viele andere Attraktionen für Sie organisiert. Sie bezeichnen sich selbst als ers- te Stiftung für Berufskraftfah- rer. Wann und wie ist die Idee zur Gründung entstanden? Wir sind die erste Stiftung für Be- rufskraftfahrer in Europa. Die Stif- tung wurde 2013 in Polen gegrün- det. Der Hauptstifter ist die Trans. eu. Trans.eu ist eine Internetplatt- form, die die Transportge- meinschaft integriert. Es gibt über 38000000 Berufs- kraftfahrer in ganz Europa. Lkw-Fahrer haben deutlich höhere gesundheitliche Be- lastungen als andere Berufs- gruppen, dazu fühlen Sie sich allein gelassen. So kam die Idee mit dem Projekt Truckers Life. Ihr Motto lautet: „Wir ver- einen die aktive Fahrerge- meinschaft. Wir helfen den Fahrern gesund und aktiv zu leben.“ Was heißt das kon- kret, wie unterstützen Sie die Kraftfahrer? Seit 2013 bauen wir Outdoor-Fit- nessanlagen an Autohöfen, Rast- stätten, Logistikzentren in ganz Europa. Die Anlagen sollen den Fahrern helfen, ihre Form und Konzentration zu verbessern. Wir glauben, dass Änderungen ihres Lebensstils einen großen Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben. Zusätzlich verteilen wir Ratgeber mit Übungen, die die Fernfahrer nicht nur auf unserer Fitnessanla- ge machen können, sondern auch in und vor dem Truck. Jedes Jahr machen wir mit den Fahrern eine Körperanalyse, bei der sie mehr über ihre aktuelle Körperzusam- mensetzung erfahren. Aufgrund seiner spezifischen Be- dingungen ist der Beruf des Kraft- fahrers sehr anstrengend. An wel- cher Stelle sehen Sie den größten Verbesserungsbedarf? In Deutschland arbeiten 900 000 Menschen in der Güter- und Per- sonenbeförderung, 80 Prozent davon als Lkw-Fahrer. Der Ge- sundheitszustand der Fahrer gibt zu denken. Ein Großteil ist Rau- cher, hat Übergewicht, zu wenig Bewegung und ernährt sich un- ausgewogen. Bluthochdruck, ko- ronare Herzerkrankungen, Infarkt und Schlaganfall sind die Folgen. Die Fahrer brauchen mehr Bewe- gung. Wir zeigen, dass regelmä- ßige Bewegung und körperliche Aktivitäten zu den wichtigsten Einflussfaktoren der Lebensqua- lität gehören und diese einen we- sentlichen Beitrag zur Aufrecht- erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden der Fahrer leisten. Wir glauben daran, dass ein ge- sunder und starker Fahrer siche- rer am Steuer ist und dadurch auch weniger Verkehrsunfälle ver- ursacht. Wir sind überzeugt, dass die Verkehrssicherheit durch die Änderung des Lebensstils beein- flusst werden kann. Sie sind derzeit in drei Ländern aktiv: Polen, Deutschland und Tschechien. Gibt es zwischen die- sen Ländern Unterschiede in den Arbeitsbedingungen für Kraftfah- rer? Und wollen Sie in weiteren Ländern aktiv werden? Leider gibt es keine Unter- schiede. LKW-Fahrer ar- beiten im Schnitt 40 bis 60 Stunden wöchentlich. 42 Prozent arbeiten sogar 61 bis 80 Stunden. In all diesen Ländern gibt es auch Man- gel an Fahrern. Grund dafür: zu wenig Freizeit und somit auch zu wenig Zeit für Fami- lie und Freunde. Dazu führen das ständige Sitzen am Steu- er und das unregelmäßige Essen bei den Fahrern zu vie- len Erkrankungen. In jedem Land sind die fast gleich, da- zu gehören Rückenschmer- zen, Verdauungsprobleme, Bluthochdruck etc. Der Job ist für junge Leute sehr uninteres- sant. Mit unserer Tätigkeit möch- ten wir zeigen, dass wir uns um sie kümmern und ihre Arbeit in- teressanter machen. Wir werden uns um die Fahrer in ganz Europa kümmern. Messebesucher drücken ja gerne selbst auf Knöpfe. Was kann man an Ihrem Stand ausprobieren ? An unserem Stand können Sie in Bewegung kommen. Auf unserer mobilen Fitnessanlage unter den Augen des Trainers machen Sie sich fit für die Messe-Tour. Die NUFAM gilt als Leistungsschau der Branche. Was erwarten Sie sich vom Messeauftritt in Karlsru- he für die Truckers Life Stiftung? Unser Ziel ist es, 1 000 Outdoor- Fitnessanlagen für Berufskraft- fahrer in ganz Europa zu bauen. Ohne Sponsoren wäre das nicht möglich. Wir hoffen sehr, dank der Messe viele Partner zu tref- fen und mit diesen neue Anlagen in Deutschland zu bauen. Die Gesundheit der professio- nellen Fernfahrer hat sich die gemeinnützige Truckers Life Stiftung auf die Fahnen ge- schrieben. „Seit 2013 bauen wir Outdoor-Fitnessanlagen an Au- tohöfen, Raststätten, Logistik- zentren in ganz Europa. Die An- lagen sollen den Fahrern helfen, ihre Form und Konzentration zu verbessern“, sagt Projektlei- terin Alexandra Gwiazdowicz im Gespräch mit DIE MESSE . „Wir glauben, dass Änderungen ihres Lebensstils einen großen Einfluss auf die Verkehrssicher- heit haben.“ Alexandra Gwiazdowicz, Projekt- leiterin der Truckers Life Stiftung Foto: Truckers Life Stiftung Mehr Bewegung Mit Outdoor-Fitnessanlagen will die Stiftung bei Fernfahrern für Fitness sorgen. Foto: Truckers Life Stiftung Kostenlose App: Wo stehen die Fitnessanlagen? An welchen Autohöfen, Rast- stätten oder Logistikzentren die Fitnessanlagen der Truckers Life Stiftung (siehe Interview auf die- ser Seite) zu finden sind, darüber gibt die kostenlose App Truck Par- king Europe Auskunft. Die App hilft Fernfahrern, alle Autohöfe, Autobahnrastätten und Tankstel- len in ganz Europa zu finden. Sie bietet zudem die Möglichkeit, die Verfügbarkeit der Parkplätze zu prüfen. Umfangreiche Bewer- tungsfunktion bieten den Fahrern einen weiteren Vorteil: Sie sehen, ob ein Parkplatz empfehlenswert ist und welche Raststätte man besser meiden sollte. Zusätzlich können die Fahrer Kol- legen auf der Route verfolgen. Die Datenbank umfasst fast 26 000 Parkplätze, wird von einer euro- paweiten Community fortlaufend aktualisiert und repräsentiert eine Gemeinschaft von über 500 000 Lastwagenfahrern. Die Fitnessan- lagen sind für die Fahrer kostenlos und 24 Stunden am Tag verfüg- bar. Die Anlagen befinden sich an Tankstellen, Raststätten und Ser- vicestellen für Lastkraftwagen in ganz Europa. Die 70 Fitnessanla- gen sind so ausgestattet, dass sie den Fahrern dabei helfen sollen, Gesundheit, Form und Konzent- rationsvermögen zu verbessern. Die App steht sowohl für Andro- id- als auch für iOS-Endgeräte kos- tenlos zur Verfügung, zudem gibt es eine sogenannte „Webapp“ für alle gängigen Internet-Browser. Weitere Informationen stehen im Internet unter https://www. truckparkingeurope.com/de zur Verfügung.

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