•••9••• Innovationen Inspiration durch hochkar tige Fachvortr ge Auch dieses jahr lädt das beliebte Messeduo interessierte Messebesucher herzlich dazu ein, die hochkarätigen Fachvorträge im Rahmen des Ausstellerforums zu besuchen. Gäste profitieren vom aktuellen Know-how-Transfer und Networking an allen Messetagen. Weitere Infos unter motek-messe.de/messeprogramm. Auch das diesjährige Programm der Eröffnungs-Pressekonferenz am ersten Messetag ab 11.00 Uhr wird viele Interessierte ansprechen. Namhafte Vertreter aus Industrie und Forschung referieren über „Nachhaltige Montageprozesse“. Unter anderem geht es hierbei um Anwendungen der KI in ausgewählten Füge- und Montageprozessen. Crusty Pigments Chitin-basierte Druckfarben Einem For schungsteam des Fraunhofer IPA ist es in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn sowie dem Industriepartner Siegwerk Druckfarben erstmals gelungen, biogene Pigmente aus Chitin und biobasierte Farbstoffe herzustellen. Die Innovation kann richtungsweisend für Unternehmen in der Verpa - ckungsindustrie, der Kosmetik- und Textilbranche oder der Pharmazie sein, die heute aufgrund mangelnder Alternativen synthetisch hergestellte Pigmente auf Erdölbasis nutzen. Klebstoffaushärtung Neues Verfahren zur Inline-Überwachung Das SKZ will in einem neu gestarteten Forschungsprojekt die Frage beantworten, wann ein Klebstoff tatsächlich ausgehärtet ist. Dafür werden Terahertz- und Radar-Technik weiterentwickelt, die eine zerstörungsfreie Kontrolle inline ermöglichen. Für die Untersuchungen mittels Terahertz- und Radar-Technik soll kostengünstige Messtechnik zum Einsatz kommen Mithilfe der Terahertz- und RadarTechnik können Klebungen berührungslos und zerstörungsfrei inline überwacht werden. Im Rahmen eines Forschungsprojekts demonstrieren Experten des SKZ die Eignung dieser Verfahren anhand zahlreicher Klebstoffe und unterschiedlicher Fügepartner. Dabei werden auch Einflussgrößen, wie Klebstoffmenge, Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Probengeometrie näher beleuchtet. Ein Fokus wird dabei auf den Einsatzmöglichst kostengünstiger Messtechnik gelegt, um eine möglichst hoheMarktakzeptanz zu erzielen. Interessierte Unternehmen können sich am projektbegleitenden Ausschuss kostenfrei und unverbindlich beteiligen und damit vorwettbewerbliche Forschungsergebnisse aus erster Hand gewinnen. Dabei nimmt das SKZ auch gerne die individuellen Produkte der beteilitgten Unternehmen in das Portfolio der Prüfungen auf. Auf dieseWeise kann die Eignung des neu entwickelten Verfahrens unmittelbar und praxisnah abgeschätzt werden. Es gibt kaum ein Produkt, bei dem kein Klebstoff zum Einsatz kommt. Die flexible Nutzung sowie vorhandene Weiterentwicklungs- und Anpassungspotenziale ergeben eine schier unendliche Menge an Anwendungsmöglichkeiten. Wird ein Bauteil geklebt, wird häufig auf die seitens der Klebstoff-Hersteller angegebenen Aushärtezeiten zurückgegriffen. Diese werden jedoch anhand von Probenkleinstmengen im Labor bestimmt und können aufgrund zahlreicher Einflussfaktoren nicht ohne Weiteres auf reale Anwendungsfälle applizierter Klebstoffe übertragen werden. Daher werden häufig unnötig langeHaltezeiten inKauf genommen, nur umsicherzugehen, dass das Bauteil nicht zu früh in dieweitere Verarbeitung gelangt. Das IGF-Vorhaben 22161 N der Forschungsvereinigung Fördergemeinschaft für das SKZ wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung vomBundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. Applikation eines Klebstoffs Foto: SKZ Impressum MESSEJOURNAL DIE MESSE Motekmit Bondexpo 2023 Verlag: EXXPO.DIE MESSE GmbH Bessemerstraße 82, 10. OG Süd 12103 Berlin (Tempelhof) Telefon: +49 160 5523402 E-Mail: verwaltung@die-messe.de Internet: www.die-messe.de www. exxpo.com Verantwortlich für den Inhalt: Norbert Funke Qualifizierung von KI-Anwendungen KI-basierte Anwendungen sind auf dem Vormarsch und das insbesondere in der industriellen Bildverarbeitung undQualitätskontrolle. Sie können denmonotonen und zeitaufwendigen manuellen Prozess mittlerweile sehr zuverlässig automatisiert ausführen und bieten insbesondere mittelständischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das gilt vor allem dann, wenn die Prüfteile oder auchmögliche Defekte variabel sind und somit klassische regelbasierte Systeme an ihre Grenzen stoßen. Was jedoch beim KI-Einsatz für Unsicherheit sorgt, sind die mangelnde Transparenz und Nachvollziehbarkeit dieser Anwendungen. Sie nutzen meist Verfahren desMaschinellen Lernens (ML). Die hierbei eingesetzten künstlichen neuronalen Netze lernen eigenständig aus großen Datenmengen. Wie genau aber ein Ergebnis und im schlechten Fall auch ein fehlerhaftes Ergebnis basierend auf diesem Lernprozess zustande gekommen ist, können selbst KIFachleute nur selten erklären. Und genau das sorgt für Vorsicht gegenüber der Technologie auf Unternehmensseite. Zudem kann es zu rechtlichen Problemen führen, wenn künftig imRahmen des „EUAI Acts“ mehr Regularien beimEinsatz von KI-Technologien eingehaltenwerdenmüssen. Umhier Abhilfe zu schaffen und insbesondere Unternehmen mit wenig Erfahrung im KI-Einsatz mehr Sicherheit zu geben, braucht es geeignete Standards und Entwicklungsmethoden. Mit ihnen soll es einfacher werden, die Eignung bzw. Qualifizierung einer ML-basierten KI-Anwendung auch ohne das bisher nötige Fachwissen nachzuweisen. Genau dieses Ziel verfolgt das Forschungsprojekt „AIQualify“ mithilfe eines entstehenden SoftwareFrameworks. Ein softwarebasiertes Assistenzsystem unterstützt Anwender dabei, Prüf- und Bewertungskriterien zu ermitteln und zu formulieren. Diese werden in einer sogenannten Argumentationsstruktur zentral gebündelt und anschließend dafür genutzt, die KIAnwendung entlang dieser Kriterien abzunehmen. Grundlage hierfür ist eine Auditierungsplattform, die für jede Entwicklungsphase von MLKomponenten der KI-Anwendung spezifische Auditierungsmodule bereitstellt. Die Plattform soll modular gestaltet sein, sodass Prüfmodule einfach integriert oder erweitert werden können. Neben der isoliertenQualifizierung kann das Framework auch iterativ als ein Element für den Entwicklungsprozess eines KI-Systems eingebundenwerden. Prof. Marco Huber, Leiter des Projekts, betont den Neuigkeitswert des entstehenden Ansatzes: „Wir berücksichtigen nicht nur die fertige Anwendung, sondern setzen viel früher an. Jede Entwicklungsphase einer KI-Anwendung erfordert Entscheidungen und sie alle können das Ergebnis beeinflussen. Deshalb betrachten wir unter anderem auch Aspekte wie die Datenauswahl, Vorverarbeitung, Gütekriterien und dieModellauswahl.“ Im Projekt „AIQualify“ entsteht ein Software-Framework, das Unternehmen beim Auditieren von KI-Systemen in der industriellen Qualitätskontrolle unterstützt Foto: Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez
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