••• 6 ••• Branchennews Für ein schönes Zuhause Nachhaltige Wohnzimmermöbel An die Wohnzimmereinrichtung werden immer höhere Anforderungen gestellt: Ressourcenschonend, umwelt- und klimafreundlich sowie langlebig sollen die Möbelstücke sein. „Möbel aus Massivholz erfüllen diese Kriterien auf Grund der Materialität, und durch eine nachhaltige Herstellung können diese Vorzüge weiter ausgebaut werden“, sagt Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM), und ergänzt: „Am Beispiel des IPM-Mitgliedsbetriebs Hartmann Möbelwerke aus Beelen im Münsterland lässt sich dies bestens belegen.“ Bei Massivholzmöbeln kommt es nicht nur auf das Material selbst an, sondern auch auf dessen Weiterverarbeitung in einer qualitätsorientierten und nachhaltigen Wert-schöpfungskette. „Uns ist es wichtig, dass wir uns im Bereich Nachhaltigkeit immer neue Ziele setzen, damit wir nicht auf der Stelle stehen bleiben, sondern auch künftig einen immer größeren Beitrag für die Umwelt und die Gesellschaft leisten können“, stellt Holger Handhardt, Geschäftsführer des Wohnmöbelherstellers Hartmann und Vorsitzender der IPM, fest. Die rund 9.000 Photovoltaikmodule auf den Dächern der Produktionshallen des Fami-lienunternehmens Hartmann produzieren mehr als 1 Million Kilowattstunden Strom im Jahr. So werden jährlich mehr als 1.300 Tonnen CO2 vermieden. Zudem konnte der Wasserverbrauch durch Optimierungen um 3 Prozent pro Jahr gesenkt werden. Das jährliche Abfallaufkommen wurde um 5 Prozent reduziert. Zudem werden größere Holzabfallmengen durch maßgenaue Kalkulation und einen effizienten Holzbeschnitt umgangen. Die dennoch anfallenden Holzreste verwendet das Unternehmen als Brennstoff zum Heizen der Produktionshallen. Dadurch werden jährlich 300.000 Liter Heizöl eingespart und so rund 950 Tonnen CO2 vermieden. Neben den Einsparungen in der Produktion setzt der münsterländische Möbelproduzent auch Naturschutzmaßnahmen um. „Die verwendeten Hölzer stammen grundsätzlich aus regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft. Außerdem pflanzen wir für jeden gefällten Baum einen neuen an und sichern so die Lebensgrundlage für kommende Generationen“, erklärt Hanhardt. Der Klima- und Ressourcenschutz ist ein fester Bestandteil der UnternehmensDNA. „Schließlich produzieren wir Möbelprogramme aus Massivholz. Dabei achten wir auf eine ressourcenschonende Produktion vom Design bis hin zur Verpackung“, schließt er. Die firmeneigene Photovoltaikanlage am Werksstandort Beelen produziert mehr als 1 Million Kilowattstunden Strom im Jahr Foto: IPM/Hartmann Möbelwerke SusI4Chile Dämmmaterialien aus pflanzlichen Reststoffen für Chile Forscher am Fraunhofer WKI haben mit Partnern in Chile Dämmmaterialien aus pflanzlichen Reststoffen entwickelt. Weitestgehend ungenutzte pflanzliche „Abfälle“, die in der chilenischen Land-, Forst- oder Holzwirtschaft anfallen, können so sinnvoll genutzt werden. Die Verwendung von Dämmstoffen aus lokalen Rohstoffen trägt zu einer Verbesserung der Umweltbilanz des Bauwesens in Chile bei und eröffnet neue, bisher ungenutzte Wertschöpfungsmöglichkeiten. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind in Chile bisher weitestgehend unbekannt. Der bevorzugte Dämmstoff ist dort expandiertes Polystyrol, also ein erdölbasiertes Produkt. Das gemeinsame Projekt diente somit auch dazu, den Anteil von nachwachsenden Rohstoffen im chilenischen Bauwesen zu erhöhen und damit die erdölbasierten Ressourcen zu schonen. Auf der LIGNA ist in Halle 11, Stand F85 ein Demonstrator zu sehen, der einen Wandaufbau nachstellt. In diesem sind Holzwerkstoffe und Dämmstoffe aus verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen, teilweise als Second-Use-Produkte oder aus Sekundärrohstoffen, verbaut. Dieses Anwendungsbeispiel zeigt die Einsatzmöglichkeiten insbesondere im Holztafelbau. Der Demonstrator aus dem Projekt „Susi4Chile“ stellt einen Wandaufbau nach. In diesem sind Holzwerkstoffe und Dämmstoffe aus verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen, teilweise als Second-UseProdukte oder aus Sekundärrohstoffen, verbaut Foto: Fraunhofer WKI | Manuela Lingnau Berücksichtigung gefordert Transparenz und Fairness bei EEG-Anschlussförderung Der Fachverband Holzenergie (FVH) begrüßt die Einleitung des Hinweisverfahrens 2025/4-VI der Clearingstelle EEG|KWKG zu der Frage, wie bei bestehenden Biomasseanlagen die Begrenzung des anzulegenden Wertes nach § 39g Abs. 6 EEG genau zu berechnen ist. Nach Ansicht des Verbands kann dieser Passus mit den kommenden EEG-Ausschreibungen zu einer erheblichen Ungleichbehandlung bestehender Biomasseanlagen führen. „Wir teilen die Auffassung einiger weniger Netzbetreiber nicht, dass für die Berechnung des Durchschnittswerts nach § 39g Abs. 6 EEG nur die Marktprämie herangezogen werden soll. Diese Auslegung der Berechnungsmethode für den anzulegenden Wert benachteiligt Anlagen in der Direktvermarktung klar gegenüber solchen, die ausschließlich eine Einspeisevergütung erhalten“, kritisiert FVH-Geschäftsführer Gerolf Bücheler. „Die Marktprämie allein als Grundlage zu nehmen, ohne den Marktwert zu berücksichtigen, widerspricht dem expliziten Wortlaut sowie Sinn und Zweck der Regelung im EEG. Dies gefährdet nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Anlagenbetreiber, sondern auch das Vertrauen in die EEG-Fördermechanismen insgesamt.“ Der FVH fordert daher dringend eine Klarstellung seitens der Clearingstelle, dass sämtliche Zahlungen einschließlich des Marktwertes zur Berechnung des durchschnittlichen anzulegenden Wertes heranzuziehen sind. Bücheler ergänzt: „Nur durch eine transparente und faire Umsetzung der Regelungen kann der Weiterbetrieb bestehender Anlagen langfristig gesichert werden.“ Hintergrund: Die Clearingstelle EEG|KWKG hatte im März 2025 ein Hinweisverfahren zur Auslegung von § 39g Abs. 6 EEG veranlasst. Betreiber von bestehenden Biomasseanlagen und einige Netzbetreiber sind sich uneinig in der Frage, welche Zahlungen bei der Berechnung des durchschnittlichen anzulegenden Wertes berücksichtigt werden sollen. Von der Auslegung hängt im Wesentlichen der wirtschaftliche Weiterbetrieb in einer zweiten Förderperiode ab.
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