•••3••• Innovationen Badkomfort für Generationen ZVSHK verleiht Product Award Zum sechsten Mal seit 2012 hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) im vergangenen Jahr den Design-Wettbewerb „Badkomfort für Generationen“ ausgeschrieben. Die oberste Interessenvertretung des Sanitärhandwerks sucht turnusmäßig alle zwei Jahre nach Produktlösungen für generationsübergreifende Bäder im „Design für Alle.“ 28 Produkte, eingereicht von 23 Herstellern, stellen sich auf der ISH demUrteil der Fachjury. Die Sieger präsentiert der ZVSHK am vierten Messetag, dem 16. März 2023 um 11 Uhr auf der Bühne des gemeinsamen Verbändeareals im Foyer der Halle 12.0. In Vertretung von Bundesbauministerin Klara Geywitz, die die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen hat, wird Staatssekretär Rolf Bösinger die Auszeichnung der Gewinner vornehmen – gemeinsam mit ZVSHK Präsident Michael Hilpert. An dem Designwettbewerb des ZVSHK haben sich diesmal neben Herstellern aus der SHKBranche auch Unternehmen aus anderen Gewerken wie Elektro und Türen beteiligt. „Wir freuen uns über die vielen designorientierten Beiträge. Das breite gewerke-übergreifende Spektrum der innovativen Lösungen zeigt die wachsende Bedeutung von generationsübergreifenden Badprodukten“, betont Matthias Thiel, der für den Wettbewerb zuständige Referatsleiter beim ZVSHK. Die nominierten Produkte zeichnen sich laut Matthias Thiel durch eine umfängliche Nutzerbeteiligung bei der Produktentwicklung aus. Auch die Vereinfachung von Montage und Wartung ist aus Sicht des Handwerks ein entscheidendes Wettbewerbskriterium. Durch die größere Praxisfreundlichkeit kann die Produktivität der Betriebe auch vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftebedarfesmaßgeblich gesteigert werden. Eine interdisziplinär besetzte Fachjury aus Handwerkern, Architekten, Designern und Senioren wird auf der ISH die Gewinner auswählen. Vor der eigentlichen Preisverleihung wird es einen Presserundgang durch die Nominierungsausstellung im Saal Europa in Halle 4.0 geben. Der ZVSHK-Produkt-Award wird vom Kompetenznetzwerk „Design für Alle – Deutschland e. V. (EDAD)“ begleitet Foto: ZVHSK Industriewärmespeicher Fraunhofer entwickelt Lösung mit Füllkörpern Thermalöle und Salzschmelzen als Arbeitsfluide zum Einsatz. Setzt man Füllkörper als Speichermedium in thermischen Speichern ein, lässt sich die Füllmenge an diesen teuren Speichermedien reduzieren. Zudem werden andere kostengünstige gasförmige Arbeitsfluide wie Luft damit möglich, die Temperaturen bis 1000°C und mehr zulassen. Beim Einsatz von Luft als Wärmeträgerfluid, die selbst eine sehr geringe Wärmekapazität aufweist, wird die Energie in der Speichermasse der Füllkörper gespeichert. „Im Projekt haben wir untersucht, welche Form, Größe und Eigenschaften wie Dichte und Wärmeleitfähigkeit solche Füllkörper haben sollten. Ziele waren ein möglichst guter Wärmetransport und eine möglichst kompakte Schüttung im Speicher“, erklärt Projektleiter Julius Weiss vom Fraunhofer ISE. Im Projekt wurden keramische Füllkörper untersucht, die der Industriepartner Kraftblock GmbH entwickelt hat. Sie bestehen aus einem kostengünstigen Recyclingmaterial, Phosphatbinder und Additiven. Durch das Ersetzen teurer Fluide durch Füllkörper mit der gleichen oder im besten Fall einer höheren thermischen Kapazität ergibt sich ein Kosteneinsparpotenzial von etwa 30 Prozent. Die Füllkörper wurden in unterschiedlichen Formen hergestellt, um den Einfluss der Geometrie auf die thermische Effizienz des Speichers zu untersuchen. Zunächst wurde die Kompatibilität der Füllkörper mit unterschiedlichen Hochtemperaturmedien (Thermalöle, Salzschmelze) anhand von Auslagerungsversuchen untersucht. Anschließend wurden Füllkörper und Fluide chemisch analysiert und eine Prüfung der mechanischen Stabilität der Füllkörper durchgeführt. Um die unterschiedlichen Füllkörperkonfigurationen zu charakterisieren, wurden sie in einem Teststand mit Wasser umströmt, das sich unter bestimmten Randbedingungen physikalisch wie eine Salzschmelze verhält. Das Projektteam beobachtete dabei, dass unterschiedliche Füllkörperkonfigurationen unterschiedl iche Temperaturprofile und zeitliche Verläufe bei zyklischer Be- und Entladung der Speicher zeigen. Eine ausgewählte Konfiguration der Füllkörper wurde zusätzlich in einem Salzschmelzespeicher des Fraunhofer ISE experimentell analysiert. Demonstration von Hochtemperaturspeicher in Industriebetrieb Ein konkreter Anwendungsfall in einem Industrieunternehmen zeigt, dass mit der Speichertechnologie die Energieeffizienz industrieller Prozesse durch die zeitlich entkoppelte Nutzbarmachung rückgewonnener Wärme verbessert werden kann. Bei der Comet Schleifscheiben GmbH wurde ein Demonstrator eines Luft-Speichers mit Füllkörpern getestet. Dieser speichert die Abwärme aus dem Brand keramischer Schleifscheiben, bevor sie wieder in den Prozess integriert wird. Die Wärme wurde dabei durch einen in einem Kamin integrierten Wärmetauscher rückgewonnen. Eine Herausforderung war dabei das Temperaturniveau der Abwärme: Die Abluft wird herkömmlicherweise mit Umgebungsluft „verdünnt“ und damit vor Eintritt in den Kamin abgekühlt, was es schwer macht, hohe Temperaturen zu erreichen. Die Entscheidung, welcher Speicher die beste Lösung sei, hänge von den jeweils konkreten Gegebenheiten des Produktionsprozesses (Temperaturniveaus, Volumenströme, Flexibilität bei der Reintegration der Wärme, prognostizierte Zyklenzahl, zur Verfügung stehender Platz) ab, so die Forschenden. Große Bandbreite industrieller Anwendungen Für die Zwischenspeicherung und Nutzung industrieller (Ab)Wärme sieht das Projektteam viele Anwendungsmöglichkeiten: Prozesse in einem breiten Temperaturbereich zwischen 150 und 900°C sind dafür geeignet, von der Papier-, Lebensmittel-, oder Chemieindustrie bis zur Dampferzeugung. „Nicht nur die Rückgewinnung von Wärme ist für die Industrie spannend. Auch das Thema Power2Heat wird immer wichtiger, da immer mehr Prozesse elektrifiziert werden“, erklärt Dr. Thomas Fluri, Gruppenleiter Klimaneutrale Industrieprozesse und Hochtemperaturspeicher. So kann Wärme in Zeiten günstiger Strompreise erzeugt und für den ganzen Tag verfügbar gemacht werden. Damit lässt sich eine Lastverschiebung aus Spitzen- in Randzeiten erreichen, was den Unternehmen nicht nur Kosten spart, sondern auch die Stromnetze entlastet. Weiteren Forschungsbedarf sieht das Fenopthes-Team in der wissenschaftlichen Begleitung weiterer größerer Demonstratoren: „Für die Wärmewende ist die Speicherfrage ein wichtiges Thema - wir möchten zeigen, dass sich die Speicher auch im Großmaßstab umsetzen lassen“, so Dr. Fluri. Beim Industriepartner Comet Schleifscheiben GmbH wurde das Abwärmepotenzial an allen Kaminen bestimmt und an einem davon eine Abwärmenutzung realisiert Photo Foto: Fraunhofer ISE / Martin Karl Fortsetzung von Seite 1
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