ISH 2021

•••3••• Branchennews Solarbatterie-Boom Erneut 50% Wachstum Z ahl der Solarstromspeicher wuchs das dritte Jahr in Folge um rund 50 Prozent – Bundesver- band Solarwirtschaft erwartet weiteres Marktwachstum – Ener- giewende braucht Versiebenfa- chung der Batteriespeicherka- pazität bis 2030 als notwendigen Beitrag zum Ausgleich kurzfristi- ger Erzeugungsschwankungen. Im vergangenen Jahr verzeich- nete die Solarbranche ein Nach- frage-Plus bei Solarbatterien in Höhe von 47 Prozent. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Solarstrom- speicher das dritte Jahr in Folge um rund 50 Prozent. Dies gab der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) bekannt, in dem neben der Solarwirtschaft führende An- bieter von Solarspeichern organi- siert sind. Im vergangenen Jahr habe der Speichermarkt davon profitiert, dass sich doppelt so viele Eigen- heimbesitzer eine Photovoltaik- anlage angeschafft haben wie im Vorjahr. Rund jeder zweite von ihnen habe gleich noch in eine Solarbatterie investiert, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können, zu- nehmend auch für das Laden von E-Autos. Allein im Eigenheimbe- reich seien im vergangenen Jahr nach BSW-Schätzungen rund 88.000 neue Heimspeicher in Deutschland neu installiert wor- den. Insgesamt erhöhte sich der Bestand der Solarstromspeicher damit auf rund 270.000 Exempla- re (vgl. Grafik). „Wir erwarten, dass die Speicher- nachfrage weiter anziehen wird,“ zeigt sich BSW-Hauptgeschäfts- führer Carsten Körnig zuversicht- lich. Neben der energiepolitischen Notwendigkeit würden gesun- kene Preise, eine wachsende Kli- maschutz-Sensibilisierung sowie ein verstärktes Unabhängigkeits- bedürfnis der Verbraucher dazu beitragen. Zur Umsetzung der Klimaziele, zur Sicherstellung einer bedarfs- gerechten Bereitstellung von Ökostrom und zum Ausgleich kurzfristiger witterungs- und ta- geszeitbedingter Erzeugungs- schwankungen der Solar- und Windenergie muss die derzeitige Batteriespeicherkapazität nach Berechnungen von Marktfor- schern bis zum Jahr 2030 nahezu versiebenfacht werden, von der- zeit 2,4 Gigawattstunden (GWh) auf rund 18 GWh. In der Folge werde sich der jährliche Markt für stationäre Batteriespeicher bis 2025 verdoppeln, bis zum En- de des Jahrzehnts voraussichtlich sogar verfünffachen, so die BSW- Erwartung. Auch für Unternehmen werden Solarstromspeicher zunehmend interessanter. Nach BSW-Anga- ben dürfte dazu beitragen, dass seit Jahresbeginn dreimal mehr Solarstrom selbst verbraucht werden darf, ohne dass Betreiber von Solarstromanlagen dafür ei- ne EEG-Umlage abführen müssen. Im Sinne der Energiewende wur- de die ,Sonnensteuer´-Freigrenze auf Betreiben des Verbandes zum Jahreswechsel von der Bundesre- gierung von 10 auf 30 Megawatt- stunden pro Jahr angehoben. Dies vereinfache auch die Spei- chernachrüstung bei Solarstrom- anlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen. Für Betreiber dieser ausgeförderten Ü20-Anlagen sei es am wirtschaft- lichsten, möglichst viele Kilowatt- stunden ihrer abgeschriebenen Solarstromanlagen selbst zu ver- brauchen, so Körnig. Bis zum Jahr 2030 fallen nach BSW-Angaben rund eine halbe Million Solarstro- manlagen aus der Förderung. Um die notwendige weitere Be- schleunigung des Speicheraus- baus und die intelligente Nutzung dieser Speicherkapazitäten zur Stabilisierung des Stromnetzes zu erreichen, setzt sich der BSW für weitere Gesetzesreformen ein. Dazu zählt unter anderem ein kon- sequenter Abbau wettbewerbs- verzerrender Doppelbelastungen von ein- und wieder ausgespei- chertem Netzstrom von Prosu- mern mit Entgelten, Umlagen und Abgaben. Auch für Unternehmen werden Solarstromspeicher zunehmend interessanter Foto: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. World Plumbing Day Bedeutung der Sanitärwirtschaft Partnerschaftliches Zusammenspiel von In- dustrie, Handel und Handwerk trägt zu sau- beremTrinkwasser bei App-gesteuerte Syste- me gewährleisten auch zu Corona-Zeiten Sicherheit Am 11.03., dem World Plumbing Day, wurde weltweit auf die Bedeutung der Sanitärwirt- schaft und des SHK-Handwerks (Sanitär, Hei- zung, Klima) für den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die Verbesserung der Lebens- qualität hingewiesen. „Expertinnen und Experten aus der Sanitär- wirtschaft auf der ganzen Welt sorgen für ei- ne fachgerechte Verteilung von Wasser und eine einwandfreie Trinkwasserhygiene. Diese äußerst wichtige Tätigkeit zugunsten der Ge- sundheit der Bevölkerung hat eine spezielle Würdigung verdient“, betont Wolfgang Bur- chard, Geschäftsführer VDMA Armaturen. In Deutschland sind frisches, hygienisch ein- wandfreiesWasser und funktionierende Sani- tärinstallationen eine Selbstverständlichkeit. Haus- und Wohnungseigentümer überlassen dieses Thema den SHK-Installateuren, bei de- nen es in guten Händen ist. Neben demHand- werk ist auch die Qualität der Armaturen von hoher Bedeutung. Unter dem Slogan „Mar- ke ist mehr“ macht der VDMA Armaturen in diesem Zusammenhang auf die Vorteile der Markenarmaturen aus heimischer Produktion aufmerksam. „Nur durch das gelungene Zu- sammenspiel von Industrie, Handel undHand- werk gelingt es, dass sauberesWasser hierzu- lande jederzeit verfügbar ist“, sagt Burchard. Ständig kommen dabei neue Herausforderun- gen auf die Branche zu. So hat das Coronavi- rus nicht nur den Alltag lahmgelegt. Auch das Trinkwasser war weit weniger in Bewegung als sonst. Für die Gesundheit und das Wohl- befinden des Menschen muss in Innenräumen idealerweise ei- ne relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % geschaffen werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der RWTH Aachen, der größten Universität für technische Stu- diengänge in Deutschland. Die Studie wurde im Auftrag des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V. (FGK) erstellt. Vor allem im Winter sinkt in vielen Räumen die relative Luftfeuchtigkeit auf sehr niedrige Werte, was die Verbrei- tung von Viren und anderen Kei- men begünstigt. Die Wissenschaftler haben für die Untersuchung über den Ein- fluss der Luftfeuchte auf den Menschen und seine Gesundheit unterschiedliche Gesichtspunkte betrachtet und gegeneinander abgewogen. Die Literaturstudie zeigt, dass sich gesundheitliche Beeinträchtigungen der Augen, Haut und Atemwege deutlich verringern können, wenn mitt- lere relative Luftfeuchten ein- gehalten werden. Zu trockene Raumluft kann dazu führen, dass die Menschen anfälliger für In- fektionen werden, da die Reini- gungsfunktionen der Schleim- häute beeinträchtigt sind. Eine zu hohe Luftfeuchte kann un- ter Umständen insbesondere im Wohnbereich zur Gefahr von Schimmelbildung führen. Der FGK empfiehlt deshalb, gerade im Winter eine Raumluftfeuchte zwischen 40 und 60 % sicherzu- stellen. Studie zum Einfluss der Luftfeuchte auf die Gesundheit

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