ISH 2017

•••4••• Messewelten Interview melden. Hohe Luftfeuchtigkeit führt zu Schimmelbildung – smarte Lüf- tungssysteme sorgen eigenständig dafür, dass feuchte Luft abtranspor- tiert wird oder Fenster zum Lüften automatisch geöffnet werden. Sehen Sie auch Nachteile – insbe- sondere mit Blick auf Sicherheitsas- pekte? Strom und Wasser bergen immer Gefahren. Eine fachgerechte Elekt- roinstallation imBad durch einen In- nungshandwerker vermeidet jedoch Unfälle. Welchen neuen Herausforderungen müssen sich die SHK-Fachhandwer- ker nun stellen – etwa mit Blick auf Know-how und Planung? Eine zukunftsweisende Elek- troinstallation imBad ist für das Bad der Zukunft erforderlich. Der Hand- werker muss zahlreiche Elektroan- schlüsse an genau definierten Stel- len vorsehen. Systeme, die Toiletten und Waschtische in der Höhe ver- stellen können, benötigen ebenso Strom wie Badewannen, Duschen oder Whirlpools mit Licht, Ton oder Duft, wie Saunen, Zusatzaggregate in Heizkörpern, automatische Fens- teröffnungen, Lüftungssysteme, intelligente Spiegel, digitale Seifen- spender, Wasserhähne oder Hän- detrockner. Nicht zu vergessen die Beleuchtung und Steckdosen für Klein- und Großgeräte. Es ist deshalb eine gewerkeübergrei- fende Qualifikation des SHK-Hand- werks zum smarten, digitalen Bad erforderlich, um der Marktnachfra- ge besser gerecht zu werden. Ob- wohl viele SHK-Betriebe bereits aus einer Hand Bäder bauen, wird der ZVSHK aus dieser Studie angepasste Qualifikationskonzepte erarbeiten. Damit sich im Smart Home respekti- ve „Smart Bath“ alle Komponenten untereinander verstehen, ist Nor- mung und Standardisierung unab- dingbar. Wie weit ist hier die SHK- Branche, was ist noch zu klären? Eine besondere Herausforderung für die Normung ist, dass die Ge- werkedichte im Bad sehr groß ist. Dies spiegelt sich damit auch in der Normenlandschaft wider, die für das Bad zutrifft. Normen, Spezifikatio- nen und Richtlinien aus der Wasser- wirtschaft, der Klimatechnik, dem Heizungsbau, der Elektroinstallation, aus dem Baubereich und nicht zu- letzt der Gebrauchstauglichkeit und Ergonomie müssen widerspruchs- frei zum Einsatz kommen. Dass das nicht immer ganz einfach ist, liegt in der Natur der Sache. Allerdings för- dert die Normung und Standardisie- rung den Dialog zwischen verschie- denen Technikdisziplinen ebenso wie zwischen verschiedensten Inte- ressengruppen auf nationaler und internationaler Ebene. Im Rahmen des VDE und des DIN werdenwir uns für die Standardisie- rung von smarten, digitalen Bädern einbringen. Es ist zudem wichtig, dass nicht jedes Gerät mit separater App gesteuert wird, die Zukunft ge- hört einer integrierten „Bad-App“, in der alle Funktionen, Geräte und Möbelsteuerungen integriert sind. Hierfür setzen wir uns im Sinne des Handwerks ein. Wie wird Ihr Verband den ISH- Fachbesuchern das Thema Smar- te Bäder näherbringen? Unter unserem ISH-Projektschirm „Bad 4.0“ sind wir dem Thema Smarte Bäder nachgegangen. Mit- hilfe neuartiger Materialien und di- gitaler Technologien habenwir neue Produktideen und Produktkatego- rien erschaffen, die das Thema der Pflege und Sicherheit imBadbereich thematisieren. Die technischen Sys- tem- und Designideen sollten sich in der Produkt- und Lebenswirklichkeit wiederfinden. Die Bevölkerungsent- wicklung beziehungsweise dieÜber- alterung der Gesellschaft sowie der zukünftig zu erwartende Pflegenot- stand machen es dringend notwen- dig, ab sofort das Thema Bad und Hygiene neu zu überdenken. Radikal und innovativ! Mit Design! Auf Initiative des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima sowie den Industriepartnern Geberit, Oven- trop und Hansa konnte eine Pro- jektgruppe an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main eineinhalb Jahre nach Ideen für das Smarte Bad der Zukunft forschen. Zwölf junge Designerinnen und De- signer unter Leitung von Prof. Frank Zebner setzten die Puzzlesteine der Badkultur neu zusammen. Das Spektrum reicht hierbei von Systemen zu mehr Sicherheit im Bad über Komfort und Kommuni- kation bis zu Hygiene. Mithilfe einer VR-Brille kann sich der Fachbesucher auf der ISH in Halle 3.1, Stand A 96, unser Bad 4.0 virtuell erschließen. Mit Wohlfühl-Potenzial: Innovative Lösungen wie diese Badewanne mit integriertem Whirlsystem sind auf der ISH 2017 zu sehen. Foto: ZVSHK / Kaldewei Fortsetzung von Seite 3 Your natural medicine: Baths reduce stress This year’s ISH Frankfurt focuses on health issues – The bathroom as a fountain of health To cool down, scientists recom- mend that patients with circula- tion problems use a rain shower with a temperature between 12 and 14 degrees centigrade. A steam shower, as a gentler al- ternative to the “ sweat box ” and with a temperature of between 45 and 60 degrees that stimulates the circulation, can even be used when you have a cold. Combined infra-red and steam showers open up the possibility of traditional light and heat treatment to com- plement the steam in therapeutic approaches to pain, colds, muscle tension and skin impurities. Wellness and well-being Alongside its display of many dif- ferent sorts and kinds of plumbing and sanitation products, ISH will, to a large extent, be concerned with the topic of the “ Gesund- brunnen Bad ” ( “ Health Fountain Bathroom ” ). Professionals in the field will find a host of new innova- tive products and ideas relating to wellness and well-being. This really ought also to include the shower WC, whose expected further de- velopment is set to be very much influenced by medical considera- tion. The toilet with a built-in show- er-function promises a high level of hygiene and, according to many doctors, helps to reduce infections and fungal diseases and offers sig- nificantly improved ways of treat- ing haemorrhoidal problems. To the question of what his own personal ideal bathroom for opti- mum preventive healthcare would look like, Hamburg Professor and author of numerous scientific pub- lications on preventive healthcare, Dr. Klaus-Michael Braumann, re- sponded: “As a passionate advo- cate of exercise, I know that you can only really ‘recover’ properly after you have exercised before- hand. So I would wish for more people to install a fitness-cum- wellness bathroom – perhaps in what was once the children’s room. A bicycle ergometer next to the bathtub would be an ideal re- flection of Yin and Yang. Energetic exercise followed by well-earned relaxation would be the best plan for maintaining health and, with it, quality of life.” Less stress The measurement of heart rate variability (HRV), saliva and skin conductivity, as well as verbal re- ports of mental states were re- cently all used in a study by the Institute of Sports Medicine in the University of Hamburg. The research scientists investigated whether warm baths really could relieve the pressures of stress in everyday life. Following a series of tests, they showed scientifi- cally that taking a bath can bring about recovery from an acutely stressful situation more quickly than simply lying down and relax- ing. A healthy bath offers a possible therapeutic approach to reduce stress. Photo: VDS Aqua Cultura Continued from page 1

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