ISH 2017

•••3••• Interview Messewelten Der integrierten ” Bad-App“ gehört die Zukunft DIEMESSE im Gespräch mit Matthias Thiel, Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) Mit der „Trendstudie Smarte Bäder“ hat Ihr Verband untersucht, wie das Bad der Zukunft aussehen könnte. Was wünschen sich die Kunden? Die Kunden haben einen gesteiger- ten Bedarf nach Wellness, Komfort, Pflegemöglichkeiten und Sicherheit. Dies erfordert immer mehr Technik – Technik, die zum Großteil elekt- risch betriebenwird. Der Trend nach Wohnlichkeit im Badezimmer ist eindeutig belegbar. Bäder sind nicht mehr klinisch, sondern schick und gemütlich. Gewünscht sind großflä- chige Fliesen und Bodenbeläge und stimmungsvolle Farb-/Lichtkonzep- te. Im Trend liegen auch Glas und Holz für Wände und Böden. Gewünscht werden zudem komfortable Sitzmöglichkei- ten, gemeint ist Stuhl/Sessel und nicht Duschsitz. Es existiert ferner der eindeu- tige Trend zur Dusche. Diese sollte ebenerdig mit Linien- entwässerung und Glas-Ab- trennung sein. Auch Dampf- duschen und Lichtduschen werden stärker nachgefragt, natürlich nur, wenn genug Platz vorhanden und die Duschkabine groß genug ist. Badewannen werden künftig eher nachrangig und zukünf- tig im Smarten Bad nur dann vertreten sein, wenn neben der (Standard-)Dusche genü- gendRaumfür die zusätzliche Bade- wanne vorhanden ist. Es ist auch der Trend zur Duschtoi- lette erkennbar. Heute ist sie noch zu teuer, wird sich in Zukunft aber durchsetzen. In der ferneren Zu- kunft sehe ich auch die Verbindung von Duschtoilette und Telemedizin. Die Individualisierung sowie die Ad- aption der Einzelelemente an die spezifischen Nutzerwünsche und Anforderungen wird das Bad der Zukunft ebenfalls aufweisen. Dies bezieht sich unter anderem auf hö- henverstellbare Waschbecken und Toiletten oder Lichtszenarien beim Duschen. Usability und „Friendly Usage“ sind zudem entscheidende Qualitätsmerkmale im Bad . Immer entscheidender wird die inte- grative Bedienung der unter- schiedlichen Elemente im Bad und – greiftman etwasweiter in die Zukunft – intelligente Elemente, die die unterschied- lichen Nutzer unterscheiden und ihre Vorlieben kennen. Individuelle Nutzungsszenari- en müssen dabei einfach und komfortabel programmierbar sein, „Friendly Usage“ wird zumwichtigen Komfortmerk- mal für Einzelelemente. Dabei spielen auch Schriftgrößen und Kontraste auf Armaturen eine Rolle. Wie sieht ein konkretes An- wendungsszenario aus? Der Trend zur Digitalisierung der Armaturen ist heute bereits deut- lich. Aus Kundensicht besteht die An- forderung an Armaturen in Dusche, Badewanne und Waschbecken, die es zulassen, die individuellen Tem- peraturvorlieben „mit einem Griff“ einzustellen, oder gar nach Armatu- ren, die einzelne Nutzerprofile auto- matisch erkennen können. Szenario- Steuerungenmüssen so einfach sein, dass Nutzer sie selbst programmie- ren können. Diesbezüglich ist der Fingerprint zur Personenerkennung relevant. Welche Vorteile ergeben sich durch die Einführung smarter Technolo- gien? Smarte Technologien unterstützen das lange selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter. Als wesentlicher „Trend- Treiber“ ist die Lebensqualität im Bad zu nennen. Weitere wichtige Faktoren sind die Gesundheits- versorgung, der Erhalt der Selbst- ständigkeit sowie die Sicherheit im Bad. Beim letzten Faktor geht es um den Einsatz intelligenter Tech- nik zur Vermeidung von Stürzen im Badezimmer. Die automatische De- tektion von Gefahrensituationen ist ebenfalls durch die Digitalisierung möglich. Hierfür sind Systeme ge- fragt, die es nicht erfordern, einen „Knopf“ zu drücken, sondern die die Gefahrensituation selbststän- dig erkennen und an Familien- angehörige oder einen Dienstleister Mehr Wellness, mehr Komfort und mehr Sicherheit wünschen sich die Kunden im Bad – und genau hier setzt die Branche mit neuen, intelligent vernetzten Lösungen an. Welche Vorteile „Smarte Bäder“ bringen kön- nen und welche Hausaufgaben noch zu erledigen sind, erläu- tert SHK-Experte Matthias Thiel im Gespräch mit DIEMESSE . Dipl.-Wirtschaftsing. Matthias Thiel, Referat Betriebswirtschaft, Datenmanagement und Demo- grafischer Wandel im Zentralver- band Sanitär Heizung Klima Foto: ZVSHK Fortsetzung auf Seite 4 At ISH 2017, the Stove Fo- rum in Hall 9.2 addresses current issues in the sec- tor such as, for instance, energy policy, the poten- tial of wood as a heating fuel, as well as techni- cal developments and trends. The Stove Forum is or- ganised by the German Tiled Stove Working Group (Arbeitsgemein- schaft der deutschen Kachelofenwirtschaft – AdK), the Industrial Association for Heating and Kitchen Technology (Industrieverband Haus-, Heiz- und Kü- chentechnik – HKI) and the German Central Asso- ciation of Sanitation, Heating and Air-Conditioning (Zentralverband Sanitär Heizung Klima – ZVSHK), in cooperation with Messe Frankfurt. Once again, the “ Ofenflamme ” Design Award for Tiled Stoves will be presented at ISH. The award is a joint project of the German Central Association of Sanitation, Heating and Air-Conditioning (ZVSHK) and the magazine “ Ka- mine & Kachelöfen ” (Fireplaces and Tiled Stoves). It rewards stoves hand-crafted on site that owe their appeal to particularly individual design. Stove Forum: The potential of wood as heating fuel The Stove Forum will take place in Hall 9.2. Photo: Messe Frankfurt Exhibiti- on GmbH / Jens Liebchen www.e-kern.com Übersetzen und Dolmetschen Technische Dokumentation Terminologiemanagement Sprachentraining Desktop-Publishing Wasser, Energie und Klimatechnik in allen Weltsprachen International an über 50 Standorten, z. B. in : Amsterdam · Berlin · Düsseldorf · Frankfurt /Main · Hamburg Hongkong · Innsbruck · London · Lyon · München · New York · Paris Rotterdam · Salzburg · San Francisco · Stuttgart · Warschau · Wien KERN AG, Sprachendienste Kurfürstenstraße 1 · 60486 Frankfurt a. M. Telefon (069) 75 60 73-0 info@e-kern.com

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