Intec 2021

••• 12••• Branchennews Saarwirtschaft: Erholung schwächt sich ab Erneut gespaltenes Konjunkturbild U nter dem Eindruck des noch- mals verlänger ten Lock- downs hat sich die siebenmona- tige konjunkturelle Erholung der Saarwirtschaft im Februar abge- schwächt. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Aussichten für die kom- menden sechs Monate. Der IHK-Lageindikator verharr- te mit 14,5 Zählern in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Zwar konnten die Lageeinschätzungen in Teilen der Saarindustrie aber- mals zulegen, im Dienstleistungs- gewerbe ist dagegen die Boden- bildung noch nicht erreicht. Mit 6,6 Zählern erzielen die Einschät- zungen hier sogar den schwächs- ten Wert seit Beginn der monatli- chen Konjunkturumfragen. Etwas verbessert haben sich dagegen die Aussichten der Saar-Unternehmen für die kommenden sechs Mona- te. Der IHK-Erwartungsindikator stieg leicht um 1,5 Punkte auf nun- mehr 3,8 Zähler. Er liegt damit zum dritten Mal in Folge im posi- tiven Bereich. Dahinter stehen im Wesentlichen die Hoffnungen im Handel und bei verbrauchernahen Dienstleistern, die Geschäftstätig- keit im Laufe des Frühjahrs wieder aufnehmen zu können. „Die Mel- dungen der Unternehmen zeigen ein nach wie vor tief gespaltenes Konjunkturbild. Während die Aus- lastung in der Industrie weiter zunimmt, dürfte im Dienstleis- tungssektor eine Rückkehr zur Normalität nur langsam vonstat- tengehen. Damit bleibt die Politik gefordert, die Unternehmen zu unterstützen und zugleich eine klare Perspektive für einen Re- Start der vom Lockdown betrof- fenen Branchen aufzuzeigen. Nur das schafft neues Vertrauen und Zuversicht. Unter der Vorausset- zung, dass das Infektionsgesche- hen weiter abflacht, bestehen vor allem wegen der anziehenden Weltkonjunktur gute Chancen, dass die Saarwirtschaft wieder Fahrt aufnimmt und 2021 zu einem Aufholjahr wird.“ So kommentier- te IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Februar-Umfrage der IHK Saar- land, an der sich rund 300 Unter- nehmen mit rund 100.000 Be- schäftigten beteiligten. Insgesamt bewerten derzeit 33 Prozent der befragten Unterneh- men ihre Geschäftslage mit gut, 48 Prozent mit befriedigend und 19 Prozent mit schlecht. Rund laufen die Geschäfte vor allem in der Elektroindustrie sowie in der Medizintechnik. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Er- nährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, der Kera- mikindustrie, demMaschinenbau, dem Fahrzeugbau, im Stahlbau sowie in der Bauwirtschaft. Bei den Gießereien und in der Stah- lindustrie ist die Lage trotz fort- gesetzter Belebung noch immer angespannt. Im Dienstleistungsgewerbe be- richten 71 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute Geschäfte vermelden die Versi- cherungsbranche und die IT-Wirt- schaft. Bei den Banken, den un- ternehmensnahen Dienstleistern und im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Nach wie vor äußerst schwierig ist die Lage in weiten Teilen des stationären Einzelhandels, in der Hotellerie und Gastronomie sowie in der Eventbranche. „Zahlreiche Unternehmen haben ihr Eigenka- pital und ihre Liquiditätsreserven aufgebraucht und stehen unmit- telbar vor der Insolvenz“, so Tho- mé. Wachstumsimpulse setzen! In den kommenden sechs Mo- naten wird sich die Saarwirt- schaft weiterhin in schwierigem Fahrwasser befinden. 17 Prozent erwarten bessere, 69 Prozent gleichbleibende und 14 Prozent schlechtere Geschäfte. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere aus der IT-Branche sowie aus der Medizin- technik, dem Maschinenbau, der Stahlindustrie sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie. Im Fahr- zeugbau, bei den Gießereien und im Dienstleistungssektor über- wiegt dagegen die Skepsis. „Die Bundesregierung sollte jetzt rasch mit einer wirtschaftsfreundlichen Steuer- und Energiepolitik sowie mit mehr Tempo bei der Umset- zung der digitalen Agenda in die Offensive gehen. Dies würde so- wohl die internationale Wettbe- werbsfähigkeit der Unternehmen als auch die binnenwirtschaftli- chen Wachstumskräfte stärken“, so Thomé. Elektroindustrie und Medizintechnik laufen am besten Foto: pixabay European Charter For Robots And Humans Released By Engineering Association EUnited The European charter for robots and humans working together has been officially released by the Eu- ropean Engineering Industries As- sociation (EUnited). The docu- ment defines 10 focus areas to shape the future of work. The charter supports the UNITED NA- TIONS Sustainable Development Goals (SDGs) for 2030. “The transition to an increas- ingly automated and data driven economy requires changes in work arrangements that need to be adjusted by employers, their workers and government,” says Nobel Prize laureate, Sir Chris- topher Pissarides, Co-Chair at the Institute for the Future of Work (IFOW). “Industry can help by ensuring that their workers are equipped with the skills and knowledge to thrive in the new economy.” Focus area one puts the human in the centre: The charter wants ro- bots to relieve workers of the dull and low-interaction work that is not well suited for human nature - employees should work like hu- mans and not like machines. Fo- cus area two makes it clear that robots must assist humans, not the other way around. Therefore, the European robotics industry advocates a “human-in-command approach”. The other focus areas deal with skills development, hu- man-robot collaboration, the ease of machine use, initiatives espe- cially for young people and strate- gies tackling demographic change. “2.7 million industrial robots in use worldwide and the increasing use of service robots outside factories rapidly change the way we work,” says EUnited Robotics Chairman, Wilfried Eberhardt. “To actively manage this transition, the Eu- ropean robotics industry has de- veloped the ´Good Work Charter´ and identified 10 focus areas that we need to address now. It is es- sential to understand that humans will always play a central role in the workplace.” Robots shall relieve workers of the dull and low-inter- action work Foto: pixabay

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