HANNOVER MESSE 2021

••• 15••• Branchennews KI in der Produktion Qualitätskontrolle via Sound A n Modelle der Künstlichen In- telligenz trauen sich vie- le Unternehmen nicht heran, schließlich können diese schnell unübersichtlich werden. Damit lassen sie jedoch viel Potenzial für die Qualitätskontrolle brach liegen. Die neue Software IDMT- ISAAC ermöglicht es nun auch An- wendern ohne KI-Expertenwis- sen, von Künstlicher Intelligenz zu profitieren. Auf der Hannover Messe wird IDMT-ISAAC präsen- tiert. Künstliche Intelligenz bietet viel Potenzial, etwa in der Qualitäts- kontrolle produzierender Be- triebe. Doch ist das Trainieren der KI-Modelle schwierig und erfordert mathematisches Wis- sen, schließlich gibt es unzähli- ge Parameter, die in eine solche Analyse fließen können. Die Ein- stiegshürden sind daher hoch – kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die nicht über eine eigene Entwicklungs- abteilung verfügen, schrecken oft vor KI-Anwendungen zu- rück. Auch im laufenden Betrieb ist Expertise gefragt: Ist ein KI- Algorithmus angelernt und wird dann das Produktdesign oder die Geometrie des Bauteils leicht geändert, erkennt der Algorith- mus dies zunächst als Fehler. Die KI muss in diesem Fall neu trai- niert werden. KMU horchen auf: Künstliche In- telligenz wird auch ohne Exper- tenwissen bedienbar Die Software „IDMT-ISAAC“ des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Il- menau hilft Anwendern ohne KI- Expertenwissen dabei, diese Hür- den zu überwinden. IDMT-ISAAC steht dabei für Industrial Sound Analysis for Automated Quality Control. „Wir wollen KMU befä- higen, die KI-Algorithmen selbst anzupassen und zu adaptieren“, sagt Judith Liebetrau, Gruppen- leiterin Industrial Media Applica- tions am Fraunhofer IDMT. „Sie können IDMT-ISAAC auf ihre eige- nen Audiodaten anwenden, neu trainieren und somit schnelle und verlässliche Ergebnisse und Ent- scheidungshilfen für ihre Quali- tätssicherung erhalten.“ Wie erfahrene Maschinenbetrei- ber wissen, kann man Fehler viel- fach am Klang des Prozesses er- kennen. Auch IDMT-ISAAC setzt auf die Akustik: Die Forscherinnen und Forscher haben das System mit aufgezeichneten akustischen Daten von Schweißprozessen trainiert. Die KI analysiert die ty- pischen Prozessgeräusche und zieht aus den Audiodaten Rück- schlüsse auf die Qualität der je- weiligen Schweißnaht. Herzstück von IDMT-ISAAC ist ein Frame- work, über das die Anwender mit wenigen Klicks verschiedene Pa- rameter ändern können, um der KI etwa eine Geometrieänderung des Produkts beizubringen. Im Sommer 2021 soll die Software an den Live-Betrieb angepasst sein – dann könnte das System also Echtzeit-Daten aus der Produkti- on umgehend analysieren und die Qualitätssicherung optimieren. In drei bis vier Jahren soll es zudem aktiv in die Produktion eingreifen können. Doch nicht nur beim Schweißen bietet das Framework neue Ana- lysemöglichkeiten. „Wir haben im Baukasten diverse Methoden in- tegriert, um andere Prozesse wie Fräsen relativ schnell abbilden zu können“, erläutert Liebetrau. Perspektivisch soll es für Unter- nehmen zudem möglich sein, ihre eigene Software zu nutzen und über eine Schnittstelle auf dem Server des Fraunhofer IDMT auf die KI des Instituts zuzugreifen. Doch egal ob die Unternehmen die KI über das Framework bei sich integrieren oder über eine Schnittstelle darauf zugreifen: Datenschutz und Datensicherheit werden stets beachtet, denn die Daten werden anonymisiert ver- arbeitet. Entscheidungen der KI nachvoll- ziehen Über verschiedene Nutzerprofi- le lässt sich die Software an un- terschiedliche Nutzergruppen anpassen: an KI-Einsteiger eben- so wie KI-Experten. So ist es bei- spielsweise für Entwickler von KI- Algorithmen sehr interessant, ein Gefühl dafür zu bekommen, auf welche Weise die KI ihre Entschei- dung trifft und an welchen Geräu- schen sie diese festmacht. „Wir gehen mit dem Framework daher auch ein Stück weit Richtung Exp- lainable AI, um die KI nachvollzieh- barer zu machen“, sagt Liebetrau. Auf der Hannover Messe vom 12. bis 16. April 2021 stellen die For- scherinnen und Forscher ihre Entwicklung vor. Am virtuellen Messestand (Link) können Be- sucherinnen und Besucher mit IDMT-ISAAC Modelle der Künst- lichen Intelligenz auf industrielle Audiodaten anwenden, um so de- ren Qualität zu überprüfen. Das neue Software-Framework IDMT-ISAAC des Fraunhofer IDMT liefert KI-basierte Audio- analyse-Werkzeuge, welche auch von Anwendern ohne KI-Expertenwissen genutzt werden können. Angepasst an spezifische Produktionsprozesse und Anforderungen im eigenen Un- ternehmen, können die Nutzer ihre Qualitätssicherung durch die Analyse von Audiodaten erweitern und optimieren. Foto: Pixabay Komplette Prozesskette Blechexpo/Schweisstec 2021 Spitzentechnologien der Blech- und Metall- verarbeitung samt Fügetechnologie sind Thema der 15. Blechexpo – Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung, die zusam- men mit der 8. Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie – im traditi- onellen und bewährten Doppelpack vom 26. bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart stattfindet. International und auf erstklassigem Niveau präsentieren Aussteller hier Detail- und Sys- temlösungen für komplette Prozessketten in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung. Die Fachmesse Blechexpo/Schweisstec zeigt im Zweijahres-Turnus erstklassige Technologien der Blech- und Metallver- arbeitung inklusive Fügetechnologie. Der schon seit Monaten hohe Buchungsstand für die Präsenzveranstaltung im Herbst 2021 unterstreicht, wie sehr die Branche diese Fachmesse als einzigartigen und weltweit anerkannten Marktplatz schätzt: Im Fokus stehen Detail- und Systemlösungen für die Prozessketten in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung, deren thermische und mechanische Be- und Verarbeitung, Trenn- technologien, Bearbeitungsmaschinen, An- lagen zum Stanzen, Biegen, Abkanten und Umformen sowie Anlagenperipherie mit Steuerungen und Software und schließlich Lösungen für Handling und Qualitätssiche- rung. Mit prozesstransparenten Vorführun- gen an den leistungsstarken Maschinen, Werkzeugen und Anlagen schaffen die Aus- steller die Grundlage dafür, dass geplante Investitionsvorhaben seitens der Fachbesu- cher zu konkreten Entscheidungen werden können. ALUMINIUM 2021 CRUWorld AluminiumConference Series joins the fair This year’s CRU World Aluminium Conference Series will take place for the first time at the ALUMINI- UM World Fair in Düsseldorf. On September 30, the final session will be hosted by CRU and take place live in the exhibition halls in Düssel- dorf / Germany. “The CRU World Aluminium Con- ference Series as well as the ALU- MINIUM world trade fair have both established themselves as must-attend events of the indus- try. Together, we will create the answers to tomorrow’s challenges of producers, technology provid- ers as well as processors and end users of aluminium. We are looking forward to this strong partnership, it will be a benefit for the entire in- dustry”, says Malte Seifert, Project Manager of ALUMINIUM. “Together the CRU World Alu- minum Conference Series and the ALUMINIUM World Fair create a one stop shop for the industry, providing access to high value con- tent and unrivalled networking. This partnership is a forward look- ing enabler for the industry, offer- ing a live event in a spacious and purpose built venue, that clearly maximizes the value that attend- ees will derive from their business trips.” Dominic Halahan, Portfolio Director, Events, CRU.

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