EUROGUSS 2018

•••4••• Innovationen Stahlschmelze berührungsfrei messen Forscher entwickeln neue Methode, um Befüllen der Gussform mit üssigem Stahl zu steuern U m beim kontinuierlichen Stahlguss das Befüllen der Gussform steuern zu können, ha- ben Forscher des Helmholtz-Zent- rums Dresden-Rossendorf (HZDR) eine eigene Magnetfeld-Tomogra- phie entwickelt. Gemeinsam mit Industriepart- nern wird das Verfahren nun bei hohen Produktionsgeschwin- digkeiten qualifiziert. Das Vor- haben ist Teil des europäischen Verbundprojekts TOMOCON. In dem Projekt arbeiten zwölf For- schungseinrichtungen aus neun Ländern zusammen mit 15 nam- haften Industrieunternehmen an neuen bildgebenden Sensoren und daran, diese in die Steuerung und Regelung verfahrenstechni- scher Prozesse einzubinden. Die Koordination von TOMOCON liegt beim HZDR. Das Thema des neuen Euro- päischen Trainings-Netzwerks „Smart Tomographic Sensors for Advanced Industrial Process Con- trol“ (TOMOCON) ist im Kontext der Digitalisierung industrieller Prozesse hochaktuell. Bildgeben- de Messverfahren haben – ins- besondere mit der Entwicklung ultraschneller paralleler Datenver- arbeitung – ein enormes Potenzial als Sensoren zur Echtzeit-Steue- rung von Prozessen und Anlagen. Bekannt ist dieses Thema etwa aus dem Bereich des sogenannten autonomen Fahrens. „Gemeinsam mit unseren inter- nationalen Partnern wollen wir 15 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine umfassen- de Doktorandenausbildung bie- ten. Neben ihren Forschungspro- jekten sollen sie in den beteiligten Industrieunternehmen tätig wer- den“, erläutert der Projektkoordi- nator Professor Uwe Hampel vom HZDR. Hintergrund Für viele industrielle Prozesse sind vor allem tomographische Messverfahren von großem In- teresse, weil sie berührungsfrei Einblicke in die Anlagen liefern. Dabei gilt es, die Herausforde- rungen im industriellen Einsatz zu meistern. Um nur einige Fra- gestellungen zu nennen: Wie geht man mit aggressiven Pro- zessbedingungen oder hohen Datenraten um? Wie kann man Parameter für die Steuerung und Regelung intelligent aus Bilddaten extrahieren? Wie se- hen neue Formen der Mensch- Maschine-Kommunikation aus? Entsprechend breit sind die For- schungsthemen für die 15 Nach- wuchswissenschaftler, denn sie betreffen so unterschiedliche Gebiete wie die Mess- und Sen- sortechnik, Prozesstomographie, Prozesssteuerung und -regelung, Prozessmodellierung, Mensch- Maschine-Interaktion und mas- siv-parallele Datenverarbeitung. Eine am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf entwickelte Methode erlaubt die berührungslose Messung einer heißen Stahlschmelze – eine wichtige Voraussetzung, um das Befüllen der Gussform mit flüssigem Stahl zu steuern. Foto: HZDR / F. Bierstedt Kompakt und umfassend: Graphitmorphologie im Fokus Das Österreichische Gießerei-Institut (ÖGI) hat mit „Graphit Morphologie“ ein neues Buch vorgelegt, das die Graphitmorphologie von Gusseisen mit La- mellen- oder Kugel- oder Vermiculargraphit sowie in Temperguss und Stahl behandelt. Der Band bietet ei- ne kompakte, aber trotzdem umfassende Darstel- lung der vielfältigen Ausbildungsformen des Graphits sowie der wichtigsten Hypothesen zu deren Entste- hungsweise, heißt es beim ÖGI. Der erste Teil behandelt die Graphitkristallisation aus der Schmelze: ImMittelpunkt stehen das Graphitkris- tallwachstum und die Verzweigungsmodelle bei der Entstehung von Lamellen- oder Kugel- oder Vermi- culargraphit, deren unterschiedlich enge Kopplung zwischen der eutektischen Graphit- und Austenitaus- scheidung. Zudem geht es um die Auswirkungen der Graphitkeimbildung und -art sowie von Sauerstoff, Schwefel, Magnesium und Spurenelementen auf die Graphitkristallisation. Der zweite Teil befasst sich mit der Graphitausscheidung im Solidus: Beleuchtet wer- den hier die Veränderungen der Graphitausbildung bei der Abkühlung nach dem Ende der Grauerstar- rung im Gusszustand beziehungsweise nach Wär- mebehandlungen sowie die bei graphitisierenden Wärmebehandlungen von weißem oder meliertem Gusseisen oder Stahl entstehenden Graphitformen. Weitere Informationen unter http://www.ogi.at. Kompaktmaschinen für die industrielle Teilereinigung. Entscheidend fu ̈ r eine hohe technische Bau- teilsauberkeit sind die kundenspezifischen Prozesslösungen. Die MAFAC-Maschinen erfu ̈ llen diese Kriterien in höchstem Maße. Je nach Anforderung – von der einfachen bis zur komplexen Bauteilgeometrie. Dabei steht die optimale Gestaltung von reproduzierbaren und wirtschaftlichen Verfahrensprozessen im Vordergrund. Wasser – unser Lösungsmittel. www.mafac.de Rein auf wässriger Basis. 16. - 18.01.2018 Nürnberg/Germany Halle 7, Stand 842

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