25. April 2024 
 
13. Februar 2019

Was Ökolandbau für Umwelt und Gesellschaft leistet – Studie

Dem Ökolandbau ist ein hohes Potenzial zum Schutz von Grund- und Oberflächenwasser zu zuschreiben. Dies belegt eine Studie, die das Thünen-Institut zusammen mit anderen Forschungspartnern vorgestellt hat. Positiv wirke sich der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aus, heißt es darin.

Foto: Michael WellingFoto: Michael Welling
Getreidefeld mit Frauenspiegel und anderen Ackerwildkräutern
In den ausgewerteten Untersuchungen verminderte eine ökologische Bewirtschaftung zudem die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Auch bei Tierarzneimitteln und den Phosphoreinträgen in Gewässer lässt der Ökolandbau eine geringere Belastung erwarten. Speziell hier liegen allerdings nicht genügend geeignete Studien vor.

Vorteile der ökologischen Wirtschaftsweise zeigen sich auch bei der Bodenfruchtbarkeit. Die Abundanzen (Häufigkeiten) und Biomassen von Regenwurm-Populationen waren hier im Mittel um 78 beziehungsweise 94 Prozent höher. Bei 62 Prozent der Vergleichspaare war die ökologische Wirtschaftsweise im Oberboden mit einer geringeren Versauerung verbunden. Beim Gehalt an pflanzenverfügbarem Phosphor im Oberboden konnte hingegen keine eindeutige Tendenz für die eine oder andere Bewirtschaftungsform festgestellt werden. Dass sich der Ökolandbau positiv auf die Biodiversität auswirkt, ist für die untersuchten Artengruppen eindeutig belegbar (zum Beispiel mittlere Artenzahlen der Ackerflora um 95 Prozent, der Feldvögel um 35 Prozent und der blütenbesuchenden Insekten um 23 Prozent erhöht).

Zu berücksichtigen ist, dass die Landschaftsstruktur einen erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt – insbesondere bei der Fauna – hat und diese die Effekte der Landnutzung stark überlagern können. Weniger eindeutig ist der Beitrag des ökologischen Landbaus zum Klimaschutz. Durch eine höhere Kohlenstoffspeicherungsrate und verminderte Lachgasemissionen emittieren Ökobetriebe gemäß der Auswertung im Mittel 1.082 Kilogramm weniger CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr. Aufgrund des niedrigeren Ertragsniveaus im Ökolandbau sind die ertragsbezogenen Klimaschutzleistungen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft jedoch vermutlich vergleichbar.

Die Studienergebnisse unterstreichen zudem, dass der ökologische Landbau zur Erosionsvermeidung und zum Hochwasserschutz beitragen kann. Der Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden – vereinfacht gesagt der Humusgehalt – und die Aggregatstabilität waren im Ökolandbau im Mittel 26 Prozent beziehungsweise 15 Prozent höher; bei der Infiltration wurde ein Unterschied von 137 Prozent festgestellt. Dadurch werden Oberflächenabfluss und Bodenabtrag vermindert.

Der sparsame Ressourcenverbrauch im Ökolandbau spiegelt sich unter anderem in der Stickstoff- und Energieeffizienz wider. In beiden Bereichen erwies sich der ökologische Landbau als vorteilhafter. Im Pflanzenbau war die Stickstoffeffizienz im Mittel 12 Prozent, die Energieeffizienz 19 Prozent höher als im konventionellen Landbau.

https://www.thuenen.de/

 


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