WindEnergy 2018

•••9••• Branchennews Mehr Unterstützung für Sektorenkopplung Energieunternehmen aus der Metropol- region Hamburg fordern eine stärkere politische Unterstützung beim Ausbau der Sektorenkopplung. Das zeigt eine Expertenbefragung des Erneuerbare Energien Clusters Hamburg (EEHH). Demnach stünden zahlreiche gesetzli- che Vorgaben einer zügigen Umsetzung der Sektorenkopplung im Wege. Die be- fragten Mitgliedsunternehmen sehen das volle Potenzial der Sektorenkopp- lung noch nicht erreicht. Jeweils etwas über ein Drittel (36 Prozent) beurteilt das Potenzial als nur zu zehn bezie- hungsweise nur zu 20 Prozent ausge- schöpft. Nur drei Prozent sind der Mei- nung, dass die Möglichkeiten der Technologie bisher zu 40 Prozent ge- nutzt werden, wohingegen neun Pro- zent das Potenzial als noch gar nicht er- schlossen beurteilen. Wind energy to continue to grow In the first half of 2018, Europe added 4.5 GW of wind energy ca- pacity (3.3 GW onshore, 1.1 GW offshore) expecting for the whole year 13.5 GW of new capacity (10.2 GW onshore, 3.3 GW offshore). This is according to WindEurope whose “Wind energy outlook in Europe” report foresees solid growth over the next five years. Wind energy capacity in Europe will grow at an average 17 GW a year up to 2022. In 2019 the indus- try is set to mark a new record in annual installations. With 87 GW of wind due to be installed in the next five years Europe is set to reach 258 GW of installed capaci- ty by 2022. Most of the new instal- lations will be onshore wind: 70.4 GW compared to 16.5 GW of new offshore wind. Ever larger tur- bines will help drive this growth with four MW+ and eight MW+ turbines now becoming the new norm in onshore and offshore wind respectively. Germany will remain the country with the most wind energy (73 GW in 2022), followed by Spain (30 GW) and the UK (26 GW). But Ger- many’s share of the new installa- tions will fall from 40 per cent on average in the last five years to 24 per cent. Spain and Sweden will see strong growth with record years in 2019. So should the Ben- elux, Norway, Turkey and France. Alongside the new capacity addi- tions the next five years will see the first serious decommissioning of Europe’s first generation wind farms. By 2022, 22 GW of installed capacity will be more than 20 years old. Some of these old tur- bines will be replaced on the same site by more powerful ones. But as things stand between 4.3 and 6.4 GW of existing wind farms would be fully decommissioned in the next five years. Globally Eu- rope will account for 25 per cent of wind energy capacity installa- tions over the next five years. Wind power installations in Euro- pe (1st half 2018) Photo: windeurope.org Anzeige Den Überblick behalten Einen Offshore-Windpark zu er- richten und zu betreiben ist eine immens komplexe Aufgabe. Es gilt, zahlreiche räumlich verteilte Prozesse aufeinander abzustim- men und optimal zu koordinie- ren. Genau dabei hilft die passen- de Software. Er sitzt in Oldenburg und ist ge- danklich doch mittendrin im Off- shore-Windpark Riffgat, 15 Ki- lometer nordwestlich der Insel Borkum in der deutschen Nord- see. Er weiß genau, wo sich wel- ches Schiff und welcher Helikopter gerade befinden, und er weiß auch Bescheid darüber, welcher Ser- vice-Mitarbeiter gerade auf welcher Offshore-Anlage seinem Job nach- geht. Er ist Torsten Mleziva und ar- beitet in der 24/7-Betriebswarte der EWE Offshore Service & Solutions GmbH, die unter anderem den Off- shore-Windpark Riffgat betreibt. Dass Mleziva so gut informiert ist, verdankt er der Software GS-Ser- vice, die von der GreenGate AG entwickelt wurde. Anhand der im Programm hinterlegten Protokol- le verschafft er sich einen Über- blick, was in der vorangegangenen Schicht passiert ist und was im Laufe seiner Schicht ansteht. Im Tagesverlauf sendet er wenn nötig Störungsmeldungen an die lokalen Service-Stützpunkte und zum Ende seiner Dienstzeit erstellt Mleziva in GS-Service das Übergabeprotokoll für die nächste Schicht. Software bündelt Asset-, Personal- und Betriebsmittel- verwaltung Um einen Offshore-Windpark si- cher und betriebswirtschaftlich betreiben zu können, muss viel zusammenpassen. GS-Service ist eine Instandhaltungs-Software zur Asset-, Personal- und Betriebsmit- telverwaltung, mit der Windpark- betreiber und Betriebsführer die vielfältigen Aufgaben über eine einzige Arbeitsplattform lösen können. Auf die Software können zahlreiche Nutzer gleichzeitig zu- greifen, sie ist modular aufgebaut und kann nach individuellen Kun- denwünschen angepasst oder er- weitert werden. In der Datenbank der Software werden alle Anlagen eines Wind- parks mit ihren jeweiligen Kom- ponenten hinterlegt. Falls vorhan- den, können Betriebsführer Daten aus Altsystemen importieren. Aus dieser detaillierten Datenbank wer- den alle geplanten und ungeplanten Service-Einsätze generiert. Über ein angebundenes SCADA-System werden Arbeitsaufträge erstellt, aus denen der Sitemanager die konkre- ten Tagesaufgaben erteilt. Diese er- halten die einzelnen Service-Teams vor Ort auf ihre mobilen Geräte, die über GS-Mobile ebenfalls in das System integriert sind. Um die Prozesse weiter zu optimie- ren, hat GreenGate zusammen mit der RWTH Aachen zusätzlich das Tool DispoOffshore entwickelt. Es erweitert als Applikation GS-Ser- vice und stellt dem Betriebsführer eine objektive Entscheidungsba- sis für seine Disposition zur Ver- fügung. In dem Tool stecken drei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Entwicklungsarbeit. Herausgekom- men ist ein selbstlernendes System, das über hinterlegte Algorithmen eine optimierte Einsatz- und Rou- tenplanung ermöglicht. Frank Lagemann, GreenGate-Vor- stand, beschreibt einen wesent- lichen Vorteil der Software: „Mit GS-Service können Service-Ein- sätze viel kurzfristiger und siche- rer geplant werden. Statt bis zu drei Tage im Voraus kann die Einsatz- leitung nun morgens vor dem Ab- legen die letzten Planungen umset- zen.“ Um die passenden Zeitfenster berücksichtigen zu können, sind selbstverständlich auch Wetter- dienste in die Software integriert. Einheitliche Lösung für mehrere Windparks Bei EWE ist GS-Service seit An- fang 2017 im Einsatz. Künftig will das Unternehmen neben Riffgat, Alpha Ventus, Trianel Windpark Borkum und Gemini noch weitere Windparks damit betreiben. Seit September ist außerdem für die Bauüberwachung eines im Bau befindlichen Offshore Windparks das Web-basierte PTW (Permit to Work)-System am Start. Dieses entstand in enger Kooperation zwi- schen EWE und GreenGate. „GreenGate ist sehr dynamisch und an Weiterentwicklungen ihrer Tools interessiert. So haben wir ge- meinsam ein People-Tracking und das PTW-System entwickelt und werden diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen“, sagt Isabel Koprek aus dem Betriebs- management bei EWE OSS. Im Ergebnis bietet die Lösung dem Kunden umfassende eigenständi- ge Konfigurationsmöglichkeiten. Selbst auf die hinterlegte Daten- bank kann der Kunde zugreifen. Und genau das ist für Mleziva, der täglich mit GS-Service arbei- tet, der herausragende Vorteil der Software: Schiffe, Helikopter und auch Personal müssen nur einmal mit ihren Spezifikationen und Qua- lifikationen hinterlegt werden, ste- hen dann aber zur Disposition in einer einheitlichen Software für alle integrierten Windparks zur Verfügung. Immer genauestens informiert So ist in der Datenbank der Tief- gang jedes Schiffes hinterlegt und auch, wie viele Männer auf jedes einzelne Service-Schiff dürfen. Sämtliche Mitarbeiter sind mit ihren jeweiligen Qualifikationen erfasst und die Software erinnert den Nutzer auch, wann welches Zertifikat aufgefrischt werden muss. Externe Dienstleister können die Daten ihrer Mitarbeiter über Schnittstellen selbst bearbeiten. „Nur wenn für einen Mitarbeiter alle entsprechenden Qualifikatio- nen hinterlegt sind, darf er rausfah- ren und die Anlage betreten“, sagt Zapp, Projektleiter bei der Green- Gate. Das macht die Einsatzpla- nung nicht nur einfacher, sondern auch sicherer. Für Mleziva endet die heutige Schicht damit, dass er – nachdem das People-Tracking den Überstieg eines Fünf-Mann-Teams vom Ser- vice-Schiff auf die Anlage R5 des Windparks Riffgat gemeldet hat – in GS-Service die entsprechenden Mitarbeiter per Drag and Drop auf die Anlage verschiebt. Erst, wenn sich alle fünf Service-Mitarbeiter wieder von der Anlage abgemeldet haben und Mlezivas Kollege der nächsten Schicht sie wieder auf ei- nem Schiff platziert hat, gibt es aus der Betriebswarte das O.K., zurück in den Hafen zu steuern. Halle B 6 • Stand 409 www.greengate.de © EWE OSS

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