transport logistic 2019
•••3••• Interview AutoID: Basis für autonome Logistikprozesse DIEMESSE im Gespräch mit Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e.V. Herr Altes, wie tragen AutoID- Technologien zur Digitalisierung in der Transportlogistik bei? Die AutoID-Technologien – sowohl die sogenannten Optical Readab- le Media wie Barcode, 2D-Code, QR-Code etc. als auch die elektro- nischen AutoID-Technologien wie RFID (inkl. NFC) und RTLS – lassen sich insgesamt als Enabling Tech- nologies der Digitalen Transfor- mation auf dem Weg zu Industrie 4.0 und zur Smart Factory begrei- fen. In der Transportlogistik geht es dabei nicht nur um das große Thema Tracking & Tracing, son- dern zum Beispiel auch um Echt- heitsprüfungen der bewegten Waren (Stichwort: Anti Counter- feiting) oder um Qualitätssiche- rung durch die Kombination von zum Beispiel RFID und Sensorik zwecks Erfassung verschiedener Umgebungsparameter wie Druck, Schock, Vakuum oder Temperatur (zum Beispiel in Kühlketten bei Lebensmitteln). Eine ganz beson- dere Rolle werden die AutoID- Technologien – insbeson- dere die Technologien zur Echtzeit-Ortung (RTLS) mit GPS, RFID, Sensorik, Kame- ra- und Laser-Systemen und ihrem kombinierten Einsatz – jedoch bei der Gestaltung autonomer Prozesse spie- len, zu denen sich autonom bewegende Objekte jeg- licher Art gehören: Trans- portbehälter, führerlose Flurförderfahrzeuge (FTF), autonome Lkw, Roboter (zum Beispiel auch für die Paketauslieferung auf der sogenannnten letzten Mei- le) etc. Sie sind überzeugt, dass autonom agierende Objekte und Fahrzeuge die Branche mittelfristig revolutio- nieren werden. Welche Rolle über- nimmt hierbei die Echtzeit-Ortung RTLS (Real-Time Locating System)? Ja, wie bereits erwähnt, wird RTLS eine ganz entscheidende Rolle spielen: Autonome Prozes- se sind die zentrale Vision der Di- gitalen Transformation der Wert- schöpfung in Produktion und Logistik. Und es ist zu erwarten, dass im Umfeld von Produktion und Logistik die Hürden für sich autonom bewegende Objekte nicht so hoch sein werden wie zum Beispiel im Straßenverkehr, da in der Regel in abge- schlossenen Arealen agiert wird. Ob diese Entwicklung irgendwann einmal als Re- volution wahrgenommen werden wird, vermag ich an dieser Stelle jedoch nicht zu beurteilen. Welche Vorteile bringt die Einführung dieser Technolo- gien der Transportlogistik? Die transportlogistischen Prozesse werden zum Bei- spiel schneller, zunehmend automatisiert und Schritt für Schritt autonom. Effizi- enzeffekte, Kosteneinspa- rung (Investitionsbereit- schaft vorausgesetzt!) und der Abbau bisweilen nicht ungefährli- cher und sicherlich oft monotoner Arbeit könnten Vorteile des Ein- satzes von AutoID-Technologien in der Transportlogistik sein. Wo sehen Sie aktuell noch Ge- sprächsbedarf? Neben der oben bereits erwähn- ten Investitionsbereitschaft muss im Zuge der Digitalisierung der Transportlogistik (und aller ande- ren Bereiche, die sich einer digita- len Transformation unterziehen) natürlich immer auch der Mensch mit reflektiert werden: Ohne ein angemessenes Konzept von „Ar- beit 4.0“ wird sicherlich das eine oder andere ambitionierte Projekt nicht realisierbar sein. Am 4. Juni findet zu dem Thema das AIM-Experten-Forum auf der transport logistic statt (Forum II / Halle 4A / Ost). Welche Aspekte werden die Referenten darüber hi- naus beleuchten? Zwei wichtige Aspekte, deren Be- leuchtung geplant ist, sind einmal der Themenkomplex „Nachhaltig- keit“, der im Kontext von Verpa- ckung und Transport eine zuneh- mend wichtigere Rolle einnehmen wird, und zum anderen der The- menkomplex „Sicherheit“: Je an- spruchsvoller und komplexer die (AutoID-)Technologien werden, desto subtiler werden die Angrif- fe. Mit der wechselseitigen Iden- tifikation der unterschiedlichsten Objekte untereinander muss im- mer auch die Authentifizierung gewährleistet sein. Und dieser Herausforderung stellt sich zum Beispiel AIM in Form eines im Sommer 2018 neu gegründeten Arbeitskreises „AutoID & Securi- ty“. Herr Altes, vielen Dank für das Ge- spräch. AutoID-Technologien wie bei- spielsweise Barcode, RFID, NFC, RTLS und Sensor-Tags sind die Grundlage für eine flexible und effiziente Transportlogistik 4.0: Diese Technologien werden ei- ne zentrale Rolle „bei der Ge- staltung autonomer Prozesse spielen, zu denen sich autonom bewegende Objekte jeglicher Art gehören“, sagt Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e. V., im Interview mit DIEMESSE . Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e. V. Foto: AIM-D e.V. AutoID-Technologien gelten als „Enabling Technolo- gies der Digitalen Transformation“. Foto: AIM-D e.V. Gabelstapler mit Echtzeit- Ortung RTLS Foto: AIM-D e.V. Ein Unternehmen der G. MAGYAR Gruppe www.magyar.fr 4.–7. Juni 2019 Messe München G. MAGYAR GmbH Am Glusig 6 39365 Harbke Tel. +49 (0)39406920428 www.gmagyar.de
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