südback 2017

•••2••• Messewelten Neue Ideen für den Verkauf von Backwaren Die südback zeigt Entwicklungen und Trends für Hauptgeschäft, Filiale und Bäckermobil B äckersterben in Deutschland? Ein Blick in die Städte landauf, landab vermittelt einen anderen Eindruck. Ob Bahnhof, Innen- stadt oder Stadtteilzentrum, an allen Hotspots finden sich Ver- kaufsgeschäfte mit einem breiten Backwaren- und Verzehrangebot inhouse und to-go. Der scheinba- re Widerspruch ist schnell gelöst: Die Zahl der eingetragenen Hand- werksbetriebe nimmt tatsächlich ab, die Menge der Outlets bleibt bundesweit in etwa gleich, nimmt in manchen Regionen sogar noch zu. Der Verkauf der Bäcker- und Konditoreiprodukte hat entspre- chend eine hohe Bedeutung für die Branche erlangt. Das spiegelt auch die südback 2017 wider. Ein Großteil der rund 700 Aus- steller bietet Produkte für die Verkaufsförderung an, von der Ladeneinrichtung über Gerät- schaften wie Snackwellen oder Plakatgestaltung bis zum Son- derfahrzeugbau für Marktbeschi- cker. Der mobile Verkauf, der in ländlichen Gebieten eine Grund- versorgung mit Bäckerbrot, Plat- tenkuchen und haushaltsnahen Convenience-Produkten wie Kaf- fee, Zucker und Sahne aufrechter- hält, wird auch zukünftig einen festen Umsatzanteil fürs Bäcker- handwerk erzielen, „wenn auch mit einigen Sortimentsverschie- bungen“, stellt Dominik Born- horst fest. Er ist Inhaber einer auf Verkaufsmobile spezialisierten Firma und sieht eine stetige Ent- wicklung hin zu Fahrzeugen, die mit eigenen Touren durch Gewer- begebiete und Geschäftsviertel erfolgreich Frühstücksprodukte und belegte Brötchen anbieten. Präsentation geht mit der (Tages-)Zeit Die Individualität der Kundschaft ist auch in der Ladenausstattung ein zentraler Aspekt. Ein Hand- werksbäcker werde am Markt nur mit einem Konzept beste- hen, „das sowohl zum Standort als auch zur eigenen Firmenphi- losophie passt“, betont Thomas Korte, Geschäftsführer einer Einrichtungsfirma. Er rät, bei der Warenpräsentation „vor allem die Variabilität über den Tag“ zu gewährleisten. Diese Auffassung teilt auch Regine Doll, Architektin bei einem Ladenbau-Spezialisten. Ein Beispiel dafür seien Theken- aufsätze, die sich, dank elektrisch versenkbarer Frontscheibe, von der Bedien- zur SB-Vitrine ver- wandeln. Die Zugewandtheit zum Kunden werde auch eine verän- derte Präsentation von Brot als authentisches Produkt bewirken, zum Beispiel als direkt in der Vor- derfront ausgestellte Spezialität. Schon bei der Planung eines La- dengeschäfts ist die Platzierung der notwendigen weiteren Geräte zu bedenken. Besonderes Augen- merk verdient in Zeiten von „Cof- fee to go“ die Unterbringung des Kaffeeautomaten. Die Maschine sollte so platziert werden, dass sie den Ablauf im Tagesgeschäft wirksam unterstützt und für den Techniker zur Wartung gut zu- gänglich ist. „Zudem sollten auch Zusatzgeräte wie Kühler oder Tas- senwärmer stets mit einkalkuliert werden“, rät Marten van der Mei, General Manager Coffee Machi- nes bei einem großen Ausrüster. Die Entscheidung zwischen Voll- automat oder Siebträger-Maschi- ne hängt von der Gästefrequenz und damit auch von der Lage des Outlets ab. Wenn Geschwindig- keit das A und O ist, wären Voll- automaten sicher die richtige Lö- sung, heißt es auf Herstellerseite. „Bei Konzepten mit Bedienung können hingegen auch Kombina- tionen beider Maschinen zum Tra- gen kommen“, ergänzt Hansjürg Marti, Geschäftsführer eines An- bieters von Kaffeemaschinen. Shopdesign: Erlaubt ist, was gefällt Bei Stühlen und Tischen geht der Trend offenbar weiter Richtung „Retro“, allerdings modern inter- pretiert und „mit Komfort und häuslicher Wohlfühlatmosphäre“, prophezeit Maurus Reisenthel, Brand Manager eines Gastrono- miemöbelanbieters. Marketing- direktor Stefan Leonhardt er- gänzt, dass auch ein Materialmix das Ambiente stärker bestimmen wird. Messing, Bronze und Kupfer in Kombination mit Marmor und helle Holztöne wie Esche seien allgegenwärtig. Auch Sitzgrup- pen und Stehtischbereiche ließen sich kombinieren. Diesem Trend folgend, verändert sich auch die Lichtplanung. Das individuellere Shopdesign im Lebensmittelhan- del und -handwerk wird zuneh- mend durch eigenfarboptimierte Warenbeleuchtung unterstützt. Dafür bietet die Entwicklung der LED-Technik neue Möglichkeiten. Sie schafft nicht nur innovative optische Reize, sondern erzielt auch nach wie vor erhebliche Ein- sparpotenziale. Die rollende Filiale mit Schautheke Foto: Messe Stuttgart Auf der südback sind moderne Ladeneinrichtungen zu sehen. Foto: Messe Stuttgart

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