SPS 2024

•••8••• Branchennews Asien-Pazifik-Region Wachstumsmarkt für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI -Geschäftsführung, anlässlich der AsienPazifik-Konferenz in Neu-Delhi sagt: „Die Asien-Pazifik-Region ist für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ein vielversprechender Wachstumsmarkt, gerade hinsichtlich der Bestrebungen, einseitige Abhängigkeiten abzubauen und Lieferketten weiter zu diversifizieren.“ Insbesondere mit Blick auf die Zukunfts- und Schlüsseltechnologien stecke in Ländern wie Japan, Südkorea, Indien und Taiwan viel Potenzial. Unter anderem für den strategischen Ausbau im Bereich der Mikroelektronik und den resilienten Aufbau eines Elektronik-Ökosystems sei die Indo-Pazifik-Region für Deutschland und Europa von hoher Relevanz. Daher braucht es jetzt konkrete, zügige Fortschritte bei der Verhandlung von Freihandelsabkommen, unter anderem mit Australien, Indien, Thailand und Indonesien. „Nur so können wir die Handelsbeziehungen mit den strategisch wichtigen Partnern im Asien-Pazifik-Raum schnellstmöglich intensivieren und im großen Wettbewerb um internationale Handelspartnerschaften vorankommen“, fordert Weber. Wichtig sei daher, sich bei den Verhandlungen unbedingt auf den Handel zu fokussieren und diese nicht mit umweltpolitischen und sozialen Auflagen zu überfrachten. Das verhindere erfolgreiche Abschlüsse und nütze am Ende niemandem. Nachhaltigkeits- und Sozialziele sollten als separate, verbindliche Roadmaps behandelt werden. Weber: „Die EU will etwa mit Klimazöllen, dem CBAM, die hiesige Industrie vor Importen aus weniger klimabewussten Regionen schützen. Damit verfehlt sie jedoch das Ziel. Solche Exportländer werden versuchen, diese Zölle zu umgehen. Am Ende bleibt hauptsächlich unnötige Bürokratie für die Unternehmen.“ „Ein Blick auf die Entwicklung der Elektroexporte und -importe in und aus der Region zeigen deutlich, dass die Bedeutung dieser Region noch weiter zunehmen wird“, so Weber. Während sich die deutschen Elektroexporte zwischen 2000 und 2023 mehr als verdoppelten, vervierfachten sich die Ausfuhren nach Asien-Pazifik im selben Zeitraum. 2023 ging knapp ein Fünftel der gesamten Elektroexporte in die Region (50,7 Mrd. Euro), die ausländischen Direktinvestitionen der Branche beliefen sich 2022 auf 15,2 Milliarden Euro, was einen Anteil von 30 Prozent am gesamten FDI-Bestand der Branche ausmacht. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass China mit Abstand den Löwenanteil sowohl an den Elektroexporten wie auch am gesamten Volumen des Elektromarkts in der Asien-Pazifik-Region hält. Auch zusammengenommen bleibt das Marktvolumen der anderen Asien-Pazifik-Staaten hinter dem Chinas zurück. Damit wird sich Chinas Status als wichtigster Abnehmer auf absehbare Zeit auch nicht ändern“, so Webers Einschätzung. Chinas Anteil am Marktvolumen beträgt 2,2 Billionen Euro, gut die Hälfte der Asien-Pazifik-Elektroexporte entfällt auf das Land. Auf der SPS ist der ZVEI e. V. - Verband der Elektro- und Digitalindustriein Halle 3, Stand 331 zu finden. Dringender Rat des ZVEI: Handelspartnerschaften im Asien-Pazifik-Raum jetzt schnellstens intensivieren Foto: Pixabay Für ein zukunftsf higes Stromnetz BDEW und ZVEI ermitteln Technologiebedarfe fürs Stromnetz bis 2045 Erneuerbare Energien-Anlagen, Speicher, Wärmepumpen, Rechenzentren und Ladesäulen – es gibt viele neue Erzeuger und Verbraucher, die neu in das Stromnetz integriert werden müssen. Dazu müssen die Stromnetze in Deutschland erweitert, verstärkt und teilweise erneuert werden. Dafür braucht es neben Kapital und Fachkräften auch die Verfügbarkeit der notwendigen Technologien, wie Kabel oder Transformatoren. Wie groß der Bedarf an Betriebsmitteln im Verteilnetz wie Hochspannungsleitungen, Mittel- und Niederspannungskabeln sowie Transformatoren für die verschiedenen Spannungsebenen bis 2045 sein wird, hat eine neue Analyse der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag von BDEW und ZVEI ermittelt. Der hohe Bedarf ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, wie die Analyse deutlich macht. Zum einen haben viele Netzkomponenten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen getauscht werden, zum anderen wird das Stromnetz durch die grüne Transformation, die steigende Elektrifizierung und denwachsenden Anteil erneuerbarer Energien immer stärker gefordert. Es braucht engagierte Investitionen. Es sind Investitionen, mit der wir für jeden Cent ein Stück modernster zukunftsfähiger und notwendiger Infrastruktur erhalten: „Das Stromnetz muss jetzt umgebaut werden, mit ausreichenden Transportkapazitäten und effizienter Auslastung mittels Digitalisierung, um jederzeit eine sichere Stromversorgung gewährleisten zu können“, so BDEW und ZVEI. Das mache hohe Investitionen und eine verbindliche, konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten nötig. Die gemeinsam beauftragte Analyse der beiden Verbände stellt den Beginn eines engen Austauschs beider Seiten zu diesem Vorhaben dar. Aber auch die Politik ist gefordert: Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen für den Ausbau Verteilernetzes weiter beschleunigt werden. Zudem ist die Sicherung von Fachkräften aber auch die Verfügbarkeit von Rohstoffen, beispielsweise durch eine europäische Rohstoffbank oder strategische Rohstoffpartnerschaften nötig. Letztlich setzt das Gelingen des Netzausbaus dabei immer dessen Wirtschaftlichkeit für die Netzbetreiber durch einen angemessenen regulatorischen Rahmen voraus.“ Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung: „Wir brauchen einen planungssicheren Rahmen für die Hersteller, in demdie Zielvorgaben zur Klimaneutralität unabhängig von aktuellen Regierungen als gesetzt angesehen werden. Der Netzausbau inklusive Bereitstellung der bedarfsgerechten Menge an Netzbetriebsmitteln sowie der Betrieb der Netze geht mit einer hohen Wertschöpfung in den einzelnen Regionen Deutschlands einher. Gleichzeitig gibt es weltweit eine noch nie dagewesene Verschärfung der Nachfrage und weiterhin bestehende Lieferengpässe. Hier braucht es klare, beständige Entscheidungen, die für Investitionssicherheit sorgen.“ Netzausbau: Hoher Betriebsmittel-Bedarf Foto: Pixabay

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