•••9••• Branchennews Schwerpunkte der neuen Hallen In 16 Messehallen – und damit zwei mehr als 2022 – haben die Besucher der Messe die Möglichkeit, sich über die neuesten Trends und Entwicklungen aus dem Bereich der smarten und digitalen Automation zu informieren, in den persönlichen Austausch mit den Experten zu gehen und Lösungen für ihre Automatisierungsaufgaben zu finden. „Letztes Jahr hat deutlich gezeigt, welch hohen Stellenwert die SPS wieder für die Automatisierer hat, um in den wichtigen persönlichen und fachlichen Austausch mit den Besuchern aus den Anwenderindustrien zu gehen. Die Nachfrage ist mittlerweile so hoch, dass wir für die diesjährige SPS entschieden haben, das Messegelände um die Hallen 3C und 8 auf insgesamt 16 Hallen zu erweitern“, so Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS. Die in diesem Jahr neu hinzukommenden Hallen konzentrieren sich auf folgende Bereiche: In der Halle 3C finden interessierte Besucher Anbieter aus dem Bereich der Mechanischen Infrastruktur, Steuerungstechnik sowie Software & IT in der Fertigung. Dazu zählen Unternehmen wie Rittal GmbH & Co. KG, EPLAN GmbH & Co. KG, Rockwell Automation GmbH und Eaton Electrical Systems Ltd., die ihr Portfolio der SPS-Community in der modernen Halle präsentieren. Als inhaltliche Erweiterung und Verbindung der Hallen 7 und 9 bieten Aussteller wie LQMechatronik-Systeme GmbH, ROSE Systemtechnik GmbH oder auch Beijer Electronics AB in der Halle 8 ein breites Spektrum an Steuerungstechnik und MenschMaschine-Interface Produkte sowie Lösungen. Prozessautomation Wachstum schwächt sich ab Nach zwei starken Jahren liegen die Umsätze bei den Mitgliedsunternehmen des ZVEI-Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung (M+P) auch im Zeitraum Januar bis September 2023 einstellig über Vorjahr. Bei den globalen Auftragseingängen hingegen ist ein leichter Rückgang im mittleren einstelligen Bereich zu erkennen, der noch bis Anfang 2024 anhalten könnte. Die globalen Trends Elektrifizierung und Digitalisierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind weiterhin einflussreiche Faktoren. Dadurch erwarten die Unternehmen ab Frühjahr wieder deutlich positive Impulse für die Branche. Etwa kann durch Digitalisierungslösungen, wie zum Beispiel der NAMUR Open Architecture (NOA), der großen Herausforderung des Fachkräftemangels begegnet werden. So können unter anderem Monitoring und Optimierung sowie die Wartung in verfahrenstechnischen Anlagen digitalisiert und effizienter gestaltet werden. Uneinheitliches Bild in Regionen und Abnehmerbranchen Während bei Produkten und Lösungen aus dem Geschäftsfeld „Instrumentierung“ noch Wachstum zu erkennen ist, zeigt sich der Bereich „Leittechnik“ bereits schwächer. Im Hinblick auf die Regionen kommen positive Signale aus dem US-amerikanischen Markt. Auch der asiatische Markt entwickelt sich zum überwiegenden Teil erfreulich. Insbesondere Indien sticht positiv heraus, China dagegen schwächelt. Auch das Europa- und insbesondere Deutschlandgeschäft zeigt sich eher schwach. Vor allem bei der deutschen Chemieindustrie ist eine erkennbare Investitionszurückhaltung zu vernehmen, die zu einem Geschäftsrückgang mit dieser Branche führt. Zuwächse konnten hingegen in der Pharmaindustrie sowie in den Sektoren Öl, Gas, Wasserstoff, Wasser und Abwasser erzielt werden. In der Prozessindustrie hilft Automatisierung bei Effizienzsteigerung und führt somit zu einer Verbesserung der Kostenbasis. Die Prozessautomation in Deutschland hatte Ende 2022 126.500 Beschäftigte und erwirtschaftete 2022 mit einem Umsatz von 24,9 Milliarden Euro, gut elf Prozent des Umsatzes der Elektro- und Digitalindustrie insgesamt. Die Exporte lagen in diesem Zeitraum mit 18,4 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie die Importe mit 10,3 Milliarden Euro. Ab Frühjahr 2024 rechnet die Branche mit positiven Impulsen Foto: Pixabay Impressum MESSEJOURNAL DIE MESSE SPS 2023 Verlag: EXXPO.DIE MESSE GmbH Bessemerstraße 82 12103 Berlin (Tempelhof) Telefon: +49 160 5523402 E-Mail: verwaltung@die-messe.de Internet: www.die-messe.de www.exxpo.com Verantwortlich für den Inhalt: Norbert Funke gen zu Problemstellungen unterstützen. Für das Unternehmensmanagement legen sie auch die Weichen für eine intelligente, nachhaltige Instandhaltungsstrategie, in der Fehler frühzeitig erkannt und bestenfalls präventiv behoben werden können.“ Gesundheit erhaltenmit Ergonomieunterstützung Da es immer schwieriger wird, Nachwuchskräfte für die Produktion zu rekrutieren, unternimmt die Industrie große Anstrengungen, Arbeitsumfelder so zu gestalten, dass erfahrenes Personal darin möglichst lange agieren kann. Ergonomisch optimale Arbeitsbedingungen leisten einen wesentlichen Beitrag, Arbeitskräfte bis in ein hohes Alter in Unternehmen zu halten. In diesem Kontext spielen körpergetragene Sensor- und Robotersysteme zur Ergonomie- und Kraftunterstützung, die Verschleiß und Verletzungen des Bewegungsapparates vorbeugen, eine zunehmende Rolle. Die vom Fraunhofer IPK entwickelte Orthese ErgoJack® nutzt Sensoren zur Bewegungserkennung, um Tragende zu informieren, wenn sie sich ergonomisch kritisch bewegen. Bei Tätigkeiten, in denen keine ergonomische Haltung möglich ist – etwa beim Bearbeiten von Objekten auf Überkopfniveau – helfen kraftunterstützende Exosuits wie PowerGrasp, ebenfalls eine Entwicklung des Berliner Instituts. Wissensmanagement und Qualifizierung Das Wissen von Prozessexperten ist für Unternehmen eine ebenso essenzielle Ressource wie Energie oder das Ausgangsmaterial von Produkten. Dieses Wissen unternehmensweit verfügbar zu machen, setzt effektive Wissensmanagement-Lösungen voraus. Darüber hinaus erzeugen insbesondere Digitalisierung und Vernetzung sowie deren unternehmensindividuelle Ausgestaltung einen erhöhten Bedarf, Fertigkeiten vonMitarbeiternweiterzuentwickeln. Hier spielen intuitive Trainingsmethoden eine wichtige Rolle. TechnologieorientierteWeiterbildungen sowie Serious Games und realitätsnahe Lernfabriken, in denen Produktionsmanagement- und -steuerungsmethoden interaktiv vermittelt werden, ermöglichenMitarbeitern aller Hierarchieebenen, Lerninhalte hautnah zu erleben und gezielt Kompetenzen zu entwickeln. Der Mensch im Mittelpunkt Fortsetzung von Seite 8 ErgoJack-Technologieintegration in Exoskelette Foto: Henning Schmidt
RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=