••• 7 ••• Branchennews Industriestrategie Fokus auf Stärkung der Resilienz richtig Nachdem die erste Hälfte der Legislaturperiode von Maßnahmen zur Krisenbewältigung geprägt war, formul ier t das Bundesminister ium für Wi r tschaft und Klimaschutz (BMWK) mit der Industriestrategie wichtige Punkte für eine aktive und zukunftsger ichtete Politik, so Sarah Bäumchen, Mitglied der ZVEI -Geschäftsleitung. „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Industriestrategie die Resilienz Europas bei Schlüsseltechnologien deutlich stärken will. Gezielte Investitionen in Transformationstechnologien wie etwa Mikroelektronik, Batterien und Netzkomponenten sind notwendig, um sich robuster aufzustellen und zugleich die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Industriestrategie geht diese Herausforderung offensiv an und kann damit entscheidend zu einer stärkeren Souveränität in der aktuell herausfordernden geopolitischen Lage beitragen.“ Positiv bewertet der ZVEI, dass das BMWK die Bedeutung der Industr ie für Wachstum und Wohlstand herausstellt und die wichtige Rolle der bestehenden Wertschöpfungsnetzwerke betont. Um diese zu erhalten und weiterzuentwickeln, sind die passenden Rahmenbedingungen für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe zu schaffen. Dafür fehle in der Industriestrategie jedoch ein klares Signal zur breiten Entlastung der Unternehmen bei den Stromkosten über einen Brückenstrompreis für wenige hinaus. „Die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß und die Absenkung weiterer Umlagen und Abgaben wären wichtige Signale, die derzeit noch ausstehen. Bezahlbare Strompreise sind Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und mehr Klimaschutz. Denn nur mit niedrigeren Strompreisen für alle können wir Investitionen in klimaschonende, strombasierte Technologien voranbr ingen,“ so Bäumchen. Dazu kommt, dass es weiterhin eine deutliche Beschleunigung bei Genehmigungsver fahren und dem Abbau von Bürokratie brauche. Und das nicht nur punktuell für einzelne Teilbranchen, sondern für den gesamten Wirtschaftsstandort. Zudem fehlten Vorschläge zur allgemeinen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch konkrete Entlastungsmaßnahmen. Der ZVEI unterstützt die Forderung aus der Industriestrategie, dass auch die digitale Seite der Transformation entschieden vorangetrieben werden muss. Dazu gehör t insbesondere auch eine bessere Digitalisierung des Stromsystems und Anreize für die Datenökonomie, wie etwa Datenräume für die Industrie. Der Strompreis ist weiterhin wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Foto: Pixabay Anzeige Neue Maschinenverordnung und Funktionale Sicherheit im Blickpunkt TÜV SÜD stellt auf der SPS 2023 seine Dienstleistungen und Fachkenntnisse in den Bereichen neue Maschinenverordnung, Funktionale Sicherheit, Cybersicherheit und Radio Equipment Directive (RED) vor. Besucher sind eingeladen, das Team in Halle 4, Stand 521 zu treffen. Die Einführung der neuen Europäischen Maschinenverordnung (MVO) im Juli 2023 und ihre verbindliche Anwendung ab Januar 2027 in der gesamten EU werfen ihre Schatten voraus. Die MVO wird die bestehende Maschinenrichtlinie 2006/42/EG mit wichtigen Änderungen ersetzen. TÜV SÜD ist darauf vorbereitet und informiert über die Details. Die steigende Digitalisierung und Vernetzung in der Industrie haben neue Sicherheitsrisiken hervorgebracht. Die MVO wird spezifische Anforderungen für die Cybersicherheit von Sicherheitssteuerungssystemen, Konformitätssoftware, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Sicherheitsfunktionen sowie für autonome und ferngesteuerte Maschinen und Cobots einführen. Eine bedeutende Neuerung ist die verpflichtende Konformitätsbewertung für bestimmte Produktkategorien durch eine Benannte Stelle, die Produkte mit hohem Risiko betrifft, wie Fahrzeughebebühnen oder selbstlernende Maschinen. Die MVO weitet zudem ihren Anwendungsbereich aus, sodass die Lieferkette, einschließlich Händler von (Gebraucht-)Maschinen, konkrete Verpflichtungen im Zusammenhang mit der neuen Verordnung hat. Gleichzeitig erleichtert die MVO die Digitalisierung von Montage- und Betriebsanleitungen sowie der EU-Konformitätserklärung, was Verwaltungsaufwand und Kosten für Hersteller reduzieren soll. Hersteller sollten sich bereits jetzt auf die neuen Vorschriften vorbereiten, da die Umsetzung voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. TÜV SÜD-Dienstleistungen für Funktionale Sicherheit Die steigende Digitalisierung und Automatisierung in der Industrie erfordern höchste Standards für die Funktionale Sicherheit von Produkten und Anlagen. TÜV SÜD stellt die Funktionsfähigkeit und Sicherheit von elektrischen oder (programmierbaren) elektronischen Systemen sicher, begleitet von der Planung bis zur fachgerechten Entsorgung. Die Dienstleistungen umfassen Prüfungen, Unterstützung bei Entwurf und Einbau, Sicherheitssoftware, Vorabnahmen und Modernisierungsberatung. Dies steigert sowohl die Produktqualität als auch die Produktionseffizienz und Arbeitssicherheit, was Anlagenbauern und Herstellern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft. Cybersicherheit: Den Fortschritt sichern Die zunehmende Bedrohung der ITSicherheit in der Automatisierungstechnik erfordert verstärkte Maßnahmen. Die internationale Normenreihe IEC 62443 bietet den Rahmen für die IT-Sicherheit von cyber-physischen Systemen in der Industrie. TÜV SÜD-Zertifizierungen für den Lebenszyklus der sicheren Produktentwicklung und Sicherheitsprogramme sind essenziell für Hersteller, Integratoren und Dienstleister. TÜV SÜD bietet zusätzlich Schulungen, Gap-Analysen, Sicherheitsrisikobewertungen und Threat Modeling sowie umfassende Tests und Produktbewertungen. Hersteller von Autonomous Mobile Robots, Fahrerlosen Transportsystemen und elektronischen Antriebssystemen erhalten Unterstützung von der Entwicklung bis zum globalen Marktzugang. RED-Leitlinien: Drahtlose Innovation und Konformität Die delegierte Verordnung (EU) 2022/30 zur Ergänzung der Funkanlagenrichtlinie (RED) 2014/53/ EU wird ab dem 1. August 2024 verbindlich. Elektronische Produkte, die zur Funkkommunikation oder -ortung Funkwellen ausstrahlen oder empfangen, müssen dann eine Konformitätsbewertung bezüglich der Cybersicherheitsanforderungen durchlaufen, bevor sie in der EU in Verkehr gebracht werden dürfen. TÜV SÜD als Benannte Stelle in der EU unterstützt Hersteller von drahtlosen Geräten bei der Einhaltung dieser Anforderungen. Mit akkreditierten Testlaboren und qualifizierten Experten ist TÜV SÜD optimal aufgestellt, um Kunden weltweit zu unterstützen. Weitere Informationen: www.tuvsud.com/de-de/branchen/ produzierende-industrie
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