SPS 2019

••• 18••• Branchennews Industrie 4.0 ohne Stolpersteine einführen Forschungsprojekt SORISMA hilft Unternehmen, Risiken zu minimieren I ndustrie 4.0 ist die Vision, der Weg dahin aber oft kompliziert und schwer zu überblicken. Das Forschungsprojekt SORISMA – „Soziotechnisches Risikoma- nagement bei der Einführung von Industrie 4.0“ systematisiert die Zusammenhänge der Fakto- ren Technik, Organisation und Mensch und hilft Unternehmen, Risiken bei der Einführung von In- dustrie 4.0 zu minimieren. Dafür wird es vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 2,7 Millionen Euro geför- dert. Industrie 4.0, die intelligente Ver- netzung von Maschinen und gan- zen Abläufen, bringt Unterneh- men viele Vorteile und ist künftig wichtiger Erfolgsfaktor für ihre Wirtschaftlichkeit. Die Umset- zung ist allerdings ein umfangrei- cher Prozess. Er beschränkt sich nicht auf die Einführung neuer Technologien, sondern hat gro- ße Auswirkungen auf die ganze Organisation. Die Investition für intelligente Montage-Assistenten in der Produktion zahlt sich bei- spielsweise nur aus, wenn sich der Assistent auch gut in die Ar- beitsabläufe der Mitarbeitenden einfügt und von diesen akzeptiert wird. „Stolpersteine für eine er- folgreiche Einführung von Indust- rie 4.0 sind oft schwer abzuschät- zende Risiken zwischen Technik, Organisation und Mensch. SORIS- MA wird Methoden entwickeln, mit denen Betriebe diese Zusam- menhänge frühzeitig erfassen und mögliche Risiken erkennen sowie minimieren. So können sie Industrie 4.0 langfristig erfolg- reich einführen“, erläutert Prof. Roman Dumitrescu (Direktor am Fraunhofer IEM und Vorstand des Heinz Nixdorf Instituts der Univer- sität Paderborn). In dem dreijährigen Forschungs- projekt erarbeiten das Fraunho- fer IEM, das Fraunhofer IML, das Heinz Nixdorf Institut der Uni- versität Paderborn, die Unity AG und myview systems Methoden, mit denen Unternehmen die Aus- wirkungen von Industrie 4.0 auf ihre gesamte Wertschöpfungs- kette analysieren und mögliche Risiken erkennen und bewerten können. Bei der Einführen der In- dustrie-4.0-Technologien profitie- ren Betriebe dann von Methoden, mit denen sie mögliche Gefahren überwachen und steuern können. „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen wird SORISMA ei- nen wertvollen Methoden-Bau- kasten und Best Practices für die risikooptimierte Einführung von soziotechnischen Industrie-4.0- Lösungen zur Verfügung stellen. Auch ohne große Investition in eigene Innovations- und Entwick- lungstätigkeiten haben sie Zugriff auf praxiserprobte Forschungs- ergebnisse“, betont Daniela Hob- scheidt, SORISMA-Projektleiterin vom Fraunhofer IEM. Wichtige Grundlagen dafür liefern die An- wenderunternehmen thyssen- krupp Industrial Solutions AG, MIT – Moderne Industrietechnik, westaflex und Beulco. Sie bringen ihre bisherigen Erfahrungen mit Industrie 4.0, aber auch Wünsche und Bedarfe ein und stellen so die Praxisrelevanz der Forschungsin- halte sicher. Interessierte Unternehmen kön- nen künftig über ein Online-Tool auf alle Projektergebnisse zugrei- fen, Pilotprojekte studieren und mit den Methoden arbeiten. Mit Industrie 4.0 Maschinen intelligent vernetzen Foto: Louis Reed, Unsplash AMA Innovationspreis für Ideen aus Sensorik und Messtechnik Einsendeschluss für innovative Forschungs- und Entwicklungslösungen ist der 29. Januar 2020 Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik (AMA) ruft For- scher und Entwickler auf, innova- tive Projekte und Produktideen aus der Sensorik und Messtechnik bis zum 29. Januar 2020 einzurei- chen. Bewerben können sich Einzelper- sonen und Entwicklerteams aus Unternehmen und Forschungs- einrichtungen mit innovativen Forschungs- und Entwicklungs- lösungen, die eine erkennbare Marktrelevanz aufzeigen. Der re- nommierte AMA Innovationspreis ist mit einem Preisgeld von 10000 Euro dotiert. Zusätzlich können sich Unternehmen um den Son- derpreis „Junges Unternehmen“ bewerben, wenn sie nicht länger als fünf Jahre am Markt sind, we- niger als 50 Mitarbeiter beschäf- tigen und einen Jahresumsatz unter zehn Millionen Euro erwirt- schaften. Der Gewinner in dieser Sonderkategorie erhält einen kostenlosen Messestand auf der SENSOR+TEST 2020 in Nürnberg. Seit 20 Jahren zeichnet der AMA Verband innovative Forscher und Entwickler mit dem AMA Inno- vationspreis aus. Das Besondere: Das Preisgeld geht direkt an die Entwickler und nicht an die Fir- men und Institutionen. Die Jury setzt sich zusammen aus Bran- chenexperten aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Diese legen bei der Beurteilung besonderen Wert auf die wissenschaftliche Leistung, den Innovationsgrad und die zu erwartende Marktrelevanz. „Digitale Innovationen durch- dringen nahezu alle Bereiche des Lebens, sie verändern die Arbeit, die Kommunikation und ermöglichen neue Produkte und Services. Allen gemein ist, dass sie auf den Daten basieren, die Sensoren erfassen und auswer- ten. Der AMA Innovationspreis bietet innovativen Köpfen aus aller Welt die Gelegenheit, die eigenen Entwicklungen einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren“, sagt der Juryvor- sitzende Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes. „Wir freuen uns auf die Entwick- lungen innovativer Unternehmen und Institute, ob etabliert oder Neugründungen. Diese können sich zusätzlich zum Hauptpreis auch auf die Sonderkategorie ‚Junges Unternehmen‘ bewer- ben. Das Gewinnerteam dieser Kategorie erhält einen kosten- freien Messestand auf der Fach- messe SENSOR+TEST 2020.“ Teilnahmebedingungen und Aus- schreibungsunterlagen für den AMA Innovationspreis 2020 und die Sonderkategorie „Junges Unternehmen“ sowie Broschü- ren mit den Preisträgern und allen Bewerbungen aus vergan- genen Jahren stehen kostenfrei zur Verfügung. Einsendeschluss ist der 29. Januar 2020. Die nomi- nierten Teams und die Gewinner des Sonderpreises werden auf der AMA Pressekonferenz am 12. März 2020 bekannt gegeben. Die Gewinner des AMA Innovati- onspreises 2020 werden auf der Eröffnungsfeier der Sensor and Measurement Science Internati- onal (SMSI) 2020 am 22. Juni 2020 in Nürnberg ausgezeichnet. AMA verleiht Preis für innovative Ideen. Foto: AMA / Oertwig

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=