RehaCare 2018
•••8••• Innovationen Mit dem Rollstuhl über Rampen aufs Wasser Fachhochschule Kiel entwickelt mit Partnern ein Boot für Ältere und Menschen mit Behinderung S tudenten und Dozenten der Fachhochschule (FH) Kiel ha- ben gemeinsammit dem Verbrau- cherschutzverein für ältere und behinderte Menschen Kiel ein so- genanntes Handicap-Boot entwi- ckelt. Auf den Katamaran können Rollstuhlfahrer über eine Rampe fahren und es autonom steuern über ein elektrisches Antriebs- und Steuerungssystem. Gebaut wurde das Handicap-Boot von ei- ner Kieler Yacht- und Bootswerft. Das Handicap-Boot ist ein etwa fünf Meter langer und zweiein- halb Meter breiter Katamaran mit geringem Tiefgang und hoher Stabilität. Rollstuhlfahrer können über eine Rampe auf das Boot gelangen und dieses mithilfe ei- nes Elektroantriebes autonom nutzen. 2015 fertigten Studenten des Schiff-und Maschinenbaus sowie der Betriebswirtschaft erste Studien unter der Leitung der Professoren Sven Olaf Neu- mann (Fachbereich Maschinen- wesen) und Hans Klaus (Fach- bereich Wirtschaft) sowie von Dipl.-Ing. Claus-Dieter Schulz an. Schulz gehört dem Vorstand des Verbraucherschutzvereins für äl- tere und behinderte Menschen Kiel an und engagiert sich unter anderem in der Sparte Handicap Tourismus. Von ihm und anderen Mitstreitern stammt die Anre- gung, ein Boot mit Wasserstrahl- antrieb und Bugstrahlruder zu entwickeln. In die Entwicklung des Bootes waren Behinderte von Anfang an involviert, an der FH Kiel sind nun die vier Fachbereiche Maschinen- bau, Informatik und Elektrotech- nik, Wirtschaft und Medien betei- ligt, erklärt Professor Neumann: „Das Projekt Handicap-Boot steht für interdisziplinäres Arbeiten in Generationen überspannenden Teams, um integrative, nachhalti- ge Produkte zu entwickeln.“ Die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schles- wig-Holstein (WTSH) fördert das Projekt mit einem Landes- zuschuss in Höhe von knapp 62 000 Euro aus dem Förderpro- gramm „Anwendungsorientier- te Forschung, Innovationen und Technologietransfer – FIT des Landesprogramms Wirtschaft“. „Die Stärkung der Teilhabe be- hinderter Menschen an Freizeit- aktivitäten auf dem Wasser rückt immer mehr in den Vordergrund des Interesses für die wachsen- de Sparte Handicap-Tourismus“, meint Raimund Stieler von der WTSH-Förderabteilung. Bei Sonnenschein und einer kalten Brise ist die Erstwasserung des Han- dicap-Bootes geglückt. Foto: Matthias Pilch / FH Kiel API DE GmbH www.apide.de Halle: 6 • Stand: D78 Beluga Tauchsport GmbH www.beluga-healthcare.de Halle: 3 • Stand: B31 Bentronic Gesellschaft für Medizintechnik GmbH www.bentronic.de Halle: 3 • Stand: C54 Code-Q Oy www.code-q.fi Halle: 5 • Stand: B05 EFP Nordic AS www.komfyrvakt.no Halle: 3 • Stand: F21 Kuori Oy www.kuori.tech Halle: 5 • Stand: B05 Robert ApS www.myrobert.com Halle: 4 • Stand: C29 Schwalbe - Ralf Bohle GmbH www.schwalbe.com Halle: 6 • Stand: B56 Therapie Park www.therapiepark.de Halle: 3 • Stand: J45 Vilhelm Hertz www.vilhelm-hertz.dk Halle: 3 • Stand: G62 Messetelegramm Anzeige Schneller hinsetzen Neuer „Easy Bus“ für mehr Mobilität im Alter Ein Bushersteller hat gemeinsam mit ei- nem Nahverkehrsunternehmen und der Hochschule Fresenius einen neuen Linien- bus konzipiert, mit dem ältere oder in der Mobilität eingeschränkte Personen siche- rer ihre Wegstrecken zurücklegen kön- nen. Das erste Fahrzeug mit dem Namen „Easy Bus“ ist bereits fertiggestellt und im Raum Aschaffenburg im Einsatz. Die Innen- raumkonzeption des Busses geht auf For- schungsergebnisse der Hochschule Frese- nius zurück. Eine wesentliche Neuerung besteht darin, dass auch die vordere Tür mit einer Klapp- rampe ausgestattet ist. Die vordere Ein- gangstür und der vordere Gangbereich sind breiter. Menschen mit Rollator können des- halb jetzt auch vorn einsteigen. Es besteht direkter Kontakt mit dem Busfahrer. Er nimmt die Personen wahr und weiß, dass sie mehr Zeit benötigen könnten. Auch der Fahrkartenkauf kann direkt erfolgen, ohne dass man wie bisher von der mittleren Tür erst nach vorn muss. Im Fahrgastraum be- finden sich spezielle Abstellplätze für Rol- latoren, direkt daneben können sich die Menschen setzen. Zwei Sitzplätze sind er- höht und erleichtern so das Hinsetzen und Aufstehen. Auf dem Boden weisen deutlich sichtbare gelbe Markierungen den Weg. Ebenfalls gelb markiert sind die Haltestan- gen an den Türen vorn und in der Mitte. Dies erleichtert die Orientierung und Infor- mationsverarbeitung. An der Seitenwand sind Halterungen für Gehhilfen angebracht. Im Mai führte Professor Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Ge- sundheitsforschung an der Hochschule Fre- senius, im neuen Bus Messungen mit Perso- nen mit altersbedingten Einschränkungen durch und verglich diese mit Ergebnissen herkömmlicher Busse. Relevant war dabei die Zeit vom Einstieg bis zum sicheren Sit- zen. „Dauerte dieser Vorgang vormals im Schnitt etwas über 15 Sekunden, sind die Menschen im neuen Modell ummehr als 20 Prozent schneller“, sagt Haas. Viel Platz und ausgeklügeltes Leitsys- tem im neuen „Easy Bus“ Foto: IVECO BUS New competence center The Orthopedic University Hospital Heidelberg and Fraunhofer IPA have jointly founded a competence center. A focus of the internation- al expert groups – “Motion Lab” at the University Hospital and Fraun- hofer IPA’s „Biomechatronic Systems“ department – is to investigate, develop and medically improve aids such as orthotics and prosthetics as well as other auxiliary systems for people with restricted mobility. The cooperation covers research, development and testing of ortho- paedic aids. The findings will be used in clinical patient treatment.
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