REHACARE 2017

••• 11 ••• Branchennews Z ur beruflichen Inklusion er- fährt die Bevölkerung bislang kaum etwas in den Medien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Un- tersuchung, die die Berufsgenos- senschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in Auftrag gegeben hat. Obwohl fast zehn Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland leben, davon 7,6 Millionen mit schweren Beeinträchtigungen, spielen sie in deutschen Leitmedi- en kaum eine Rolle. Die Auswertung von mehr als 1,2 Millionen Beiträgen aus TV- und Radio-Nachrichten, Wochen- medien und Tageszeitungen im Zeitraum 2012 bis 2016 durch das Schweizer Medienforschungs- institut Media Tenor Internatio- nal zeigt: Es müsste mindestens zehnmal mehr über Menschen mit schweren Behinderungen berich- tet werden, damit ein relevanter Anteil der Bevölkerung wüsste, wie es um ihre Lage bestellt ist. Wenn über Menschen mit Behin- derungen berichtet wurde, ging es eher um Behindertenpolitik, Sport oder Gesundheit. Auch die Inklusion in Schulen wurde deut- lich häufiger thematisiert als die Teilhabe am Berufsleben. Dabei sind hierzulande über eine Million Menschen mit erheblichen Beein- trächtigungen berufstätig. Insge- samt leben in Deutschland etwa drei Millionen Menschen mit er- heblichen Beeinträchtigungen im Erwerbsalter. Ferner ergab die Analyse, dass die Mediendarstellung von Behinder- ten teilweise noch stark von der Selbstwahrnehmung dieser Grup- pe abweicht und falsche Sprach- bilder dominieren. So entstanden in der Medienberichterstattung häufig Bilder von „Helden“, die ihr Schicksal „trotz Behinderung“ meistern – oder von „Opfern“, die – „an den Rollstuhl gefesselt“ – vermeintlich das Mitleid der Ge- sellschaft benötigen. Angesichts der Studienergebnisse empfiehlt das Medienforschungsteam eine häufigere und professionellere Berichterstattung. Behinderte am Arbeitsplatz kommen in den Medien kaum vor. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de Besser als die Wirklichkeit? Studie zur Medienberichterstattung über Inklusion im Arbeitsleben 1000. Pflegekraft Ausländische Fachleute für Deutschland Seit gut vier Jahren gewinnen und qualifizieren die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Deutsche Ge- sellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Programm Triple Win Pflegekräfte aus Ser- bien, Bosnien-Herzegowina und den Philippinen für den Deutschen Arbeitsmarkt. Im März ist Tunesien als viertes Land in das Programm aufgenommen wor- den. Über Triple Win werden Pflegekräfte gewonnen, vorbereitet und bei ihrer Integration am Arbeitsplatz unterstützt, bis hin zur Anerkennung der ausländi- schen Abschlüsse in Deutschland. Am 31. Juli wurde nun in München die 1 000. Triple- Win-Pflegekraft begrüßt: Jannette Dela Cruz stammt von den Philippinen und ist ausgebildete Kranken- pflegerin. Nach der sprachlichen und kulturellen Vorbereitung nimmt sie nun ihre Tätigkeit in einer Altenpflegeeinrichtung des Caritasverbandes Mün- chen auf. In den Ländern, die am Triple-Win-Projekt teilnehmen, gibt es einen Überschuss an gut ausge- bildeten Pflegekräften, die keine adäquate Beschäfti- gung in ihrem Herkunftsland finden. „In Deutschland dagegen wächst der Bedarf an qualifizierten Alten-, Gesundheits- und Krankenpflegekräften. Grund ist unter anderem die demografische Entwicklung. Na- türlich versuchen wir, auch die inländischen Reserven zu mobilisieren und bei jungen Leuten für eine Ausbil- dung im Pflegebereich zu werben. Andererseits brau- chen wir die ausländischen Kräfte und wollen diesen Menschen auch dauerhaft eine gute Perspektive bie- ten“, erläutert Raimund Becker, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit. Messehighlight Düsseldorf barrierefrei erleben. Informationen zu barrierefreien Stadtführungen, Hotelzimmern und Sehenswürdigkeiten erhalten Sie bei der Düsseldorf Tourismus GmbH: Tel.: +49 211 17 202-854 E-Mail: info@duesseldorf-barrierefrei.de Besuchen Sie uns in Halle 5, Stand B24 www.duesseldorf-barrierefrei.de

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