••• 7 ••• Branchennews Prozessüberwachung ist im Fokus Foto: Pixabay Forschungsprojekt „SteP-in“ Innovative Möglichkeiten zur Prozessüberwachung bei Dichtstoffen Das Kunststoff-Zentrum SKZ und das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM setzten in dem neuen IGFForschungsprojekt „SteP-in“ auf mehrere, zerstörungsfreie Prüfmethoden, um die Qualitätssicherung an Dichtmassen voranzutreiben. Um den Aushärtefortschritt inline zu bestimmen, werden moderne Techniken wie der Luftultraschall und die optische Profilometrie eingesetzt und KI-basierte Aushärtemodelle entwickelt. Lufteinschlüsse und andere Mängel sollen mit einer neuen Thermografie-Technik detektierbar werden. Inlinefähige Messtechniken sollen zukünftig die Qualitätssicherung von applizierten Dichtstoffen ermöglichen Dichtmassen haben durch ihre umfassenden Funktionen viele Einsatzbereiche, von alltäglichen Anwendungen im Eigenheim bis hin zu Hochleistungsanwendungen in der Luft- und Raumfahrt. Häufig wird bei der Anwendung auf die vomHersteller angegebene Aushärtezeit zurückgegriffen und mit einem Sicherheitsfaktor beaufschlagt oder es werden prozessbegleitende Messungen an separaten Proben durchgeführt. Dabei werden der zusätzliche Mehraufwand oder unnötig lange Haltezeiten vor den nächsten Prozessschritten in Kauf genommen. Einsatz von Luftultraschall und optischer Profilometrie Um einen effizienteren Prozess zu ermöglichen, forschen das SKZ und das Fraunhofer IFAM aktuell an berührungslosen Prüfmethoden, mit denen der Aushärtefortschritt inline bestimmt werden kann. Dafür werden der luftgekoppelte Ultraschall, kurz Luftultraschall, und die optische Profilometrie eingesetzt. Mithilfe von Luftultraschall können Änderungen in der Dichte oder den elastischen Eigenschaften des Dichtstoffs ermittelt werden, während die optische Profilometrie den Schrumpf bei der Aushärtung mit einer Auflösung im µm-Bereich messen kann. Trainieren einer künstlichen Intelligenz Die gemessenen Größen sollen zusammen mit weiteren Einflussfaktoren wie Umgebungstemperatur und -luftfeuchtigkeit für das Trainieren einer künstlichen Intelligenz genutzt werden. Somit können Aushärtemodelle entwickelt werden, mit denen eine zuverlässige Bestimmung des Aushärtefortschritts möglich ist. Dabei sollen verschiedene Dichtstoffe und unterschiedliche Fugenformen untersucht werden, umdieMethoden für die industrielle Anwendung auszulegen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen die Messmethoden dann auch an realen Bauteilen getestet werden. Detektion typischer Fehler Als weiterer Bestandteil des Forschungsprojekts soll eine Messmethode entwickelt werden, mit der typische Fehler wie Lufteinschlüsse oder Ablösungen in den Abdichtungen detektiert werden können. Solche Mängel fallen bei einer Sichtkontrolle meist nicht auf, können die Leistungsfähigkeit bei der Anwendung allerdings deutlich einschränken oder sogar zu einem Sicherheitsrisiko führen. Hierfür wird ein Messansatz, basierend auf der aktiven Thermografie, weiterentwickelt, bei der das Bauteil periodisch mit mehreren Lichtblitzen erwärmt wird. Suche nach interessierten Unternehmen Interessierte Unternehmen können sich im Rahmen eines projektbegleitenden Ausschusses kostenfrei und unverbindlich am Projekt beteiligen und damit vorwettbewerbliche Forschungsergebnisse aus erster Hand gewinnen. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Messtechniken an den individuellen Produkten der Unternehmen des Projektausschusses zu erproben. Auf diese Weise können interessierte Unternehmen die Eignung der inlinefähigen Methoden unmittelbar für sich abschätzen. Zum Projekt: Das neu gestartete IGF-Forschungsvorhaben 01IF23269N mit dem Kurztitel „SteP-in“ knüpft an die Erkenntnisse des abgeschlossenen Projekts „Aushärteüberwachung von Dichtmassen“ (IGF 20427 N) an und wird über das DLR im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. Das SKZ bedankt sich für die finanzielle Unterstützung. Applikation eines Dichtstoffs in einen Prüfkörper Foto: Daniel Hoffmann, SKZ Impulsgeber für Metallbranche Wichtige Updates aus der Branche, zahlreiche Veranstaltungen und intensive Gespräche: 65.584 Fachbesucherinnen und -besucher aus 78 Ländern nutzten die AMB, um sich zu aktuellen Technologien und Trendthemen zu informieren und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen oder auszubauen. Stark geprägt war die AMB 2024 vom Thema Industrie 4.0. An vielen Messeständen sowie bei der Sonderschau der Initiative umati (universal machine technology interface) konnten sich Interessierte zu intelligenten Netzwerken, Schnittstellen, kollaborativer Robotik und KI informieren. Auf einer 100 Quadratmeter großen Sonderfläche im Eingangsbereich Ost erlebten dieMessegäste bei der SmartFactory hautnah, wieMaschinen miteinander kommunizieren. Mehrere Firmen demonstrierten dort anhand der Live-Produktion eines Multi-Tools, wie Systeme über Schnittstellen zusammenspielen. Wie sehr das Thema KI die Branche beschäftigt, zeigte sich auch auf der AMB Stage imRahmen des „Expertentalks KI in der Fertigungsindustrie“ mit anschließendemMeet the Experts. ATEQ Gesellschaft für Messtechnik mbH www.ateq.de Halle: 5 • Stand: 5211 AUNOVIS GmbH www.aunovis.de Halle: 5 • Stand: 5338 Covatec SA www.covatec.ch Halle: 5 • Stand: 5001 IFC Intelligent Feeding Components GmbH www.ifc-online.com Halle: 5 • Stand: 5203 Köberlein & Seigert GmbH www.koeberlein-seigert. com Halle: 5 • Stand: 5329 MAFU Automation GmbH www.mafu.de Halle: 5 • Stand: 5101 Nichtaussteller: Zimmer GmbH www.zimmer-group.com Messetelegramm Anzeige
RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=