LogiMAT 2016

•••3••• Interview Industrie 4.0 im Selbstversuch DIEMESSE im Gespräch mit Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e.V. Herr Altes, der AIM-Verband prä- sentiert auf der LogiMAT das Tra- cking & Tracing Theatre (T&TT). Was verbirgt sich hinter diesem Szenario? Das Tracking & Tracing Theatre (T&TT) ist ein seit vielen Jahren auf verschiedenen Messen belieb- tes Live-Szenario, in dem AutoID- getriebene Prozesse anschaulich und zum Teil interaktiv dargestellt werden. Auf der diesjährigen LogiMAT wird es ganz konkret um die Umsetzung von Industrie 4.0 in Logistik und Produktion gehen – inklusive einer Selbst- demo für Besucher (Halle 4/F02). Ausgewählte Stationen im T&TT sind zum Beispiel: Pick-by-Vision, Systemdrucker für Barcode und RFID, RFID-Identifikation, Indoor- RTLS, flexible Versandetiketten sowie die Veranschaulichung von Systemintegration und mobiler Datenkommunikation. Mit einem interaktiven Ansatz wol- len Sie das Thema Industrie 4.0 auf der Messe erfahrbar machen. Was erwartet die Besucher konkret? Bereits im Eingangsbereich Ost der LogiMAT werden die Besu- cher auf das T&TT hingewiesen. Sie können selbstständig einen beispielhaften Produktionsauf- trag erstellen und eine Produk- tionskarte mit Datamat- rix-Code als Datenträger drucken. Damit durchlau- fen sie die vier weiteren Prozessschritte gemäß In- dustrie 4.0: Pick-by-Light, Vorproduktion, Endferti- gung und Qualitätskontrol- le. Für diese Einzelschritte in der Produktion wird kei- ne Datenverbindung mehr zu führenden Softwaresys- temen (zum Beispiel zum MES, Manufacturing Exe- cution System) benötigt, weil die Objekte die Daten mit sich führen – ein Merk- mal von Cyber Physical Sys- tems (CPS). Am Ende wird ein elektronisches Liefera- vis erstellt und im Sinne von EDI (Electronic Data Interchange) als E-Mail an den Besucher versen- det. Welches Ziel verfolgen Sie mit die- ser Demo-Sektion? Was soll der Messebesucher mitnehmen? Der Messebesucher kann in täg- lich mehreren geführten Rund- gängen nicht nur Produkte (Hard- ware, Software, Maschinen, Displays etc.) sehen, sondern „Technologien at work“; also live Prozesse begleiten, wie sie im Unternehmensalltag vorkommen können. Technologien, insbeson- dere diejenigen der Automati- schen Identifikation, werden so anschaulich und nachvollziehbar – denn letztendlich geht es dem Messebesucher um Lösungen und nicht um Bits und Bytes. Zusammen mit der OPC Founda- tion hat der AIM-Verband die Auto- ID Companion-Specification für die Datenkommunikation von AutoID- Readern verfasst, die Wirkungs- weise zeigen Sie erstmals im Tra- cking & Tracing Theatre. Welches Ziel verfolgen Sie damit? Interoperabilität von Objekten und Systemen – seien es zum Bei- spiel Maschinen und Werkstücke oder Behälter und Transportsys- teme oder IT-Systeme und Digital Devices – ist die zentrale Heraus- forderung an Industrie 4.0 und mithin auch an Logistik 4.0. Die OPC Foundation steht mit OPC UA (Unified Architecture) für diese Interoperabilität – und OPC UA ist weit mehr als ein Protokoll: OPC UA ermöglicht Informations- Modellierung, die Einrichtung von Zugriffsrechten, Security by Design und eben besagte immens wichtige Interope- rabilität – kurz: Eigenschaf- ten, die Industrie 4.0 drin- gend benötigt. Das T&TT zeigt entspre- chend eine Client-Server- Plattform mit OPC UA zur standardisierten Integration von AutoID-Readern in diese Ketten der automatischen Datenkommunikation – und genau dazu ist die erwähnte AutoID Companion Specifi- cation in einem gemeinsa- men Arbeitskreis der OPC Foundation und AIM erar- beitet worden. In Halle 4/C51 veranstaltet der AIM- Verband mit Blick auf Industrie 4.0 zudem ein Expertenforum. Was steht hierbei auf Ihrer Agenda? Moderiert von meinem Vorgän- ger, Wolf-Rüdiger Hansen, der auch noch das T&TT auf der Logi- MAT zusammen mit mir betreuen wird, stehen folgende Themen auf der Agenda des AIM-Forums mit dem Titel „AutoID und Sen- sorik im Lichte von Industrie 4.0 – Neue Aspekte zur Digitalisierung des Materialflusses“: Systeme für die automatische Identifikation und Sensoren – Elemente der Cy- ber Physical Systems unter Indus- trie 4.0; Sensoren: Wichtige Kom- ponenten zur Digitalisierung des Datenflusses unter Industrie 4.0; Industrie 4.0: ERP-Integration aus der Sicht bewegter Objekte so- wie die Frage „Wie können KMU für Industrie 4.0 sensibilisiert und Barrieren überwunden werden?“ Die LogiMAT öffnet am 8. März in Stuttgart ihre Pforten. Auf welche Innovationen sind Sie persönlich gespannt, welche weiteren Trends zeichnen sich in diesem Jahr ab? Ganz besonders gespannt bin ich vor dem Hintergrund der durch unseren Verband repräsentier- ten Branche natürlich auf AutoID- getriebene Lösungen für Logistik 4.0. Und was die von Ihnen erfragten Trends betrifft, so bin ich neugie- rig, wie sich das Thema „Service- Roboter“ entwickeln und was die LogiMAT-Community dazu beitra- gen wird. Herr Altes, vielen Dank für das Ge- spräch. Mit einer interaktiven Selbst- demo macht der AIM die Um- setzung von Industrie 4.0 in Logistik und Produktion für die LogiMAT-Besucher konkret nachvollziehbar. „Sie können selbstständig einen beispielhaf- ten Produktionsauftrag erstel- len und eine Produktionskarte mit Datamatrix-Code als Daten- träger drucken“, erläutert AIM- Chef Peter Altes im Gespräch mit DIE MESSE das Konzept. „Damit durchlaufen sie die vier weiteren Prozessschritte gemäß Industrie 4.0: Pick-by-Light, Vor- produktion, Endfertigung und Qualitätskontrolle.“ Am Ende wird ein elektronisches Liefer- avis erstellt und als E-Mail an den Besucher versendet. Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e. V. Foto: AIM-D e.V. Interaktiver Ansatz AIM-D e. V. (kurz: AIM) mit Sitz in Lampertheim (Süd-Hessen) ist der führende Industrieverband für Automatische Identifikation (AutoID), Mobile Datenerfas- sung und Kommunikation sowie Mobile IT-Systeme. Der Verband fördert den Einsatz und die Standardisierung von AutoID-Technologien und -Ver- fahren. Technologien wie RFID, NFC, Barcode, 2D Codes, indus- trielle Sensorik und RTLS (Real- Time Location Systems) werden gleichermaßen gefördert. AIM repräsentiert über 120 Mitglie- der aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. AIM-Mitglieder sind Unterneh- men aller Größenordnungen, die Technologien, Lösungen und Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören auch Universitäts- und Forschungsinstitute sowie an- dere Verbände. Unter dem Dach von AIM Global und AIM Euro- pe unterstützt AIM die globale Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder. Trendthema „Service-Roboter“ Das Live-Szenario Tracking & Tracing Theatre (T&TT) stellt AutoID-getriebene Prozesse an- schaulich und zum Teil interaktiv dar. Auf der diesjährigen LogiMAT wird es ganz konkret um die Umsetzung von Industrie 4.0 in Logistik und Produktion gehen. Foto: AIM-D e.V.

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