Ligna 2019

•••3••• Interview Ende der babylonischen Sprachverwirrung DIEMESSE im Gespräch mit Oliver Stern, Robotertechnik-Abteilungsleiter am RIF Herr Stern, die Akteure in der Wald- und Forstwirtschaft in NRW nutzen bisher die unterschiedlichs- ten IT-Systeme. Wohin kann diese „babylonische Sprachverwirrung“ im Cluster Wald und Holz führen? Wir erleben, dass Insellösungen entstehen, die jeweils einzelne Probleme lösen und die Problem- lösungen im Detail optimieren, aber mangels Datenaustausch un- tereinander wichtige Aspekte aus- blenden. Bei den komplexen Auf- gabenstellungen, denen wir im Wald gegenüberstehen, geraten Einzelne so schnell auf den sprich- wörtlichen „Holzweg“. Anders gesagt: Verloren geht der Blick für das große Ganze. Für ein durch- gängiges, nachhaltiges Rohstoff- management und eine effiziente Holz- und Biomassemobilisierung benötigen wir jedoch Systeme, die schnell und unkompliziert mit- einander in den Austausch treten können. Das RIF Institut für Forschung und Transfer hat mit dem Forschungs- projekt ClusterWIS nun eine Soft- warelösung entwickelt, über die die Beteiligten untereinander kommunizieren und Daten austau- schen können. Auf welche Stan- dards setzen Sie dabei? ClusterWIS ist eine IT-Infrastruk- tur, die auf offene internationale Standards setzt. Eine solide Ba- sis bilden die ISO-Normen für alle technischen Dimen- sionen. Bezogen auf Geoda- ten setzen wir auf die OGC- Standards, die vom Open Geospatial Consortium he- rausgegeben werden und weltweit im Einsatz sind. ClusterWIS organisiert über diese Standards nicht nur die Modellierung und Spei- cherung von Daten, sondern auch den verschlüsselten Datenfluss zwischen den Teilnehmern – und damit zwischen den Anwendungs- programmen und ihren End- geräten. Welche Aufgaben lassen sich mit dem Softwaresystem lösen? ClusterWIS ist als Infrastruktur im Prinzip universell einsetzbar. Clientsysteme können auf dieser Basis ganz unterschiedliche Auf- gaben effizient lösen. Wir haben einige praktische Anwendungen in Form von Referenzszenarien exemplarisch umgesetzt. So ha- ben wir etwa demonstriert, wie Bestandesattribute für einzelne (Klein-)Flächen automatisiert aus Fernerkundungsdaten hergeleitet werden können. Oder wie Holz- erntemaßnahmen ohne System- brüche geplant und durchgeführt werden – bis hin zur On-demand- Lieferung für Bestellungen aus dem Holzverkauf. Forstliche Dienstleister können die Qualität ihrer Beratungs- leistungen verbessern und zum Beispiel Entscheidungen in der biologischen Produktion in ver- schiedenen Szenarien simulieren. Für Waldbesitzer, Dienstleister, Unternehmer und Holzkäufer stel- len wir Auftrags- und Planungsda- ten via ClusterWIS über Webpor- tale bereit. Der Komfortgewinn für alle Seiten ist enorm. Sehr deutlich geworden ist das, als wir konkrete Hinweise zu Förderpro- grammen integriert haben, die jetzt sehr gezielt und dosiert an- gezeigt werden können. ClusterWIS ist ein offenes System. Warum ist das wichtig? Wichtig war uns von Anfang an, dass jeder Herr seiner Daten bleiben kann. Daher erlaubt das System sowohl zentrale als auch dezentrale Datenhaltungen. Die Anwendungsprogramme und Dienste bisheriger Softwareanbie- ter im Cluster Wald & Holz lassen sich in diese offene Infrastruktur mit überschaubarem Aufwand integrieren. Das gilt auch zukünf- tig für neue Anwendungen und Dienste, zum Beispiel in den Be- reichen Baumartenklassifikation, Holzvor ratsberechnung oder Simulation der Be- standsentwicklung. Welche Vorteile kann die Softwarelösung im Cluster Wald und Holz hinsichtlich Nachhaltigkeit und Effizienz bringen? In Sachen Nachhaltigkeit schaffen wir mit ClusterWIS zentrale Voraussetzungen dafür, um die stetig stei- gende Nachfrage nach dem Rohstoff „Holz“ mit den An- forderungen des Klimawan- dels, des Umweltschutzes und der Gesellschaft auf der Basis sorgfältiger und soli- de begründeter Abwägungen in Einklang bringen zu können. Effi- zienzgewinne für einzelne Stake- holder ergeben sich daraus, dass die Prozesse vom Kunden bis zum Produzenten besser verzahnt und aufeinander abgestimmt werden können. Letztlich helfen die durch die ClusterWIS-Infrastruktur allen Beteiligten verfügbar gemachten Anwendungen, teure Fehlplanun- gen und Risiken in einer komple- xen Realität auf ein Minimum zu begrenzen. Das RIF Institut für Forschung und Transfer präsentiert sich auf der Ligna im Pavillon P35, Erdge- schoss, Stand A01. Welche weite- ren Schwerpunkte setzen Sie in Hannover? Wir stellen mit dem Kompetenz- zentrum Wald und Holz 4.0 vor, wie Methoden aus der Industrie 4.0 in die Forstwirtschaft über- tragbar sind. Messebesucher können unsere Smart Forest Labs erleben: Das sind Szenarien, eben- falls basierend auf den Branchen- standards, in denen Hersteller von Maschinen, Geräten und Soft- ware gemeinsam mit Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung neue Produkte und Verfahren für die Forstwirtschaft testen oder Anwender schulen können. Ende der Sprachverwirrung im Cluster Wald und Holz: Mit einer neuen IT-Infrastruktur unter- stützt das RIF Institut für For- schung und Transfer die Betei- ligten bei Datenaustausch und Kommunikation. „ClusterWIS ist als Infrastruktur im Prinzip universell einsetzbar“, betont RIF-Experte Oliver Stern im Ge- spräch mit DIEMESSE . Oliver Stern, Abteilungsleiter Robotertechnik am RIF Institut für Forschung und Transfer e. V. Foto: RIF Workshop für die Akteure im Cluster Wald und Holz: Das RIF hat eine IT-Lösung für effizienten Datenaustausch entwickelt. Foto: RIF J P A P Ö L L H U B E R F Ö R D E R T E C H N I K G M B H SILO DISCHARGERS FOR WOODCHIPS JPA-PÖLLHUBER FÖRDERTECHNIK is the well- known supplier of mechanical components to com- panies planning and engineering plants moving no flowing materials like woodchips, dust, bulk, others. In Europe we work close to producers of furnaces, dust exhausting, bulk recycling. Using our check- lists, measurement sheets one is able to find that equipment fitting to the described customer situation. Products: We deliver Room extractors with a pair of rotating clearing arms and conveying screw (mostly for wood chips Fur- naces), Silo discharger with in- clined screw, Discharger with horizontal operating screw for big silos and support with Spring plate Rotor feeder, transport screw, distribution box with 1 – 3 outlet positions and rotating solid steel arm. 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