LASER 2017

•••6••• Innovationen Breitbandiges „Laser-Sandwich“ Wiener Forschern gelingt Rekord bei Erzeugung ultrakurzer Terahertz-Lichtpulse T erahertzstrahlung ist ausge- sprochen interessant für zahl- reiche Anwendungen wie nicht in- vasive Bildgebung in der Medizin oder Detektion von gefährlichen Stoffen. Terahertzwellen durch- dringen viele Materialien, die für sichtbares Licht undurchsichtig sind. Einer Gruppe von Forschern der TU Wien und der ETH Zürich gelang es, ultrakurze Terahertz- Lichtpulse zu erzeugen. Diese nur wenige Pikosekunden langen Pulse sind hervorragend für spektroskopische Anwendun- gen geeignet und ermöglichen ul- tragenaue Frequenzmessungen. Im Vergleich zu Röntgenstrahlung sind die ultrakurzen Terahertz- Pulse auch ungefährlich für bio- logisches Gewebe. Außerdem besitzen viele Substanzen einen molekularen Fingerabdruck im Terahertzbereich, wodurch sie mittels spektroskopischer Verfah- ren aufgespürt werden können. Eine effiziente Möglichkeit, sol- che Terahertzwellen zu erzeugen, sind sogenannte Quantenkaska- denlaser, welche in der Arbeits- gruppe von Prof. Karl Unterrainer am Institut für Photonik der TU Wien hergestellt und erforscht werden. Quantenkaskadenlaser bestehen aus einer genau defi- nierten Abfolge von mehreren hundert nur wenige Nanometer dicken Halbleiterschichten. Dieser besondere Aufbau ermöglicht es, die Energieniveaus, in denen sich die Elektronen in der Halbleiter- struktur aufhalten, frei zu wählen. Somit kann die Frequenz des aus- gestrahlten Laserlichts angepasst und auf die gewünschte Anwen- dung zugeschnitten werden. Ein breitbandiges „Laser-Sand- wich“ generiert dabei einen Licht- Kamm: Die Besonderheit, dass die Laserwellenlänge selbst bestimmt werden kann, erlaubt es, mehrere Quantenkaskadenstrukturen mit unterschiedlichen Emissionsfre- quenzen aufeinanderzustapeln, mit dem Ziel, breitbandige Tera- hertzstrahlung zu erzeugen. „Sol- che heterogene Aktive Zonen sind optimal geeignet, um breitbandi- ge Terahertzverstärker zu reali- sieren und um ultrakurze Tera- hertzpulse zu erzeugen“, erklärt Dominic Bachmann vom Institut für Photonik. Gelingt es zusätzlich, die diskre- ten Laserlinien miteinander zu koppeln, das heißt, eine feste Pha- senbeziehung zwischen den La- sermoden herzustellen, entsteht ein sogenannter Frequenzkamm. Mit einem Frequenzkamm kann die Absolutfrequenz des verwen- deten Lichts sehr genau gemessen werden – essenziell für unzählige Anwendungen. Die Erfindung des Frequenzkamms hat die optische Metrologie geradezu revolutio- niert und wurde 2005 mit dem No- belpreis für Physik ausgezeichnet. Darstellung eines breitbandigen Terahertzverstärkers, basierend auf einem Quantenkaskaden- laser Foto: TU Wien Technische Optik im Fokus Weiterbildungsseminar am 5. und 6. September in Göttingen Aktuelle Informationen aus den zahlreichen Teildisziplinen der Technischen Optik bietet das Weiterbildungsseminar „Technische Optik in der Praxis“ am 5. und 6. September 2017 in Göttingen. Der erste Tag ist grundlegenden Aspekten wie den verschiedenen optischen Materiali- en, der Entwicklung optischer Systeme, der Beschichtung und Bearbeitung sowie der Messtechnik in der Optik gewidmet. Darü- ber hinaus ist eine Institutsführung im Fach- bereich Naturwissenschaften und Technik der Hochschule für angewandte Wissen- schaft und Kunst in Göttingen vorgesehen. Der zweite Tag befasst sich mit der Laserbe- arbeitung, der Nutzung von optischen Fa- sern und der hyperspektralen Bildgebung. Außerdem erfahren die Teilnehmer, wie Weißlicht-Laser funktionieren und wie sie in der Spektroskopie und Mikroskopie ein- gesetzt werden können. Abgerundet wird das Programm durch die Vorstellung von neuen Kfz-Scheinwerferlichttechnologien und deren Bewertung. Das Seminarangebot richtet sich vor allem an Ingenieure und Naturwissenschaftler mit Aufgaben in Produkt- und Verfahrens- entwicklung sowie Qualitätssicherung, die mit optischen Problemlösungen konfron- tiert sind. Die Vortragenden sind erfahrene Experten aus Industrie und Forschung, die gerne auch für Diskussionen und konkrete Fragen der Teilnehmer zur Verfügung ste- hen. Anmeldeschluss ist der 25. August. Verlag: CONNEX Print & Multimedia AG Große Packhofstraße 27/28 • 30159 Hannover Telefon: +49 511 830936 Telefax: +49 511 56364608 E-Mail: connex@die-messe.de Internet: www.die-messe.de Auflage IVW-geprüft. Auflagengruppe: G Redaktion: Martin Braun, Cyrus Salimi-Asl Verantwortlich für den Anzeigenteil: Tina Wedekind Druck: Druckzentrum Neckar-Alb • 72764 Reutlingen Impressum LASER Worldof PHOTONICS2017 MESSEJOURNAL DIE MESSE

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