Intec 2021

•••6••• Innovationen Fraunhofer-Allianz LEICHTBAU Fraunhofer Forschungsfeld Leichtbau setzt 2021 Schwerpunkte B ranchenübergreifende For- schungsaktivitäten ihrer Ins- titute organisiert die Fraunhofer- Gesellschaft seit Jahresbeginn in neuer Form. Wirtschaft und Industrie sollen so noch besser unterstützt werden. Die bishe- rige „Fraunhofer-Allianz Leicht- bau“ setzt ihre Arbeit daher als „Fraunhofer Forschungsfeld Leichtbau“ in bewährter Weise fort. Im Jahr 2021 stehen Techno- logien zur Funktionsintegration und zur Digitalisierung im Mittel- punkt der Forschung – ein wichti- ger Beitrag, um die Klimaziele zu erreichen. Die 15 Partnerinstitute im For- schungsfeld Leichtbau tragen un- ter dem Dach der Fraunhofer-Ge- sellschaft durch die Erforschung und Entwicklung von Fertigungs- verfahren sowie Analyse- und Bewertungs¬methoden zu kon- zeptionellen und technischen Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei. Sie bündeln ihr Know-how und kön- nen so gezielt auf betriebswirt- schaftliche und ökologische An- forderungen von Unternehmen eingehen – auch durch ein umfas- sendes Weiterbildungsangebot mit spezifisch zugeschnittenen Modulen. „Wir werden unsere Zusammen- arbeit auch unter dem neuen Namen in bewährter Weise fort- setzen, haben für das anlaufen- de Jahr aber auch einige neue Schwerpunkte“, sagt Dr. Micha- el Luke vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg. Dr. Luke ist seit 2020 Sprecher für die gemeinsamen Forschungsaktivitäten der Part- nerinstitute im Bereich Leicht- bau. „Technologisch stehen 2021 die Funktionsintegration und die Digitalisierung unter Berücksich- tigung der Klimaziele im Vorder- grund.“ Auf der „LightCon – Neue Kongressmesse für Leichtbau“ in Hannover können Interessier- te im Juni 2021 mehr über die Technologien und Lösungen des „Fraunhofer Forschungsfelds Leichtbau«„erfahren. Forschungsergebnisse 2020: Nachhaltige Mobilität und KI Die Breite der Anwendungsfelder des Leichtbaus wird an einer Aus- wahl an Forschungsergebnissen der Institute aus dem vergange- nen Jahr deutlich: Das Fraunhofer-Institut für Werk- zeugmaschinen und Umform- technik IWU in Chemnitz hat im Rahmen des EU-Projektes „Fi- ber-EUse“ neue Bauweisen für Karosserieteile im Automobilbau entwickelt. Als Bestandteile einer langlebigen Faserverbund-Fahr- zeugstruktur werden pultrudier- te Seitenschweller am Ende der Lebenszeit eines E-Autos nicht verschrottet. Mithilfe der zugehö- rigen Remanufacturing-Techno- logie können sie wiederverwen- det werden. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer automobilen Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“). Die Leichtbauteile sind nicht nur günstig in der Her- stellung, sondern sie genügen auch höchsten Anforderungen bei Crashs. Ebenfalls zum Schutz natürlicher Ressourcen trägt das mit einem Elektromotor ausgestattete „Las- tenLeichtBauFahrrad (L-LBF)“ des Fraunhofer-Instituts für Betriebs- festigkeit und Systemzuverläs- sigkeit LBF in Darmstadt bei. Es ist nicht nur 40 Prozent leichter als vergleichbare, handelsübliche Lastenfahrräder. Es fährt dank der speziellen Konstruktionsweise auch wesentlich weiter, denn im neuen Leichtbaurahmen ist deut- lich mehr Platz für eine Batterie. Ein nachhaltiges Mobilitätskon- zept für die Zukunft ist „Vision PI“. Es wurde von sechs Fraunho- fer-Instituten gemeinsam entwor- fen und vereint moderne Techno- logien, Ressourcenschutz und das Bedürfnis nach individueller Le- bensführung. Ressourcenschonende Leichtbautechnologie ermöglicht eine moderne Kreislaufwirtschaft im Automobilbau: Hochstabile Seitenschweller für E-Fahrzeug-Karosserien werden mit Pul- trusionstechnik äußerst produktiv hergestellt und können wiederverwendet werden. Foto: Fraunhofer IWU Mechanical engineering expecting stable innovation Market and process innovations German economy. For the study, more than 13,000 companies from 56 industry groups were surveyed between February and October 2020. Measured against turnover, inno- vation spending by the German mechanical engineering industry is 6.4 % overall. This is also an all- time high. The plan figure for in- novation expediture in the pan- demic year 2020 is only 4% below spending in 2019, and in turn a slight increase of 1 % is expected for 2021. However, the plan figure for 2021 in particular is subject to a high degree of uncertainty. Some companies assumed stable inno- vation budgets during the sur- vey, including larger companies in particular. Others, however, were unable to give any estimate at all last year of their innovation spending in 2021. There is greater uncertainty compared with previ- ous surveys. Overall, however, it is likely that innovation expenditure will re- main at a relatively high level, despite possible slight setbacks. However, at just under €45 bil- lion or 16% of total sales, turnover with product innovations in the German mechanical engineering sector in 2019 was significantly lower than the average of previ- ous years. By comparison, at the beginning of the last decade, product innovations still account- ed for 28 % of sales, in 2018 still 20%. Sales of imitator innovations have declined more sharply than those of market novelties. At 3.1%, the average unit cost reduction through process innovations is slightly below the average of the last ten years. This development is not just a phenomenon of the mechani- cal engineering sector. In 2019, the German economy as a whole achieved a record result in ex- penditure on innovations, where- as innovation successes remained below the previous year‘s figures. And this development has been observed for some time now not only in Germany, but also in many other countries. Dr. Christian Rammer from ZEW sees a variety of reasons for this. On the one hand, it is becoming increasingly hard to produce tru- ly significant innovations, which is also referred to as “ideas are getting harder to find.” On the other hand, bureaucratic and le- gal hurdles for companies are ris- ing continuously, increasing costs without innovation successes increasing to the same extent. The shortage of skilled workers has also inhibited innovation ac- tivities in recent years, delayed in- novation projects and ultimately reduced companies‘ innovation performance. Another reason for falling turnover with innova- tions particularly in 2019, is the economic slowdown, which has reduced demand for innovations. 13,000 companies were surveyed Foto: VDMA Continued from Page 1

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