imm cologne 2019

•••3••• Interview „Es ist sinnvoll,mehr in Export zu investieren“ DIEMESSE im Gespräch mit Jan Kurth, HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie Herr Kurth, gut ein Drittel der deutschen Möbelproduktion geht derzeit in den Export. Warum ist das zu wenig? Das hat mehrere Gründe: Zum ei- nen hat die deutsche Möbelindus- trie ein sehr viel höheres Poten- zial, als sie mit dem einen Drittel derzeit verwirklicht. Zum anderen verkaufen wir in Deutschland an- teilig nur noch rund 35 Prozent Möbel „Made in Germany“. Und in den vergangenen Jahren ha- ben wir uns sehr auf den Inlands- markt konzentriert und dabei leider deutlich an Anteilen verlo- ren. Daher ist es mehr als sinnvoll, jetzt mehr in Exportstrategien zu investieren. Auf der Welt gibt es genügend sogenannte Emerging Markets, die großes Interesse an Möbeln aus Deutschland haben. Die gute Qualität, das gute De- sign, die Lieferzuverlässigkeit un- serer deutschen Hersteller und das wachsende Interesse an deut- schen Möbeln weltweit – all das sind Gründe, warum der Export steigen sollte. Im ersten Halbjahr 2018 konnten die deutschen Mö- belexporte um 2,2 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Wie ist das zweite Halbjahr verlau- fen? Das Außenhandelsdefi- zit im Bereich Möbel sank 2018 weiter. Deutschland importierte in den ersten neun Monaten 2018 Möbel im Wert von rund 9,47 Mil- liarden Euro und führte im gleichen Zeitraum Möbel im Wert von rund 8,14 Mil- liarden Euro aus. Das Au- ßenhandelsdefizit lag so- mit bei 1,33 Milliarden Euro. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug damit 16,3 Prozent. Der Grund für die- se Entwicklung ist das deutliche Wachstum der deutschen Möbel- exporte bei einem durch die aktu- elle Schwäche des Inlandsmarktes verursachten leichten Rückgang der Möbelimporte. Für das Ge- samtjahr 2018 und damit auch das zweite Halbjahr erwarten wir ei- ne Stabilisierung dieses Wertes. Insgesamt rechnen wir mit einem Umsatzplus von zwei bis drei Prozent im Export. Welche Märkte sind beson- ders wichtig, wo sehen Sie noch Potenzial? Derzeit sind die europäi- schen Märkte unsere wich- tigsten Exportmärkte, allen voran Frankreich, gefolgt von der Schweiz, Öster- reich, den Niederlanden und Großbritannien. Unser Po- tenzial sehen wir außerhalb der Europäischen Union, hier vor allen Dingen in den Emerging Markets Asiens, in Russland und den USA. Welche weiteren Hebel sind anzu- setzen, um die Exporte zu steigern? Wir werden innerhalb der Mö- belindustrie Arbeitsgruppen bil- den, die sich um einzelne Märkte kümmern. Zum Kümmern gehört zunächst die Zurverfügungstel- lung von Fakten. Hier werden zum einen das Potenzial der Märkte, deren Struktur auf Handelsseite, aber auch die Thematiken Zoll, Logistik, Verpackung etc. analy- siert. Danach sind Fact Finding Tours zu Messen in den fokussier- ten Regionen, zum Besuch von Händlern und zum Besuch von dortigen Möbelindustrieunter- nehmen geplant. Eine Rolle wird im Anschluss auch das Auslands- messeprogramm des Bundes- wirtschaftsministeriums spielen, welches außerhalb Europas Mes- seauftritte für deutsche Möbel- hersteller finanziell fördert. Eine weitere Stellschraube, die der VDM gerne unterstützt, liegt sicher in der Digitalisierung. 14 Prozent aller in Deutschland ver- kauften Möbel wurden online bestellt, Tendenz weltweit wei- ter steigend. Auch hier liegt für viele unserer Hersteller eine wei- tere Chance im internationalen Wettbewerb. Im Sommer hatte der VDM außerdem einen Export- leitfaden herausgegeben, der schon jetzt viele Unternehmen bei Detailfragen unterstützt. Die- ser wird ständig aktualisiert und steht als Download im Internet unter www.moebelindustrie.de zur Verfügung. Rund ein Drittel der gesamten deutschen Möbelproduktion geht aktuell in den Export. Dass dies zu wenig ist, daran lässt HDH/VDM-Verbandschef Jan Kurth keinen Zweifel. „Unser Potenzial sehen wir außerhalb der Europäischen Union, hier vor allen Dingen in den Emer- ging Markets Asiens, in Russ- land und den USA“, sagt Kurth im Interview mit DIEMESSE . Jan Kurth, Geschäftsführer HDH/ VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie Foto: HDH/VDM Made in Germany: Weltweit wächst das Interesse an deutschen Möbeln, bei den Exportzah- len ist allerdings noch viel Luft nach oben. Foto: HDH Fortsetzung auf Seite 4 Online-Chance Transform your laundry room into a clean and tidy space. A serene place which will bring you quietness instead of restless hours. This innovative concept will help you to transform your laundry corner or room to an optimal place, entirely build up according to your individual wishes. 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