IAA 2019

••• 13••• Innovationen Virtuelle Verkaufsberatung hilft Sprit zu sparen Das Fraunhofer ITWM stellt in Frankfurt einen virtu- ellen Verkaufsberater vor, der das Spritsparen er- leichtert. Verbrauch und Energieeffizienz sind bei vie- len Pkw-Käufern ein wichtiges Kaufkriterium geworden. „Unser VMC®-EcoEstimator ist ein digita- ler Verkaufsassistent in App-Form, mit dem Vertriebs- mitarbeiter ihre Kunden transparent und individuell zu Spritspartechnologien beraten können.“ Statt pauschaler Aussagen wie „Das reduziert den Luftwi- derstand um zehn Prozent und hilft besonders dann, wenn Sie viel Autobahn fahren“ sind mithilfe des VMC®-EcoEstimators präzise Aussagen möglich wie „Auf den Strecken, die Sie Woche für Woche fahren, spart Ihnen diese Technologie 3 Euro pro 100 km“, er- läutert Dr. Sascha Feth vom Fraunhofer ITWM. Der VMC®-EcoEstimator arbeitet dreistufig: Zunächst charakterisiert er den Kunden (Pendler, Taxifahrer usw.); danach wählt er den Fahrzeugtyp aus, für den der Kunde sich interessiert (zum Beispiel Mittelklas- se-Pkw), und erstellt direkt eine Auflistung, welches Add-On welche Einsparung beschert. Dank der VMC®-Technologie des Fraunhofer ITWM, die auf ei- ne Datenbank repräsentativer Strecken zurückgreift, dauern diese beiden Schritte nur wenige Sekunden. Wünscht der Kunde nun zusätzliche Verbrauchsanga- ben für eine Strecke, die er etwa am Wochenende fährt, so genügen auch nur wenige Sekunden oder Minuten Rechenzeit. Innovatives Projekt zur Paketlieferung Initiative Urbane Logistik Hannover will Luftqualität in der Stadt verbessern D ie Lebens- und Luftqualität in Städten wird durch den Ver- kehrssektor stark beeinflusst. Lieferverkehre, vielfach durch private Bestellungen im Internet ausgelöst, bewegen über 30 000 Pakete pro Tag in Hannover. Die Initiative Urbane Logistik Hanno- ver erprobt mit einem deutsch- landweit einmaligen Pilotprojekt im Stadtteil Linden-Nord emissi- onsfreie, sichere, leisere und zu- kunftsorientierte Konzepte der innerstädtischen Logistik. Emissionen in Linden- Nord reduzieren Ziele des Pilotprojektes sind, Emissionen (Luftschadstoffe und Lärm) in einem topografisch gut abgrenzbaren, dicht besiedelten Stadtteil zu reduzieren sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Hierzu setzen die Kooperations- partner bei der Paketzustellung in dem Pilotprojekt in Linden-Nord auf innovative Zustellformen. Ne- ben Elektrofahrzeugen kommen Lastenfahrräder für die Ausliefe- rung von Paketen zum Einsatz. Zwei hierfür notwendige Um- schlagflächen werden geschaf- fen. Damit wird erstmals in einem Quartier dieser Ausdehnung eine lokal emissionsfreie Paketzustel- lung auf einer freiwilligen und ge- meinsamen Basis frei von öffentli- chen Förderungen umgesetzt. Dar über hinaus werden im Stadtteil Linden-Nord an stra- tegisch sinnvollen Stellen Lo- gistikpunkte geschaffen, die an Werktagen (9 bis 17 Uhr) für den Lieferverkehr reserviert sind. Die Flächen stehen den Anwoh- nern den von 17 bis 9 Uhr und an Sonntagen ganztägig zum Par- ken zur Verfügung. Mit diesen Maßnahmen soll das Halten in zweiter Reihe, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen, sowie das Parken an Knotenpunkten (Straßenecken) und auf Neben- anlagen (Gehwegen und Grün- flächen) vermindert werden, sodass Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss verbessert wer- den und die öffentliche Fläche effizient genutzt wird. Die LHH, Volkswagen Nutzfahr- zeuge (VWN) und weitere Part- ner der Initiative Urbane Logistik Hannover haben dieses Vorhaben initiiert, um innovative Logistik- konzepte sichtbar zu machen und ein Bewusstsein für die Bedarfe einer emissionsfreien, verkehrs- sicheren, leisen und zugleich ver- lässlichen Paketbelieferung zu wecken. Die Erprobung ist ein Prozess, in dem mit einer steti- gen Nachjustierung gerechnet wird, um gemeinsam bestmög- lich aus diesem Projekt zu lernen. Die Evaluation des Pilotvorha- bens sowie eine mögliche Skalier- und Übertragbarkeit auf andere Stadtteile werden mithilfe einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Hochschule Hannover, die Leibniz Universität Hannover sowie die Technische Universität Braunschweig sichergestellt. Mehr über das innovative Pro- jekt zu er fahren gibt es am Messestand Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeug- technik, Institut für Fahrzeug- technik, Technische Universität Braunschweig in Halle 9.0 am Stand D 0.9. Die Initiative will Luftschadstoffe und Lärm in der Stadt verringern. Foto: Jon-Ade Holter, Unsplash Next generation of car materials How can cars be lighter and more efficient? New approaches and manufactu- ring methods are a main topic at the IAA 2019. One of the top to- pics in the automotive industry is how to make cars lighter and thus more efficient. The word “car- bon” is used repeatedly in this context. Although this “super ma- terial” weighs only half as much as steel and about a third less than aluminium, it is expensive. Apart from the complicated pro- duction method, the material can splinter uncontrolledly in an acci- dent and can then no longer be repaired. Carbon is thus of limited use in large-scale automobile ma- nufacture. Improved aluminium alloys and sandwich steels are thus good alternatives for redu- cing weight. Now totally new ap- proaches – such as additive manu- facturing methods like selective laser melting and sintering, 3D printing, stereolithography and fused deposition modelling – have brought us a giant step closer to the use of natural building princip- les such as honeycomb or lattice structures, which require a far lo- wer amount of materials and thus help to conserve resources. The vehicle studies “Light Cocoon” and “Soulmate” from EDAG, for example, consist totally of a skele- ton-like bionically optimised vehic- le structure. The sportscar is co- vered with a weather-resistant outer skin of three-layer polyes- ter-jersey fabric developed by the outdoor clothing specialist Jack Wolfskin. Apart from its high po- tential for lightweight construc- tion, this fabric can be used to co- ver movable parts such as the spoiler. It copies all movements, allowing the driver to change the car size or adapt to wind condi- tions by pressing a button. Manufacturers are testing lighter materials. Photo: Toyota

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