IAA 2017

•••4••• Interview Messe-Rundgang zur Anzeigen-Spezial IAA 2017 Meinung nach Elektromobilität meist mit Hightech, welche super- schick und teuer ist. Wir wollten genau das Gegenteil zeigen, was unserer Meinung nach gelungen ist. Das ursprüngliche Ziel war die Entwicklung eines Fahrzeuges für den afrikanischen Zielmarkt. Auf dem Weg dahin wurden wir jedoch oft gefragt, weshalb wir dieses Fahrzeug nicht auch in Eu- ropa verkaufen möchten. Wir ha- ben diese Anregung aufgegriffen und haben unsere Zielgruppe er- weitert. Beispielsweise ist unser Fahrzeug perfekt geeignet für die Bedürfnisse städtischer Betriebe, Bauhöfe, Parkanlagen, Kleinbe- triebe oder Landwirte. Sie haben jüngst den ersten Pro- totypen unter Realbedingungen in Ghana getestet. Welche Erfah- rungen haben Sie dabei sammeln können? Die Resonanz vor Ort war über- wältigend und durchweg positiv. Der König der Region Ashanti wollte selbst eine Testfahrt mit unserem Prototyp 1 unterneh- men – was eine absolute Sensa- tion war, da der König sonst nie- mals selbst fährt, sondern immer nur gefahren wird. Wir waren selbst in der 2 502 Kilometer ent- fernten Hauptstadt Accra bestens bekannt. Kurz vor dem Rücktrans- port des Containers bildete sich am Hafen eine Menschentraube, da jeder unser Auto betrachten wollte. Unsere Erwartungen wur- den daher definitiv erfüllt und sogar weit übertroffen. Das gilt auch für die technischen Tests. Wir konnten sehr viele Testkilo- meter unter lokalen Bedingungen fahren und unzählige Daten sam- meln. Während der zwei Wochen der Erprobung hatten wir keiner- lei technische Einschränkung und das Fahrzeug ist absolut zuverläs- sig gefahren. Dies ist für einen ers- ten Prototypen unter erschwer- ten Bedingungen alles andere als selbstverständlich. Eine große Erkenntnis war, dass die 80 Kilo- meter Reichweite definitiv ausrei- chend waren. Da die Straßenver- hältnisse meist sehr schlecht sind, benötigen Sie eine lange Zeit, um wenige Kilometer zurückzulegen. Hier auf der IAA Pkw in Frankfurt am Main stellen Sie erstmals den Prototyp 2 der Öffentlichkeit vor. Worin unterscheidet sich dieser von seinem Vorgänger? Das Fahrzeug zeichnet sich durch ein schnörkelloses, klares und modernes Design aus. Beim ers- ten Prototyp stand vor allem die funktionelle Erprobung im Vorder- grund, weshalb das Design nur ei- ne sekundäre Rolle gespielt hat. Das Fahrzeug wurde auch tech- nisch erheblich weiterentwickelt. Wir haben zahlreiche Punkte ver- bessert, welche wir während un- serer Erprobung in Deutschland und Ghana erkannt haben. Dies sind unter anderem Themen wie Gewichtsoptimierung, Elektrik und Software, Akustik und die Sitz- und Sichtergonomie. Das Projekt hat verschiedene Pha- sen. Wie sind Sie vorgegangen, um beispielsweise die realen Mobilitäts- bedürfnisse der zukünftigen poten- ziellen Nutzer herauszufinden? Gestartet sind wir vor vier Jahren mit dem Ziel, eine Mobilitätslö- sung für die Region Sub-Sahara- Afrika zu entwickeln. Aus zahl- reichen Ideen ist unser jetziges Konzept entstanden. Das Ge- spräch mit der lokalen Bevölke- rung hat dabei eine wesentliche Rolle gespielt, da die Anforderun- gen an Fahrzeuge im Vergleich zu Europa völlig unterschiedlich sind. Beispielsweise haben wir erfah- ren, dass die optimale Länge der Ladefläche zwei Reissäcke ist. Reissäcke sind die „Europalet- ten“ Afrikas, in der jegliche Art von Gütern transportiert werden. Neben den Nutzeranforderun- gen, welche wir aus persönlichen Gesprächen abgeleitet haben, konnten wir auch eine Vielzahl an technischen Daten generieren. So haben wir beispielsweise mit GPS- Trackern, die wir in den Fahrzeu- gen dort angebracht haben, die tatsächliche Mobilitätsanforde- rung quantifiziert. Resultat hier- aus war, dass man Entfernungen nicht in Kilometern, sondern in Zeit messen muss. Aufgrund der meist sehr schlechten Straßen- verhältnisse sind Sie zwar lange unterwegs, fahren aber nicht vie- le Kilometer. Die Reichweite unse- res Fahrzeugs von 80 Kilometern ist daher völlig ausreichend, wo- von wir uns auf unserer zweiwö- chigen Erprobung in Ghana selbst überzeugen konnten. Messebesucher probieren ja neue Technologien gerne selbst aus. Kann man mit dem Prototypen auch mal eine Runde drehen? In den kommenden Monaten wer- den wir Pressevertretern ein Fahr- event ermöglichen. Zusätzlich möchten wir Personen, die das Projekt in unserer Crowdfunding- Kampagne unterstützen möch- ten, als Gegenleistung Probefahr- ten anbieten. Was erwarten Sie sich vom Messe- auftritt bei der IAA Pkw in Frank- furt am Main? Wir erhoffen uns ein großes Me- dieninteresse, welches uns hilft, das geplante Vorgehen der Indus- trialisierung des Forschungspro- jektes erfolgreich zu meistern. Damit das gesamte Projekt nicht nur eine Idee bleibt, sondern tat- sächlich auch in Serie umgesetzt wird. Herr Koberstaedt, Herr Soltes, vie- len Dank für das Gespräch. Fortsetzung von Seite 3 Lief absolut zuverlässig unter schwierigen Bedingungen: der aCar unterwegs in Afrika. Foto: TU München Die perfekte Oberfläche ist heute mehr denn je Garant für den Erfolg von Produk- ten. Ob Metalle aller Art, Kunststoffe oder Keramik, surfaced perfektioniert Oberflächen und Kanten für Automobil-Komponen- ten, Schmuck, Beschläge, Implantate und zahlreiche andere Produkte aus den unterschiedlichsten Bran- chen der produzierenden Industrie. surfaced entwi- ckelt Prozesse, ist spezi- alisiert auf stabile und zuverlässige Lohnbearbei- tung und liefert Systemlösungen für die Oberflä- chent e chn i k . K e r n k omp e - tenzen sind das Schleifen und Polieren sowie die funktionelle Optimierung von Kanten und Oberflächen im in- dustriellen Maßstab. Halle 4.0 • Stand C21 surfaced – Perfekte Oberflächen Im Freigelände vor der Festhalle Stand F2100 gas- tiert Europas größte Fahr- sicherheitsaktion. In Ko- operation zwischen DVR und AutoBild und anderen Partnern können Sie als Messebesucher aktiv am Wettbewerb „Deutsch- lands beste Autofahrer“ teilnehmen. Bei vier Wett- bewerbsübungen können Sie beweisen, dass Sie ein guter Autofahrer sind. Die Tagessieger qualifizieren sich für die Teilnahme am Finale, welches Ende Ok- tober in Berlin stattfindet. BMVI/DVR: RUNTER VOM GAS (HALLE 6.0) Nicht angepasste Geschwindigkeit, Drängeln und Ab- lenkung: Bei „Run- ter vom Gas“ dreht sich alles um die Hauptunfallursachen und ihre Vermeidung. Machen Sie mit, und erleben Sie die Kampagne am Gemein- schaftsstand des BMVI, des DVR und der DVW! Verkehrssicherheit aktiv erleben

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=