Hannover Messe 2023

••• 7 ••• Innovationn Mit einem kreislaufgerechten Open-Source-Baukasten können die einzelnen Komponenten über mehrere Fahrzeuglebenszyklen hinweg verwendet werden Foto: Edag Group Kreislaufgerechte Produktion Open-Source-Baukasten für E-Fahrzeuge Die Produktion eines Automobils ist energie- und ressourcenintensiv. Mit einer höheren Laufleistung der Fahrzeuge könnte der kontinuierliche Energiebedarf in der Produktion deutlich gesenkt und der Abbau an Bodenschätzen signifikant reduziert werden. Hier setzt das Forschungsprojekt „KOSEL“ an, für das sich das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU mit Partnern aus Industrie und Forschung zusammengeschlossen hat: Fahrzeugkomponenten, die über eine lange Lebensdauer verfügen, können über mehrere Fahrzeuglebenszyklen hinweg verwendet werden und müssen somit nicht neu produziert werden. Dafür hat das Projektteam einen kreislaufgerechten OpenSource-Baukasten entwickelt, der besonders langlebige und wiederverwendbare Module enthält. Im Projekt KOSEL hat das Projektteam das Grundkonzept für ein leichtes E-Nutzfahrzeug mit 3,5 Tonnen zulässigemGesamtgewicht erstellt, dessen Bestandteile gänzlich modular aufgebaut sind. Die drei Hauptmodule Vorderwagen, Batteriekasten und Hinterwagen sind über feste Schnittstellen miteinander verbunden, sodass ein Austausch mit sehr geringem Aufwand möglich ist. „Mit dem kreislaufgerechten Baukasten können einzelne Komponenten oder komplette Fahrzeugbestandteile ausgetauscht werden. Dadurch erfährt der Großteil des Fahrzeugs eine längere Nutzungsphase. Die Kosten für Reparaturen sinken und ein längerer wirtschaftlicher Betrieb wird ermöglicht“, erläutert Patryk Nossol, Forscher in der Abteilung Systeme und Technologien für textile Strukturen (STEX) am Fraunhofer IWU in Zittau. Die E-FahrzeugPlattform ist für Einsatzzeiten von bis zu 30 Jahren und Laufleistungen von bis zu einer Million Kilometern bei wechselnden Einsatzszenarien konstruiert und prototypisch umgesetzt. Langlebige Module aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen Das Materialkonzept sieht vor, schwerpunktmäßig in den hochbelasteten und zur mehrmaligen Wiederverwendung vorgesehenen Bereichen langlebige Werkstoffe zu verwenden. Hierzu sind kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) am besten geeignet. „Diese weisen zwar einen vergleichsweise hohen CO2-Fußabdruck in der Herstellung auf, den sie aber bei richtigem Einsatz über die geringe Masse und nicht zuletzt die hohe Dauerfestigkeit bei langer Nutzung ausgleichen. CFK ist die bessere Alternative, wenn diese nicht sichtbaren Baugruppen wie im vorliegenden Konzept über mehr als einen Lebenszyklus genutzt werden!“, erklärt Nossol. Aufgrund der langfristigen Nutzbarkeit wurde kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff vor allem im Bereich der Schweller vorgesehen. „Hier werden die aus CFK-Röhren bestehenden Absorber in unterschiedlichen Winkeln angeordnet, um verschiedene Aufprallwinkel abzusichern. Die Absorber sind in topfartigen Aufnahmen befestigt, die so modular angeordnet sind, dass ein Austausch möglich ist“, so Nossol. Umweltfreundliches Konzept für die Zukunft Das kreislaufgerechte KOSEL-Mobilitätskonzept ist für Flottenfahrzeuge mit mittlerer Stückzahl vorgesehen. Voraussetzung dafür ist der Aufbau einer zirkulären Wertschöpfungskette, die Einzelbauteile nach dem ersten Lebenszyklus prüfen und falls erforderlich überarbeiten kann. Das Konzept soll Modellcharakter haben und weitere ähnliche Entwicklungen in der Mobilitätsbranche anstoßen. Vor allem mit einer ausgearbeiteten, kreislauffähigen E-Fahrzeugplattform als Standardlösung lassen sich Entwicklungskosten und -risiken senken. Über die Open-Source-Schnittstellen wird es zudem für Zulieferer attraktiv, passende Standardkomponenten bereitzustellen. Der KOSEL-Demonstrator ist in Halle 16, Stand A12 zu finden. Der Schweller aus Crash-Absorbern in Form von Faser-Kunststoff-Verbund (FKV)-Röhren und einem Pufferelement als auxetische Struktur aus Polyurethan bietet sowohl Schutz für die Fahrzeuginsassen als auch für den Energieträger – Batterie oder Wasserstofftank Foto: Edag Group Engineer Powerwoman Award In diesem Jahr wird der renommierte Karrierepreis Engineer Powerwoman Award bereits zum elften Mal verliehen. Drei Frauen haben es ins Finale geschafft. Eine von ihnen wird am Freitag, dem 21. April 2023, im Rahmen der Eröffnung des Karrierekongresses WomenPower als Engineer Powerwoman 2023 ausgezeichnet. Die Initiative soll Unternehmen dazu anregen, die Leistung und das besondere Engagement ihrer Mitarbeiterinnen in MINT-Berufen noch stärker zu honorieren und zu fördern. Bedeutendste Plattform Rund 500 Unternehmen präsentieren ihre Lösungen für die Erzeugung, den Transport, die Speicherung und den Verbrauch von Wasserstoff. Die Chancen für alle sind groß: Denn bis 2030will die EUKommission in einem stufenweisen Ansatz Elektrolyseure mit einer Leistung von mindestens 40 Gigawatt installieren und 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Die Wasserstoffwirtschaft denkt international und präsentiert sich vornehmlich in der Halle 13. Elastokalorik GmbH / Vestaxx GmbH www.elastokalorik.com www.vestaxx.de Halle 2 • Stand A29 hannoverimpuls GmbH www.hannoverimpuls.de Halle: 16 • Stand: G10 Magnetworld AG www.magnet-world.de Halle: 6 • Stand: B77 MUUNTOSÄHKÖ OY www.trafox.fi Halle: 12 • Stand: B73 OPC Foundation www.opcfoundation.org Halle: 9 • Stand: A16 platzmann federn GmbH & Co. KG www.platzmann.de Halle: 3 • Stand: L51 TALLAG Saalfeld GmbH www.tallag.com Halle: 3 • Stand: H26 Messetelegramm Anzeige

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