Grindtec 2018

•••3••• Interview Sogar Tausendstelmillimeter wird gespalten DIEMESSE im Gespräch mit FDPW-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler Herr Prof. Dr. Saxler, die GrindTec findet erstmals in neun Messehal- len statt. Wie erklären Sie sich das Wachstum? Dies hat mehrere Gründe. Einer- seits haben wir – und damit meine ich dieMessegesellschaft AFAG und unseren Fachverband FDPW – wie- der deutlich mehr in Werbung für die Messe investiert. Andererseits arbeiten wir ständig am Profil der GrindTec. Als Werkzeug dafür nut- zen wir das Produktgruppenver- zeichnis, die sogenannte Nomen- klatur. In diesemVerzeichnis stehen alle zugelassenen Produkte und aber auch Dienstleistungen, die als erlaubte Exponate auf der GrindTec ausgestellt und beworben werden dürfen. Das Verzeichnis wächst mit jeder GrindTec ein wenig, aber wir achten streng darauf, dass die The- men immer etwas mit Schleif-, Hon- und Läpptechnik zu tun haben. Ich denke, dieses scharfe fachliche Pro- fil gefällt den Ausstellern und auch den Besuchern. Der FDPW Fachverband Deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer prä- sentiert sich in diesem Jahr im Ta- gungscenter der Messe Augs- burg. Welche Schwerpunkte setzt Ihr Verband? Unser Verband versteht sich als fachliches und auch po- litisches Sprachrohr für die Branche des Schneidwerk- zeugmechaniker-Handwerks. Wir vertreten die Interessen unserer Betriebe und nutzen dazu unser großes Netzwerk. Ebenso bieten wir unseren Mitgliedern ein tolles Netz- werk innerhalb der Branche, was auch zunehmend Aner- kennung findet. Die Betriebe verstehen sich zwar immer noch als Wettbewerber, mer- ken aber, dass sie ganz alleine auf dem Markt nur schwer existieren können. Und hier vermitteln wir. Selbstverständlich nutzen wir die GrindTec auch als Werbeplattform für die Gewinnung neuer Mitglie- der und zur Mitgliederpflege. So präsentieren wir unsere Dienstleis- tungen wie eine zentrale Qualitäts- management-Matrix, Energie- und Umweltmanagement, Arbeitssi- cherheit, verschiedene Beratungs- leistungen, unsere Fachzeitschrift FORUM, um nur einige zu nennen. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal der Datenschutz und die Informa- tionssicherheit. „Schleiftechnik 4.0 – Excellence in Digital Grinding“ ist ein Son- derthema auf der GrindTec. Welche neuen Optionen eröffnen sich durch die Di- gitalisierung und die konse- quente Vernetzung von Pro- zessen? Dieses Thema darf natürlich nicht auf der GrindTec feh- len und tut es auch nicht. Aber so manch einer fühlt sich von den vielen 4.0-Be- richten aus allen Branchen überflutet. Ich denke, wir müssen behutsamer mit In- dustrie 4.0 umgehen. Die Schleiftechnik hat zwar sehr viel dazu zu bieten, aber wir haben uns dafür entschie- den, nur eine – ich nenne es mal – begrenzte Sonderschau zu präsentieren. Der Konradin-Verlag organisierte mit seiner Fachzeit- schrift mav einen Kompetenzfüh- rer zusammen mit der AFG und dem FDPW für die GrindTec. Die- ser spezielle Katalog zur Schleif- technik 4.0 führt den Besucher zu den Ausstellern, die Besonderhei- ten zur Digitalisierung und Vernet- zung präsentieren werden. Paral- lel dazu kann man auf dem Stand der mav auch diverse Hardware zum Thema sehen und anfassen. Das GrindTec-Forum bietet eine Vortragsreihe hierzu an. Wichtiger Bestandteil Ihrer Ver- bandsarbeit ist die Nachwuchspfle- ge. Wie ist es darum bestellt? Was planen Sie hier für Augsburg? Einerseits bieten wir zur Messe wieder den Wettbewerb „Werk- zeugschleifer des Jahres“, der vom mi-Verlag organisiert und durchgeführt wird. Des Weiteren ist auf unserem Messestand die Jakob-Preh-Berufsschule vertre- ten, die bundesweit einzige Schu- le, die die schulische Ausbildung unseres Handwerks übernimmt. Darüber hinaus ist das Thema Ausbildung immer ein wichtiger Schwerpunkt – wenn nicht sogar der wichtigste – eines Verbandes bzw. einer Branche. Der FDPW bietet seinen Branchenbetrieben einen „Messestand zum Auslei- hen“, um selbst Werbung auf hie- sigen Ausbildungsmessen zu ma- chen – Ein toll designter und für junge Menschen ansprechender Stand. Außerdem haben wir passend zur GrindTec das Verfahren zur Neu- gestaltung des Berufsbildes des Schneidwerkzeugmechanikers abschließen können. Aktuell wur- de die Ausbildungs- und Prüfungs- ordnung sowie der Ausbildungs- rahmenplan in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Deut- sches Handwerk (ZDH) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), verschiedenen Bundes- ministerien und einem Stab von Sachverständigen neu gestaltet. Das modernisierte Berufsbild wird sicherlich nochmals einen Schub zur Gewinnung von Ausbildungs- interessenten generieren. Auch die Industrie interessiert sich mitt- lerweile für diesen Ausbildungs- beruf. Sie haben auch gemerkt, dass sie es beim Schneidwerk- zeugmechaniker mit einem pass- genauen Beruf für das Schleifen Die Genauigkeit, mit der Werk- stücke heutzutage bearbeitet werden können, ist faszinie- rend: „Dabei wird mittlerweile sogar der Tausendstelmillime- ter gespalten“, sagt FDPW-Ge- schäftsführer Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler. DIE MESSE sprach mit ihm über seine Er- wartungen an die GrindTec. Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler, Geschäftsführer Fachverband Deutscher Präzisions-Werkzeug- schleifer (FDPW) Foto: FDPW Den Schneidwerkzeugmechaniker-Nachwuchs imBlick: Die Jakob-Preh-Berufsschule präsentiert sich auf dem FDPW-Stand. Foto: AFAG Messen und Ausstellungen GmbH Fortsetzung auf Seite 6

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