Fakuma 2021

•••3••• Branchennews D ie Europäische Kommission prüft aktuell verschiedene Regulierungsoptionen zur Steige- rung des Rezyklatanteils in Kunst- stoffverpackungen. Die Kunst- stof fverpackungshersteller in Deutschland, organisiert in der IK Industrievereinigung Kunststoff- verpackungen e.V., bekennen sich klar zur Kreislaufwirtschaft und zum Rezyklateinsatz. Der Einsatz von recycelten Kunststoffen in Verpackungen verringert schließ- lich die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und damit die CO 2 - Emissionen bei der Verpackungs- herstellung. Der Rezyklateinsatz in der deut- schen Verpackungsproduktion ist in den letzten Jahren stark gewachsen und liegt aktuell bei 475kt (11%). Die IK-Mitgliedsun- ternehmen streben in Überein- stimmung mit den Zielen der EU an, den Einsatz von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen bis 2025 auf eine Million Tonnen zu steigern. Dieses Ziel ist mit den heute verfügbaren Rezyklatqua- litäten unter Inkaufnahme gewis- ser Einschränkungen technisch realisierbar, wie eine aktuelle GVM-Studie zeigt. Um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, be- nötigt die Verpackungsindustrie zusätzlich über 500kt Rezyklate (PCR) in spezifischen Qualitäten. „Die Versorgung mit hochwer- tigen Rezyklaten hat oberste Priorität, um die Sicherheit und Qualität von Verpackungen zu gewähr leisten.“, so Schmidt. Dies gilt im Besonderen für Le- bensmittelverpackungen, die 44% des Marktes ausmachen. Damit die Recyclingwirtschaft die benötigten Sekundär roh- stoffe liefern kann, sind massive Investitionen entlang der gesam- ten Kreislaufkette nötig. Unter- stützend fordert die IK von der Politik neben EU-weit einheit- lichen Vorgaben an die Recyc- lingfähigkeit auch ein EU-weites Deponieverbot , den Ausbau der getrennten Sammlung von Kunststoffabfällen, ein-schließ- lich Pfandsystemen, und die Zu- lassung von Rezyklaten für den Lebensmittelkontakt. Wettbewerb der Technologien ohne ideologische Scheuklappen Die IK begrüßt Innovationen im Recycling und setzt sich für ei- nen of fenen und fairen Wett- bewerb der Technologien oh- ne ideologische Scheuklappen ein. „Um die Schl ießung des Kreislaufs so wirtschaftlich und klimaef fizient wie möglich zu gestalten, setzen wir im Verpa- ckungsbereich vor allem auf den weiteren Ausbau des etablier- ten werkstofflichen Recyclings durch entsprechendes Design- for-Recycling und eine hochwer- tige Sammlung und Sortierung von Abfäl len. Doch auch das chemische Recycling hat seinen Platz in der Kreislaufwirtschaft, wenn es stark vermischte und verschmutzte Abfälle verwer- tet, die nicht in wirtschaftlicher Weise werkstof f l ich recycelt werden können, und Rezyklate in Neuwarequalität bereitstellt. Keinesfalls aber dürfen die An- strengungen zum Ausbau der Getrenntsammlung und des De- sign-for-Recycling in der Hoff- nung zurückgestel lt werden, dass neue Technologien sie in absehbarer Zeit überflüssig ma- chen. Rezyklatquoten mit Augenmaß „Gesetzliche Ziele zum Rezyklat­ einsatz müssen auf technischen Potentialanalysen beruhen und mit Augenmaß def inier t wer- den“, erklärt die Kreislaufexper- tin. Denn Rezyklateinsatzquo- ten können bei unzureichender Ver fügbarkeit zu unverschul - deten Qual i tätsmängeln und sogar Marktverboten führen. Zur Absicherung dieser Risiken fordert die IK daher ein „Sicher- heitsnetz“: Für den Fall, dass Unternehmen nachweisen kön- nen, dass sie trotz Ergreifung al- ler angemessenen Maßnahmen nicht ausreichend Rezyklate be- schaf fen konnten, müssen sie von ihrer Verpflichtung befreit werden. Vorschlägen zu einer pauscha- len Rezyklatquote er tei lt die Schmidt allerdings eine Absa- ge: „Das technische Potential für den Rezyklateinsatz unter- scheidet sich sehr je nach Ver- packungstyp. Außerdem dürfen die Risiken des Strukturwan- dels nicht einseitig den Verar- beitern aufgebürdet werden. Kreislaufwirtschaft gelingt nur in geteilter Verantwortung: Des- halb müssen Rezyklatquoten immer auch die Verpf lichtung der Kunststofferzeuger enthal- ten, einen entsprechend hohen Antei l an Rezyklaten auf den Markt zu bringen“, fordert Isa- bell Schmidt. Rezyklat im Einsatz IK betont: „Kreislaufwirtschaft ist eine geteilte Verantwortung“ IK – Recyclingziel 2025 – Mehr Rezyklat im Einsatz Foto: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen Ultra System S.A. Rue de l’Ancienne Pointe 30 - 1920 Martigny - Switzerland Tel +41 27 7226271 email: info@ultrasystem.ch www.ultrasystem.ch NICHTS REINIGT BESSER... ...FÜR EINE SAUBERE WELT.

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