Fakuma 2017

•••3••• Interview Gut ausgebildetes Personal ist der Schlüssel DIEMESSE im Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Frank Ehrig, Institutsleiter am IWK Herr Prof. Dr. Ehrig, Sie leiten das Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) an der Hochschule für Technik Rap- perswil (HSR). Womit befasst sich Ihr Institut? Am IWK sind sechs hauptamtliche Dozenten und rund 25 Mitarbei- tende beschäftigt. Sie arbeiten in den Fachbereichen Spritzgießen/ Polyurethantechnik, Compoundie- ren und Extrusion, Faserverbund- technik/Leichtbau, Verbindungs- technik sowie Fertigungstechnik Metall. Das IWK betreibt ange- wandte Forschung und Entwick- lung in den genannten Gebieten und ist in der Lage, Unternehmen von der Idee bis zum fertigen Pro- dukt zu unterstützen. Dies wird durch einen schweizweit einmali- gen Maschinen- und Gerätepark ermöglicht. Durch die inhaltliche Breite in den sechs Fachbereichen können interdisziplinäre Projekte in effizienter Weise initiiert und realisiert werden. Da der Werk- stoff Kunststoff in nahezu allen Branchen eingesetzt wird, gibt es auch viele Projekte mit den anderen Instituten der HSR. Neben Forschung & Entwick- lung gehört die Lehre zu den Aufgaben des IWK, die Stu- denten absolvieren dabei ei- ne praxisorientierte Bache- lor- und Masterausbildung. Warum ist der Praxisbezug wichtig? Das Fundament unserer Bachelorausbildung bildet ein breitgefächertes Ma- schinenbaustudium, mit mathematisch-naturwissen- schaftlichen Grundlagenfä- chern, Sprache, Festigkeits- lehre, Maschinentechnik, Innovationstechniken und Produktentwicklung. Hierauf auf- bauend haben die Studierenden die Möglichkeiten, sich im Bereich Kunststofftechnik zu vertiefen. Im Rahmen dieses Profils Kunst- stofftechnik wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Materialentwicklung bis zur Herstellung der Produk- te theoretisch und praktisch behandelt. Hierbei profi- tieren die Studierenden von Beispielen aus der an- wendungsorientierten For- schung und Entwicklung so- wie von den vielen Übungen und Praktika an den Maschi- nen und Geräten. Ergänzend wird am Ende des vierten Semesters eine zweitägige Exkursion zu verschiedenen Unternehmen angeboten, die sich sowohl bei den Stu- dierenden als auch bei den Unternehmen großer Be- liebtheit erfreut (Bild). Am Ende des Bachelorstudiums sind die Studierenden berufsbefähigt und können direkt eingesetzt werden. Die starke Nachfrage nach unseren Absolventen zeigt, dass wir mit unseren Ausbildungs- inhalten richtig liegen. Weshalb ist für die Kunststoffin- dustrie die Ausbildung von qualifi- ziertem Nachwuchs entscheidend? Die Schweizer produzierenden Unternehmen haben sich in der Vergangenheit insbesondere durch Innovationen, also die Ge- nerierung guter Ideen und deren Umsetzung in serientaugliche Produkte, am Markt behaup- tet. Hierfür werden gut ausge- bildetes, technisches Fachper- sonal und Ingenieure benötigt, die in den letzten Jahren immer schwieriger zu bekommen sind. Die Hochschule für Technik Rap- perswil (HSR) leistet auf ver- schiedenen Ausbildungsstufen ihren Beitrag zur Ausbildung von Fachpersonal in der Kunststoff- technik. Am 18. Oktober referieren Sie im Fakuma-Aussstellerforum über die Ausbildung an der HSR. Welche weiteren Aspekte rücken Sie dabei in den Vordergrund? Aufbauend auf der Bacheloraus- bildung wird für die 35 Prozent besten Studierenden der Master of Science in Engineering (MSE) angeboten. Während des Stu- diums vertiefen die Studierenden die Fähigkeit, abstrakt zu denken und anwendungs- und lösungs- orientiert zu handeln. Sie haben sich profunde Kenntnisse in Pro- Qualifizierten Nachwuchs für die Kunststofftechnik-Branche auszubilden, ist das Ziel des Ins- tituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) im schweizerischen Rapperswil. „Am Ende des Bachelorstudiums sind die Studierenden berufsbe- fähigt und können direkt einge- setzt werden“, sagt Institutslei- ter Prof. Dr.-Ing. Frank Ehrig im Gespräch mit DIEMESSE . Prof. Dr.-Ing. Frank Ehrig, Institutsleiter IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoff- verarbeitung, HSR Hochschule für Technik Rapperswil Foto: IWK Ausbildung mit Praxisbezug: Studenten des IWK auf Exkursion Foto: IWK Fortsetzung auf Seite 4

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