Expo Real 2019

•••3••• Innovationen Modulare Dachaufstockung In deutschen Großstädten stieg die Nutzungskonkurrenz um freie Flä- chen in urbanen Lagen, oft haben Hotelflächen das Nachsehen. Ge- fragt sind innovative Konzepte zur Verdichtung. Skypark bietet eine einmalige Verdichtung nach oben durch Nutzung gering genutzter Parkdachflächen auf Bestandsge- bäuden. Während (Hotel-)Neubau- ten in Modulbauweise oder kon- ventionelle Nachverdichtungen bereits existieren, hat MQ Real Es- tate (MQ) diese einzelnen Kompo- nenten weiterentwickelt und ganz neu kombiniert, sodass ein bisher nicht existierender, einzigartiger Projektentwicklungsansatz ent- standen ist. Die Zimmermodule werden im Werk fertig produziert (Fertigungstiefe ca. 95 Prozent), auf ein Bestandsgebäude gehoben und ergeben zusammen ein neues Gebäude auf einem bestehenden Gebäude. Eigentümer von Be- standsimmobilien mit Flachdä- chern können so die Potenziale ih- rer Immobilien heben. Effectively reducing heat loss The energy demand of modern buildings is now so low that for new housing areas a supply of dis- trict heating and sometimes even gas is no longer economical. One possible solution for future heat- ing grids is cold local heating (KNW). The term KNW covers geothermal networks with sys- tem temperatures of 0 - 20 °C (in comparison: conventional district heating 60 - 80 °C, in some cases significantly more higher). In a KNW, for example, the thermal energy is extracted from the ground, circulated in the distribu- tion network, and then raised to the desired temperature level at the consumer via heat pumps (WP) and thus made available to the end user. The low tempera- tures yield numerous advantages. Building cooling, which is becom- ing increasingly important in cen- tral Europe due to the ever-im- proving building standards, is very easy to implement in the warm summer months. The use of the low temperature level in the KNW network also implements a supply concept that hardly causes any distribution losses and only mini- mal conversion losses. Immobilienbewertung per Knopfdruck Der „Asset Check“ von Drees & Som- mer & bulwiengesa ist das erste On- line-Tool, das datenbasiert für jeden zugänglich Markt-, Demografie- und Gebäudetechnik-Benchmarks dar- stellt. Bezogen auf das vom Nutzer des Tools betrachtete Objekt werden diese in einer komfortablen Übersicht zeitgemäß visualisiert. Eine so ein- fach zugängliche Schnellanalyse von Immobilien auf dieser qualitativ hoch anerkannten Datenbasis war bisher online nicht möglich. Valide Daten zu Vergleichsmieten und Renditen, De- mografie sowie zu Betriebs- und In- vestitionskosten mussten bisher sehr mühevoll und zeitaufwendig aus ver- schiedenen, teilweise fragwürdigen Quellen zusammengesucht werden. Der Nutzer des „Asset Checks“ erhält diese nun – optimiert für Smartpho- nes und Tablets – in übersichtlicher Form einfach und innerhalb kürzester Zeit präsentiert. Besseres Wohnen für Alte AAL-Systeme machen Wohnungen schnell altersgerecht W enn Opa in der Nacht öfter aufs Klo geht, ist das ganz normal. Wenn er alle zehn Minuten in der Toilet- te herumgeistert, könnte man sich Ge- danken machen. Wenn er nicht auf demWC sitzt, sondern zusammen- gebrochen am Boden liegt, zählt vielleicht jede Minute, ja Sekunde. Eskalationsszenarien nennen sich die wurzelartig verzweigten Ent- scheidungsbäume, die moderner AAL-Software zugrunde liegt. Die Abkürzung steht für Ambient Assis- ted Living, also Assistenzsysteme für ein möglichst umgebungsunter- stütztes, gesundes und unabhän- giges Leben. Vor allem Senioren und beeinträchtigten Menschen könnten solche Systeme in der Tat helfen, im Alltag (größtenteils) al- lein zurechtzukommen. „Unser System entwickeln wir für Men- schen, die ins Alter kommen. Damit sie möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben können, statten wir diese mit simplen Komponenten aus und verwandeln sie so in ein altersge- rechtes Zuhause“, erzählt Marco Brun- ner vom deutsch-österreichischen Start- up Auxilio. Anders als bei vielen Modellprojekten stehe bei Auxilio aber nicht die Tech- nologie im Vordergrund, betont Brun- ner; Senioren mit einem Tablet zu konfrontieren, hält er für Unsinn. Bei Auxilio werden einzelne Komponenten wie intelligente Steckdosen, Infrarot- und Bewegungssensoren oder simple Lichtschalter, die dank Funktechnolo- gie ja überall hingeklebt werden kön- nen, miteinander verknüpft. Es braucht kein Smartphone und kein Technologie- verständnis. Die Daten aus den Mess- komponenten treffen in einer handflä- chengroßen Zentrale zusammen und werden dort intelligent ausgewertet. So- mit ist das System in seiner derzeitigen Version auch offline und trägt keine Da- ten in irgendwelche Clouds von Großkonzernen. Kommt es zu ei- ner wirklich kritischen Situation, schlägt es über eine SIM-Karte Alarm – etwa in Form von SMS an Angehörige oder Pfleger. Wann genau das ist, geben die oben erwähnten Eskalationsplä- ne vor. Und hier liegt auch der Knackpunkt. Anfänglich werden alle Marotten des Betroffenen und das Feedback der Angehö- rigen eingearbeitet („Hat eine schwache Blase, muss oft auf die Toilette“). Somit weiß das System, was „normal“ ist. Um- gekehrt gibt es klare Verhaltens- muster, die aufhorchen lassen, etwa wenn die Bestecklade tage- lang nicht geöffnet wurde, ob- wohl sie sonst 12 Mal täglich be- nutzt wurde. Oder ein alter Mensch vergisst 20 Mal den Herd abzuschalten, was auf Demenz hindeutet. Solche Da- ten im großen Stil zu sammeln und aus- zuwerten ergibt Sinn. Krankheitsver- läufe können so besser analysiert und vorausgesagt, Präventionen proaktiv gesetzt werden. AAL: Unabhängig, aber mit Aufpasser Foto: Elien Dumon Valide Daten kommen zukünftig aufs Tablet. Foto: Tyler Franta

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