Expo Real 2018

Logistik in Berlin Brandenburg – eine Erfolgsgeschichte Die Flächennachfrage in Berlin Brandenburg ist groß und führt sogar zu Engpässen. Das ist nicht zuletzt auf den boomenden On- linehandel zurückzuführen. In- novative Logistikkonzepte für die Belieferung des Ballungsraums sind die Lösung. Zukunftswei- sende Standorte, wie der Bahn- technologie Campus Havelland, bieten Raum für wirtschaftliche Entwicklung. Die Region Berlin-Brandenburg ist einer der führenden und dy- namischsten Logistikstandorte Deutschlands. Sie präsentiert sich heute mit einer logistischen Infra- struktur, die eine optimale Versor- gung der Metropolregion gewährleis- tet. In strategisch günstiger Lage, an drei von neun ausgewiesenen trans- europäischen Korridoren, ist die Re- gion weltweit an Wachstumsmärkte angebunden. Die Güterverkehrszent- ren (GVZ) in und um Berlin nehmen eine besondere Stellung ein, da sie die größten und entwicklungsstärks- ten Logistikknoten der Region Ber- lin Brandenburg sind. Als in den 90er Jahren die ersten Spatenstiche zur Erschließung der Güterverkehrszentren stattfanden, gab es noch viele Skeptiker. Heu- te sind die GVZ-Standorte Groß- beeren und Wustermark nahezu vollvermarktet. Am Standort GVZ Freienbrink stehen 300 ha Poten- tialfläche mit rechtskräftigem Be- bauungsplan zur Verfügung. Nach über 20 Jahren Entwicklungs- und Vermarktungsarbeit der IPG Infra- struktur- und Projektentwicklungs- gesellschaft mbH wurden 756 ha entwickelt, von denen 450 ha für die Ansiedlung von Investoren zur Verfügung standen. 144 Unterneh- men haben sich mit mehr als 14.000 Beschäftigen bereits an den drei Standorten angesiedelt. Aufgrund der Flächenknappheit im Berliner Speckgürtel bei anhaltender Nach- frage nach hochwertigen Logistik- flächen von Handelsunternehmen und Logistikdienstleistern wird mit einer Vollvermarktung in den nächs- ten beiden Jahren gerechnet. Im nationalen Ranking der Deut- schen GVZ Gesellschaft (DGG) belegt Großbeeren den 3. Platz und Wustermark den 8. Platz. Trimodale Standorte weisen vor dem Hintergrund der auf eine Ver- ringerung von CO 2 -Emissionen ausgerichteten Mobilitätsstrategie der Europäischen Union besonde- res Wachstumspotential auf. Der Hafen Königs Wusterhausen im Süden von Berlin ist mit hoch spe- zialisierter Technik wie zwei Wag- gonkippanlagen und einer über- dachten LKW-Kippanlage und wasserstandunabhängigen Schiffs- transporten in der Lage, hohe Um- schlagsleistung beispielsweise für Kohle, Baustoffe, Abfallprodukte sowie land- und forstwirtschaftliche Produkte zu erbringen. Gerade der Umschlag von großvolumigen und schweren Gütern wie Polrädern und Stahl-Fundamenten für Windkraft- anlagen hat sich im ersten Halbjahr 2018 verfünffacht. Die Kombination von Wasserstraße, Gleisanschluss und die nahe gelegene Autobahn in Niederlehme locken Firmen nach Königs Wusterhausen. Es haben sich über zwanzig Firmen im Hafen an- gesiedelt, die mehr als 300 Mitarbei- ter beschäftigen. Ein weiterer trimodaler Standort entsteht im Westen von Berlin, in Wustermark. Der Projektstandort Bahntechnologie Campus Havel- land befindet sich unmittelbar an der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Richtung Hannover. In Sicht- weite schließen westlich der Ber- liner Eisenbahnaußenring und das Güterverkehrszentrum Berlin-West Wustermark sowie der Terminal für den kombinierten Ladungsver- kehr (KV-Terminal) und der Bin- nenhafen Havelport am Havelkanal an. Auf der rund 34 Hektar großen Fläche des Rangierbahnhofs Wus- termark wurde im Januar 2017 der Startschuss für ein millionenschwe- res Infrastrukturprojekt gegeben. Der Landkreis Havelland entwi- ckelt mit Unterstützung der Bahn- technologie Campus Havelland GmbH den BTC-Campus für die Bahn der Zukunft. Hier entsteht ein Zentrum für Bahngewerbe und moderne Bahntechnologien – Inno- vation und Ausbildung an einem Ort. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundes und des Landes Bran- denburg gefördert. Geplant sind die Ansiedlung bahnaffiner Unterneh- men, die Entwicklung eines Wis- senschafts-Campus sowie eines Zentrums für Ausbildung in tech- nischen Bahnberufen. Über das Gelände wird eine elektrifizierte Gleisanlage als Bahn-Erschließung für die Ansiedlungsflächen entste- hen. Die Umsetzung und Realisie- rung wird dabei modular erfolgen. Durch die Nähe zum GVZ Ber- lin-West Wustermark schafft die trimodale Anbindung hervorra- gende Voraussetzungen für die Ansiedlung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem neuen Campusgelände. Der Stand- ort Wustermark verfügt mit den Verkehrsträgern Eisenbahn, Straße und Binnenschiff über eine hervor- ragende Modellplattform von na- tionaler Bedeutung, um innovative und nachhaltige Technologien und Verfahren zu entwickeln. Das rasante Wachstum des E-Com- merce führt auch im Ballungsraum Berlin Brandenburg dazu, dass schnell wachsende Onlinehändler ihre Logistikprozesse häufig wieder insourcen, um maximale Flexibilität imHandling zu erreichen und Kosten zu optimieren. Diese Unternehmen finden häufig in Berlin keine wirt- schaftlich attraktiven Logistikflächen in entsprechender Größe und siedeln sich imUmland der Stadt an. Diesem Trend haben Projektentwickler wie Verdion in Schönefeld, Alpha Indus- trial und Alcaro in Großbeeren, VGP in Ludwigsfelde und Wustermark, Goodman in Ludwigsfelde und Four Parx in Dahlewitz mit dem Neubau vonMietflächen für Handel, E-Com- merce, Fulfillment und Kontraktlo- gistik Rechnung getragen. Bis zum Jahr 2021 rechnet der Bun- desverband Paket & Express Logis- tik BIEKmit einem deutschlandwei- ten Paketaufkommen von mehr als 4 Mrd. Sendungen pro Jahr. Diese Paketflut verstopft die Innenstäd- te und es geht darum, alternative Lösungen für die letzte Meile zum Kunden zu entwickeln. Diesen An- satz verfolgt das Projekt KoMoDo mit einer kooperativen, anbieterof- fenen Lösung, um die knappen in- nerstädtischen Flächen optimal zu nutzen. Die Paketdienstleister DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS nutzen im Rahmen eines Pilotprojektes im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gemeinsam ein Mikro-Depot für die Zustellung von Sendungen mit Lastenrädern auf der letzten Meile. Die Mikro-Depots werden von der Berliner Hafen- und Lagerhausge- sellschaft mbH (BEHALA) aufge- baut und zunächst für die Projekt- dauer bis Ende Mai 2019 betrieben. Das Unternehmen eCom Logistik mit Standort in Falkensee, im Wes- ten von Berlin, kooperiert bereits seit 2016 mit der Firma Velogista, einem Berliner Start-up für umweltfreund- liche Citylogistik. Statt mit dem Lieferwagen werden die Pakete von eCom Logistik in der Innenstadt auf der letzten Meile mit Elektro-Lasten- fahrrädern zum Kunden transpor- tiert. Mit den eigens für Velogista entwickelten Elektro-Lastenfahrrä- der ist es möglich, Lieferautos in der Innenstadt zu ersetzen. Die Lasten- fahrräder fahren mit grünem Strom und bieten einer Zuladung von bis zu 250 kg und einer Euro-Palette Platz. Die Flexibilität der Lieferung per Lastenfahrrad zeigt sich bei Staus und bei Warenanlieferung in Fuß- gängerzonen oder Hinterhöfen. Das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik in Berlin-Brandenburg hat in Kooperation mit dem Bundesver- band der Kurier-Express-Postdiens- te, dem Händlerbund, dem LNBB LogistikNetz Berlin-Brandenburg sowie Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie eine Arbeitsgrup- pe für Citylogistik eingesetzt, die für interessierte Versender einen Überblick über Citylogistikkon- zepte in der Hauptstadtregion und best-practice-Beispiele in Europa zur Verfügung stellt. Im Rahmen von themenspezifischen Veranstal- tungsformaten werden Start-ups mit innovativen Lösungen für die Zustellung auf der letzten Meile vorgestellt. Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH Babelsberger Str. 21 14473 Potsdam Team Verkehr, Mobilität, Logistik Ulrike Soltani T 0331 730 61-236 www.wfbb.de BTC Havelland Logistik Campus Gewerbe Campus Bildungs- und Praxis Campus Wissenschafts- und Forschungs Campus Standort- revitalisierung © HHS Architekten | HVLE AG © LUTRA GmbH Anzeige © RLCW | BTC © LUTRA GmbH

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