Euroguss 2020

•••8••• Branchennews Steigende Anforderungen Qualitätssicherung wird immer wichtiger Q ualitätssicherung und Rück- verfolgbarkeit sind für Druck- gießereien lebenswichtig. Zahlrei- che Prüfverfahren stehen bereit, damit Unternehmen kontrollieren können, inwieweit ihre Produkte die Vorgaben der Auftraggeber erfüllen. Mit weiterhin wachsen- den Anforderungen an Druck- gussteile steigen auch die Anfor- derungen an die Prüftechnik. 100 Prozent Kontrolle Qualitätssicherung umfasst den gesamten Produktionsablauf von der Prüfung der Rohstof- fe beim Wareneingang bis zum Versand der fertigen Gussteile. Druckgussteile werden während der Fertigung meist stichproben- artig geprüft, bisweilen erfolgt aber auch eine 100-Prozent-Qua- litätsprüfung. Das ist zum Bei- spiel der Fall, wenn an feinbe- arbeiteten Druckgussteilen die Topografie funktionsrelevanter Oberflächen zu prüfen ist. Hier- zu hat das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM), Freiburg im Breisgau, das opti- sche 3D-Inline-Inspektionssystem „HoloTop“ entwickelt. Es basiert auf digitalholografischer Mikros- kopie, erkennt Entgratungs-, Ver- rundungs- und andere Oberflä- chenfehler von feinbearbeiteten Druckgussteilen und kann in die Produktionslinie integriert wer- den. Einzelheiten zum Umfang einer Qualitätsprüfung, zu den Prüfverfahren, den dazu verwen- deten Geräten und den Prüfbedin- gungen legt eine Druckgießerei mit dem Auftraggeber normaler- weise vor Annahme eines Auftra- ges fest. Bisweilen werden auch Einzelheiten zu Fehlergröße und -häufigkeit wie auch zur qualitati- ven Bewertung von Ausfallraten vereinbart. Auf diese Weise las- sen sich etwaige spätere Unstim- migkeiten bei Gegenprüfungen durch den Auftraggeber vermei- den. Prüfprotokolle fließen in die Dokumentation der Druckgießerei ein und werden dem Auftragge- ber ausgehändigt, um ihn über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse zu informieren. Neue Technik zur Rückführbarkeit Über lange Zeit wurden Gussteile optisch gekennzeichnet, bei- spielsweise durch aufgedruckte Barcodes. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Gießerei- prozessen wird die funkbasierte RFID-Technologie immer interes- santer. Mit dem vom Fraunhofer- Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen und dem Auto- hersteller Audi entwickelten „Cast Tronics“-Verfahren können spezi- ell gekapselte RFID-Transponder automatisiert der Druckgießma- schine zugeführt werden, um dann in die Oberfläche der Druck- gussteile eingegossen zu werden. So sind Gussteile auch vor Fäl- schungen geschützt. RFID-Transponder vereinfachen die Rückführbarkeit. Foto: IFAM

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