EUROBIKE 2018

••• 11 ••• Innovationen S eit bei vielen Menschen die Lust am Fahrradfahren dank elektrischer Unterstützung (wie- der) erwacht, boomen motorisier- te Zweiräder. Was dem Tempo des Booms allerdings nicht gefolgt ist, sind die entsprechenden Qualitäts- und Sicherheitsnormen. Daher hat die Zweirad Einkaufsgenossen- schaft (ZEG) das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Qualitätsin- itiative E-Bikes“ gestartet und das Fraunhofer-Institut für Betriebs- festigkeit und Systemzuverlässig- keit (LBF) als wissenschaftlichen Partner für dieses Projekt gewon- nen. Nach Ansicht der Beteiligten sind die derzeit geltenden Nor- men zur Prüfung der Festigkeit und Fahrsicherheit für Pedelecs teilweise wissenschaftlich nicht belastbar. Ziel ist ein belastbarer Qualitäts- und Sicherheitsstandard für Pedelecs. Nach intensiven Analysen der ak- tuell gültigen Normen konnte das Fraunhofer LBF feststellen, dass beispielsweise die Laufleistung oder das zulässige Gesamtge- wicht, außer bei der Bremsprü- fung, nicht berücksichtigt wird, obwohl es je nach Modell stark variieren kann. Ein weiteres De- fizit ist die fehlende Beachtung fahrdynamischer Effekte wie das Lenkerflattern. „Für Herstel- ler bieten die aktuell geltenden Normen und Richtlinien keine ausreichende Vorgabe, um Pede- lecs nach dem Stand von Wissen- schaft und Technik mechanisch zu prüfen. Vorhandene Normenent- würfe können den Herstellern als Leitfaden dienen, jedoch zweifeln wir an, dass die dort beschriebe- nen Prüfungen eine anspruchs- volle Nutzung durch den Kunden ausreichend abdecken“, betont Marco Jackel vom Fraunhofer LBF. Da wesentliche Daten zur Einstu- fung der Sicherheit von Pedelecs kaum zur Verfügung standen, nahmen die Forscher Pedelecs im praktischen Einsatz genau unter die Lupe. Dazu definierten sie an- hand von Händlerbefragungen die verschiedenen Nutzertypen und deren Fahrstrecken. Die Fahrerty- pen wurden über ihre Gewichts- verteilung betrachtet. Im Fokus standen dabei beispielsweise die Laufleistungen der Bikes und die Art ihrer Nutzung, ob in der Frei- zeit, im Alltag oder im Urlaub, so- wie die Zuladung und Strecken- profile. Auch die Besonderheiten unterschiedlicher E-Bike-Arten, ob klassisches Fahrrad oder Moun- tainbike, wurden untersucht. Um Betriebslasten und Schwin- gungen praxisnah untersuchen zu können, entwickelten die LBF-For- scher ein aufwendiges Programm von Messfahrten, Versuchen auf Prüfständen und Simulationen. Im Fokus standen Messfahrten, bei denen Daten zu den auftretenden Betriebslasten direkt gewonnen wurden. Bei diesen alltagsrealis- tischen Touren wurden Parame- ter wie Fahrergewicht, Zuladung, Geschwindigkeit, Streckenprofile, aber auch das Fahren über Bord- steinkanten oder Absätze so er- fasst und variiert, dass sie den aus den Felduntersuchungen bekann- ten Nutzungs-, Fahrzeug- und Nut- zermerkmalen entsprachen. Die intensive Arbeit des Fraunho- fer LBF machte deutlich, woran es bei der derzeitigen Prüfung von Pedelecs fehlt. „So bildet die geltende Norm die Betriebslas- ten und den damit verbundenen Schädigungseintrag teilweise un- zureichend ab. Dies kann zu ei- nem vorzeitigen Versagen sicher- heitsrelevanter Bauteile führen“, erklärt Jackel. Die Abhängigkeit der Betriebslasten vom Gesamt- gewicht, das heißt von Bike-, Fah- rer- und Zuladungsgewicht, ist deutlich erkennbar. „Das ist bei der Festlegung von Prüflasten zu berücksichtigen“, so Jackel. Darüber hinaus konnte das Fraun- hofer LBF nachweisen, dass sich die Betriebslasten von Elektro- Mountainbikes und klassischen E-Bikes signifikant unterschei- den. Der derzeitige Normentwurf berücksichtigt nicht die höhe- ren Lasten beim Geländeeinsatz von Elektro-Mountainbikes. Dies müsste bei der Ableitung von Prüflasten berücksichtigt werden. Außerdem konnten sie zeigen, dass sich das Schwingungsphä- nomen Lenkerflattern auf einem Prüfstand nachstellen lässt und somit eine Weiterentwicklung zu einer Prüfmethode möglich ist. Mehr Sicherheit für motorisierte Zweiräder Forscher nehmen Normen zur Prüfung der Festigkeit und Fahrsicherheit für Pedelecs unter die Lupe Ein MTB-Pedelec im Praxistest, ausgerüstet mit Messtechnik zur Erfassung der Betriebslas- ten an Sattel, Lenker, Gabel, Pedalen und Bremsen Foto: Fraunhofer LBF Anzeige TriEye is a bike eyewear with integrated rearview mirror Keeping an eye on the traffic and fellow bikers behind when riding your bicycle can be a challenge with- out mirror on your bike, and turning your head to see behind can be both difficult and sometimes dangerous. TriEye is a new bicycle eyewear with an integrated rearview mir- ror that lets you keep an eye on the road behind when biking with just a simple tilt on your head. Riding with friends, racing or just keeping an eye on the traffic, TriEye does the job and give you the full rear- view. 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