Biofach 2021

•••9••• Innovationen Qualit tsbewusste Konsumen- ten gewinnen Um im konventionellen Lebensmittelhandel erfolg- reich mehr Bio-Produkte zu verkaufen, empfehlen Wissenschaftler der Universität Kassel, vor allem umsatzstarke Produktgruppen, wie Tiefkühlkost und Süßwaren, auch in Bio-Qualität anzubieten und die Vorzüge von Bio-Produkten explizit zu bewer- ben. Das ist ein Ergebnis der Studie „Analyse von Haushaltskäufen mithilfe von Paneldaten zur besse- ren Erschließung des Absatzpotenzials bei Öko-We- nig-, Öko-Medium und Öko-Intensiv-Käufern“ im Auftrag des Bundesprogramm Ökologischer Land- bau und andere Formen nachhaltiger Landwirt- schaft (BÖLN). Ausgewertet wurden die Einkäufe von rund 8 400 repräsentativen Haushalten. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen nur vereinzelt Öko-Lebensmittel. Aus ökolo- gischem Anbau werden im konventionellen Lebens- mittelhandel bereits häufig Milch, Eier, Gemüse und Kartoffeln angeboten. Eine breitere Verfügbarkeit von eher genussorientierten Lebensmitteln könnte Öko-Wenig- und Mediumkäufer stärker an Öko-Pro- dukte binden, vor allem bei Produkten, die bislang überwiegend von Intensivkäufern im Naturkost- handel gekauft werden (z. B. Öko-Pizza, Öko-Scho- ko-/Nussriegel oder Öko-Tafelschokolade). Ein enormes Erschließungspotenzial sieht das Wis- senschaftlerteam daher bei Pizza, Fischkonserven, Pralinen und Konfekt, Speiseeis, Fruchtgummis und Lakritz, Bonbons sowie Kuchen, Torten und Stru- del. Gemüse aus demWeltraum Anbau in der Schwerelosigkeit ohne Sonnenlicht W ie lässt sich Gemüse im Weltraum anbauen? Oh- ne Schwerkraft, elektromagne- tisches Feld und Sonnenlicht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Raumfahrt seit mehr als fünf Jahrzehnten. Nun haben russische Wissenschaftler ein neues System entwickelt, das auch größere Mengen Gemüse liefern kann. Die Internationale Raumstation (ISS) umrundet in 400 km Höhe mehrmals am Tag die Erde. Seit dem Jahr 2000 leben und arbeiten Raumfahrer dort in der Schwere- losigkeit. Auch im Weltraum ist eine gesunde Ernährung wichtig. Astronauten werden vor allemmit dehydrierten und gefriergetrock- neten Mahlzeiten versorgt, die mit der Zeit an Nährstoffen verlie- ren. Daher wäre es vor allem für Langzeitmissionen sinnvoll, für Abwechslung zu sorgen und einen Teil der Nahrung durch Salate und frisches Gemüse aus dem eigenen Anbau zu ersetzen. Außerdem soll das Gärtnern einen positiven Ein- fluss auf die Psyche haben. Mit dem Anbau von Nutzpflan- zen wird auf der ISS schon länger experimentiert. Dabei sind viele Probleme zu lösen. So fehlt im All das Sonnenlicht für die Pho- tosynthese, bei der die Pflanzen Energie gewinnen. Mit Leuchtdi- oden (LEDs) wird ein geeignetes Lichtspektrum erzeugt. In ihrem Wachstum können sie sich nicht wie auf der Erde an der Schwer- kraft orientieren, sondern heften sich an eine Oberfläche oder rich- ten sich nach anderen Umwelt- faktoren wie einer Lichtquelle. Außerdem lässt sich das Gemüse im All nicht einfach gießen, da das Wasser in alle Richtungen fliegen würde. Nun haben russische Wissen- schaftler ein „Vitamin-Weltraum- Gewächshaus“ entwickelt. Das Gemüse wächst in einer sich dre- henden Trommel. Nach und nach werden sechs Module im Abstand von einigen Tagen bepflanzt. Nach 24 Tagen kann im ersten Modul geerntet werden. Dann wird er- neut ausgesät. Das Besondere ist das poröse Titanrohrsystem: Durch die Poren sickert das Was- ser langsam durch Kapillarröhren bis zu den Wurzeln der Pflanzen. Sensoren messen die Feuchtigkeit und führen bei Bedarf automa- tisch Wasser hinzu. Die Pflanzen werden in einer Nährstofflösung kultiviert. Zunächst ist der Anbau von Salat geplant. Inwieweit sich Astronauten dann zu Hobbygärtnern entwickeln bleibt abzuwarten. Astronauten als Gemüsegärtner Foto: pixabay Exklusivpartner Bioland Mehr als 50 Partner sind mit dabei Bioland ist als Exklusivpartner auf der BIOFACH, der Weltleit- messe für Bio-Lebensmittel, ver- treten, die in diesem Jahr vom 17. bis 19. Februar online stattfinden wird. Mehr als 50 Partnerbetrie- be haben sich dem Verband als Mitaussteller angeschlossen und präsentieren ihre vielfältigen Pro- dukte. Eine Übersicht aller Mes- se-Veranstaltungen von und mit Bioland gibt es hier. Interessierte können auf der Online-Plattform der BIOFACH direkt mit Expertinnen und Ex- perten aus dem Bioland e. V. in Kontakt treten. „Die BIOFACH ist für mich wie ein Klassentref- fen der Bio-Branche“, so Claudia Loibl, Teamleitung Messe und Events beim Bioland e. V. „Bio- land und die mitausstellenden Marktpartner freuen sich darauf, dieses vertraute Ambiente auch online zu schaffen und neue so- wie alte Gesichter auf der Messe zu sehen.“ In mehreren Online-Veranstaltun- gen, sogenannten Round Tables, wird der Verband verschiedene Themen aufgreifen, unter ande- rem sein 50-jähriges Jubiläum, Bioland für die Gastronomie oder der Einstieg ins Bioland als Markt- partner. Zusätzlich haben Messe- gäste die Möglichkeit, kurzfristig bei Bedarf kleinere Diskussions- runden einzurichten. Im Ausstel- ler-Profil des Verbands stehen zu- dem zahlreiche Informationen, vom Vorstellungsvideo über Kon- taktdaten bis zum Flyer, zur Ver- fügung. Das Schwerpunktthema der BIOFACH, das seit Sommer 2020 auf dem Programm steht, könnte aktueller nicht sein: „Sha- ping Transformation. Stronger. Together.“ Damit greift der Kon- gress mit seinen Foren die Ver- änderungen auf, die durch die Pandemie angestoßen oder be- schleunigt wurden. Zugleich geht es um die Ernährungswende, die die Bio-Branche gemeinsam mit den verschiedenen gesellschaft- lichen Bewegungen noch besser vorantreiben kann. Bioland feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag Foto: Sonja Herpich / Bioland

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