Biofach 2021

•••3••• Innovationen D ie Fraunhofer-Gesellschaft plant ein Zentrum für Bioge- ne Wertschöpfung und Smart- Farming an unterschiedlichen Standorten in Bayern und Meck- lenburg-Vorpommern. Das Zent- rum soll unter Beteiligung mehre- rer Fraunhofer-Institute innovative Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft entlang der ge- samten Wertschöpfungskette er- forschen und entwickeln – vom Saatgut bis zum veredelten Pro- dukt, sowohl im Wasser als auch an Land. Das Gesamt-vorhaben wird vom Bund mit 40 Mio. und vom Freistaat Bayern sowie von Mecklenburg-Vorpommern mit je- weils 20 Mio. gefördert. Das Fraun- hofer IVV ist am Standort Freising maßgeblich beteiligt. Zur langfristigen Sicherung der bayerischen Landwirtschaftsbe- triebe und damit der regionalen Lebensmittelproduktion ist eine Steigerung der Resilienz gegen- über Krisenereignissen erfor- derlich. Hier setzt das Zentrum für Biogene Wertschöpfung und Smart-Farming an und entwickelt neue Lösungsansätze, um die Wertschöpfung zu steigern und regionale Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ziele der Initiati- ve sind einerseits die Entwicklung nachhaltiger, ressourceneffizienter Hochtechnologien und die Beglei- tung der Landwirtschaft bei ihren Transformationsprozessen im Hin- blick auf Klimawandel und Nach- haltigkeitsaspekte, andererseits aber auch ein direkter Transfer der Forschung in die Praxis. Das Zent- rum soll Keimzelle sein für regio- nale Innovationsökosysteme aus etablierten Betrieben, innovativen Start-ups sowie spezialisierten For- schungseinrichtungen, um somit den Aufbau regionaler Wertschöp- fungsnetzwerke zu unterstützen. Das stärkt die Leistungsfähigkeit Deutschlands, indem hochqualifi- zierte regionale Arbeits- und Aus- bildungsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft geschaffen werden. Um dies gemeinsam zu stemmen, werden das Fraunho- fer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, die Fraun- hofer-Einrichtung für Mikrosyste- me und Festkörper-Technologien EMFT, das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD sowie das Fraunhofer-Institut für Großstruk- turen in der Produktionstechnik IGP ihre Expertisen bündeln und an den Standorten in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern mit technologischen Innovationen Mehrwerte in den jeweiligen Regi- onen generieren. Fraunhofer IVV am Standort Frei- sing maßgeblich beteiligt In Bayern liegt der Fokus auf der technologischen Begleitung von exemplarisch ausgewählten Pflanzen mit hoher Relevanz für die regionale Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung – von der Zucht über die Ernte bis zur Verwertung. Speziell am Stand- ort Freising wird gemeinsam mit weiteren bayerischen Partnern an der Weiterverarbeitung von Pro- dukten aus der Landwirtschaft geforscht, die die Wertschöpfung beim Erzeuger steigern kann. Ein ganzheitlicher Wandel der Land- wirtschaft hin zu innovativen Ver- arbeitungskonzepten, die die Le- bensmittelsicherheit und -qualität entlang der Wertschöpfungskette maximieren – diesen Anspruch hat das Team am Fraunhofer IVV. Prof. Andrea Büttner, Leiterin des Fraun- hofer IVV: „Mit Blick auf zuneh- mende Umweltbelastungen und Artenschwund ist gefordert, dass die Wertschöpfung verschiedens- ter Rohstoffe aus der Landwirt- schaft – auch direkt auf den Hö- fen - sehr viel breiter wird. Es geht darum, alternative Ressourcen zu erschließen für Lebensmittel, aber auch für Verpackungslösungen.“ „Wir denken nicht nur in der Welt der Lebensmittel“, sagt Büttner weiter. Es gehe auch darum, Che- mikalien durch andere, umwelt- verträglichere Stoffe zu erset- zen oder gesunde Futtermittel, beispielsweise für die Fischzucht anbieten zu können. „Das Inein- andergreifen dieser vielen unter- schiedlichen Expertisen hilft uns dabei, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.“ Dr. Sabine Trupp von der Fraun- hofer EMFT: „Fraunhofer IVV und Fraunhofer EMFT sind bereits seit geraumer Zeit enge Partner, wir arbeiten auch im Münchner Leis- tungszentrum Sichere Intelligente Systeme zusammen und können auf eine Vielzahl erfolgreicher ge- meinsamer Projekte im Bereich Lebensmittelqualität und -sicher- heit aufbauen. Diese Kooperation, in der wir unsere Kompetenz im Bereich mikrosystemische Lösun- gen und Sensorik einbringen, ist die Chance, den Bereich resilien- te Ernährungsversorgung weiter substantiell zu stärken.“ Transferleistung zwischen den Regionen Am Standort Triesdorf wird der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Erprobung von Technologien für die Phänotypisierung zur ob- jektiven Bewertung von Merk- malen und Qualitätskontrolle am Beispiel ausgewählter Schlüssel- pflanzen liegen. Ganzheitlicher Wandel der Landwirtschaft Zentrum für Biogene Wertschöpfung und Smart-Farming Ziel des Zentrums für Biogene Wertschöpfung und Smart-Farming ist ein ganzheitlicher Wandel der Landwirtschaft hin zu innovativen Verarbeitungskonzepten. Foto: Fraunhofer IVV Mit unserer hochwertigen Produktpalette zählen wir zu einem der größten Verarbeiter von Bio-Getreide im nordwestdeutschen Raum. • Bio- und Dinkel-Produkte • Bäckerei- und Industriemehle • Backschrote • Kottmann‘s VivaNatur Anzeige

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