Biofach 2020

•••6••• Branchennews Wenn die Kühltruhe im Laden streikt, muss es schnell gehen, nicht nur im Sommer. Damit der Biofachhan- del, insbesondere die inhabergeführten Einzelhänd- ler, auch in solchen Stresssituationen konsequent ökologisch entscheiden können, engagiert sich der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. seit Juni 2019 in einem europäischen Projekt für kli- mafreundliche Kühlung. Unter dem Titel „Refrige- rants, Naturally! for LIFE“ (kurz: Ref!Nat) unterstützt das europaweite Projekt die Einführung klimafreund- licher Alternativen zur Kälteerzeugung sowohl bei Betreibern von Kälte-, Klima- und Wärmepumpenan- lagen als auch im Kälteanlagenbauerhandwerk. Die Kältetechnik ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Lebensmittelgeschäfte ver- brauchen 50 Prozent mehr Energie als andere ge- werbliche Gebäude. Auf die Kühlung entfallen 30 bis 50 Prozent der Gesamtenergie in einemMarkt. Damit hat sie einen großen Anteil an der Gesamtumweltbe- lastung eines Lebensmittelhändlers. Das Projekt, das durch das EU-LIFE-Programm finanziert wird, wendet sich an den klein- und mittelständischen Einzelhan- del, exemplarisch an den Lebensmitteleinzelhandel mit Bioprodukten. Die zweite wichtige Zielgruppe sind die Kälteanlagenbauer. Sie liefern und installie- ren die erforderlichen Geräte, später sind sie auch für Reparatur, Wartung und Instandhaltung zuständig. Klimafreundliche Kühlung im Lebensmitteleinzelhandel Mehr Nachhaltigkeit im Alltag Tipps der Landfrauen rund ums Essen, die sich 2020 leicht umsetzen lassen S parsamer und bewusster le- ben: Diesen guten Vorsatz ha- ben wohl viele gefasst. Aber wie lange lässt er sich umsetzen? Die Landfrauen im Bayerischen Bau- ernverband (BBV) haben einige Tipps rund ums Essen zusammen- gestellt, mit denen sich die Vorsät- ze für mehr Nachhaltigkeit im All- tag leicht und vor allem das ganze Jahr über umsetzen lassen. Einen wichtigen Schritt zum nach- haltigen Verbraucherverhalten se- hen die Landfrauen in der Vermei- dung von Lebensmittelabfällen. Der Tipp: einen Einkaufsplan auf- stellen. Das hilft dabei, nicht mehr Lebensmittel als nötig zu kaufen. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch und Wurst können bis zu drei Tage im Voraus auf Vorrat ge- kauft werden. Mit richtiger Vor- ratshaltung und sachgemäßer La- gerung bleiben die Lebensmittel frisch. Speisereste, die übrig blei- ben, lassen sich oft auch einfrie- ren oder für weitere Mahlzeiten verwenden. Kreative Ideen von den Landfrauen zur Verwertung etwa von altbackenem Brot gibt der Flyer „Brot ... Genuss bis zum letzten Krümel“ auf der Website www.BayerischerBauernVerband. de unter Publikationen. Wer das Klima schonen will, sollte beim Einkauf darüber hinaus auf saisonales Obst und Gemüse aus Freilandanbau sowie auf gering verarbeitete Produkte achten. Wer viele frische Lebensmittel auf seinem Speiseplan hat, tut etwas für die eigene Gesundheit und handelt zugleich nachhaltig. Auf- schluss, zu welcher Zeit Obst und Gemüse angebaut und angeboten werden, finden Verbraucher im Flyer „Saisonkalender“ der BBV- Landfrauen. Zu einem verantwor- tungsvollen Einkaufsverhalten zählt außerdem die Wahl von Le- bensmitteln aus der Region. Dabei kann jeder beim Lebensmittelein- kauf etwas fürs Klima tun, denn regionale Produkte sind gelebter Klimaschutz. Die Websites www. Einkaufen-auf-dem-Bauernhof. com und www.qualitaet-vom-hof. de sowie www.regionales-bayern. de geben einen Überblick über re- gionale Einkaufsmöglichkeiten. Wer mit Plan einkauft, muss nichts wegwerfen Foto: BBV Un te r nehmensGr ün , der Bundesverband der grünen Wirtschaft, hat eine Handreichung vor- gestellt, mit deren Hil- fe Unternehmen einen Beitrag zu den „Sus- tainable Development Goals“ (SDG) der UNO leisten können. Die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung haben zu- nächst Staaten und Ins- titutionen im Blick. „Um die Ziele zu erreichen, brauchen wir aber auch Vorbilder und Role-Models aus der Wirtschaft, die die SDG heute schon ins Unternehmen integrieren“, sagt Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün. Das Handout, das gemeinsam mit Unternehmen und in einem vom Umweltbun- desamt (UBA) und dem Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) geförderten Projekt erarbeitet wurde, gibt Unter- nehmern Ansatzpunkte für die Umsetzung der 17 SDG, etwa zur Förderung von biologischem Land- bau oder zum Aufbau umweltschonender Mobili- tätskonzepte. Außerdem bietet das Handout eine Übersicht über die Standards der Nachhaltigkeits- berichterstattung und ihre Anknüpfungspunkte zu den SDGs. Dabei werden auch die Fallstricke für Un- ternehmen, wie „Rainbow Washing“ und „Cherry Picking“ aufgegriffen. Handreichung für Firmen zur nachhaltigen Entwicklung Der ökologische Un- ternehmerverband ist auch 2020 wieder bei der Biofach mit dabei. Foto:PetervonBechen /pixelio.de Hall 1 · Booth 409

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